Fußball-Bezirksliga: – So schnell gibt Urs Isele nicht auf. Nach dem vollen Spieljahr beim FC Tiengen 08 widerstand der 21-Jährige den Verlockungen und sagte für eine weitere Saison zu – trotz der nicht weniger gewordenen Konkurrenz: „Mein Ziel ist es, mich hier durchzusetzen“, betont der Automobilkaufmann: „Ich fühle mich wohl und meine Kumpels spielen hier – es passt für mich.“
In der vergangenen Saison stand Isele, 2021 vom SV Berau gekommen, oft in der zweiten Reihe. Doch der Blondschopf biss sich durch, erzielte trotz im scheinbar übergroßen Schatten von Torjäger Nexhdet Gusturanaj elf Bezirksliga-Tore. Zudem steuerte er zum 8:1-Finalsieg im Rothaus-Bezirkspokal zwei Treffer gegen den TuS Stetten bei.
Dieses unvergessliche Spiel am 26. Mai in Erzingen kam ihm am Mittwochabend umgehend wieder in den Sinn, als nach dem 4:1 gegen den SV Waldhaus der Einzug ins Viertelfinale klar war: „Natürlich will man so ein Endspiel nochmal erleben. Aber erstmal müssen wir uns gegen die SG FC Wehr/Brennet durchsetzen“, verweist Isele auf das letztjährige Viertelfinale gegen den gleichen Kontrahenten am gleichen Datum: „Bis kurz vor Schluss lagen wir hinten, drehten das Spiel in den letzten Minuten auf 2:1 für uns.“ Dass der Ausgleich in Brennet vor Jahresfrist mal wieder auf sein Konto ging, verrät Urs Isele allerdings nicht.
Fußball-Bezirksliga im Überblick
Diese Bescheidenheit ziert den jungen Fußballer aus Brenden, der beim SV Berau begann und in den älteren Nachwuchsjahren als Gast beim SV Grafenhausen und TuS Bonndorf spielte: „Als Aktiver ging ich zurück nach Berau, weil sie sich richtig um mich bemüht haben“, blickt Isele gern auf diese Zeiten zurück. Corona kostete ihn dann zwei Spieljahre, doch jetzt will er durchstarten.
Mit dem FC Tiengen 08 hat er einige Ziele, ohne diese an die große Glocke zu hängen. Über Titel und Pokalsiege redet er nicht: „Am Samstag geht‘s nach Schliengen. Was uns dort erwartet weiß keiner – aber wir wollen die Punkte.“ Dass es Mitte Oktober zum aktuellen Co-Tabellenführer SV Buch geht, interessiert Urs Isele erst recht nicht: „Bis dahin kann noch viel passieren.“
„Jede Position ist doppelt und gut besetzt“
Unter Umständen hat er dann schon einen Stammplatz: „Es ist natürlich schwer, weil bei uns jede Position doppelt und gut besetzt ist. Der Trainer kann ja auch nicht vier oder fünf Stürmer aufstellen. Aber der Konkurrenzkampf tut uns allen gut“, betont Isele.
Er weiß, dass Tore immer die besten Argumente für einen Stürmer sind. Trotzdem ist er sich nicht zu fein, auch als Vorarbeiter zu glänzen: „Gegen den SV Waldhaus spielte ich vor dem 4:1 den Ball zum besser postierten Bruno Golic. Hätte ich geschossen, wäre der Torwart vielleicht noch dran gekommen – so war er drin.“
SG Mettingen/Krenkingen beim SV Buch
Wie der FC Tiengen 08 hat auch der SV Buch alle drei Spiele bislang gewonnen, ist saisonübergreifend seit sechs Spielen ohne Punktverlust. Nun steht der Elf von Daniel Pietzke eine echte Bewährungsprobe ins Haus. Die SG Mettingen/Krenkingen hat in der Fremde seit dem 30. April – 1:3 in Weilheim – kein Spiel mehr verloren. Andererseits gelang es dem SV Buch im vergangenen Spieljahr nur gegen die Isele-Elf nicht, ein Tor zu erzielen.
Oktoberfest beim FC RW Weilheim
Nachlegen im direkten Duell wollen der SV Jestetten und der SV Herten. Beide Teams haben am vergangenen Wochenende endlich ihre ersten Punkte eingefahren. Auf diese ersten Punkte warten die Rot-Weißen aus Weilheim noch. Nun kommt der noch unbesiegte Aufsteiger TuS Binzen auf den Nägeleberg. Mit einem Kraftakt will das Schlusslicht die „Rote Laterne“ abgeben und für gute Stimmung beim Oktoberfest am Sportplatz sorgen.
Nach dem Auftaktsieg in Weilheim wartet die SG FC Wehr/Brennet auf das nächste Erfolgserlebnis, erwartet nun aber im heimischen Frankenmattstadion den Landesliga-Absteiger FC Wittlingen, der alles dran setzen wird, die unerwartete Heimpleite gegen den FC Hochrhein vergessen zu lassen.
Weinfest in Hohentengen
Spätestens nach diesem Husarenstreich des FC Hochrhein in Wittlingen ist Mit-Absteiger VfR Bad Bellingen gewarnt. Wie schon gegen den Aufsteiger TuS Binzen tritt der FC Hochrhein auch gegen den Landesliga-Absteiger in Hohentengen an. Dort findet am Wochenende nicht nur das Weinfest statt. In Hohentengen verliert der FC Hochrhein auch traditionell eher selten. Eine Serie, die es zu verteidigen gilt.
Einen undankbaren Gegner hat die Reserve des SV 08 Laufenburg vor der Brust. Selbst noch geknickt vom 0:2 gegen den SV Jestetten muss das Team von Thomas Scherzinger ausgerechnet jetzt zum VfB Waldshut. Der hat sich gegen den Aufsteiger nach dem 1:7-Debakel im städtischen Derby viel vorgenommen, kann in diesem Spiel auch wieder auf den zuletzt gesperrten Erdal Kizilay zurückgreifen.
Punktlos ist auch noch der TuS Efringen-Kirchen, der saisonübergreifend sechs Mal in Serie verloren hat. Nun gastiert der auswärts nicht immer überzeugende FC Schönau im Hölzele.
