Fußball-Landesliga: Den sieben Schwarzwälder Landesligisten gelangen am achten Spieltag wieder mehr Erfolge als in den vergangenen Wochen. Vier Teams gingen als Sieger vom Platz, wobei vor allem Marbach und Furtwangen für Nachhall sorgen.

Fünf Tore, drei Elfmeter und eine Gelb-Rote Karte: Die Partie des FC Gutmadingen gegen Löffingen hatte viel Unterhaltungswert. “Glücklicherweise haben wir mit dem 3:2-Erfolg die drei Punkte geholt, doch in Halbzeit zwei haben wir den Faden verloren und nicht mehr an die gute erste Hälfte angeknüpft“, resümiert Steffen Breinlinger. Sehr zufrieden war der Gutmadinger Trainer damit, wie schnell seine Elf in die Partie fand. „Da haben wir ein hohes Tempo vorgelegt und hatten auch einige Chancen. Es war ein verdienter Sieg, obwohl Löffingen die letzte Möglichkeit hatte und uns fast noch geärgert hätte.“ Mit dem Erfolg rückte Gutmadingen in die zweistelligen Punktezahlen und bleibt auf einem einstelligen Tabellenplatz – eine gute Basis nach sieben Spielen.

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Ohne Punkte und auch noch mit einer langen Liste an angeschlagenen Spielern musste der FC Löffingen am Samstag Gutmadingen verlassen. Benjamin Gaudig muss sich dem Arzt vorstellen und bei Marco Bürer ist der Meniskus herausgesprungen. Auch Marco Kopp klagt über Schmerzen. „Es war kein unfaires Spiel, wobei wir 60 Minuten in Unterzahl gute Moral bewiesen haben. Dafür hätten wir uns auf jeden Fall mit einem Zähler belohnen müssen“, analysiert Trainer Jörg Klausmann. Die Gelb-Rote Karte für Löffingen nach 38 Minuten brachte Klausmann auf die Palme. „Der Junge leistet sich zwei Fouls und muss raus. Das ist völlig überzogen“, schimpft Klausmann, der auf das junge Schiedsrichter-Trio ganz schlecht zu sprechen war. „Ihr Auftreten war arrogant und überheblich. Das gefällt mir überhaupt nicht.“ Schwer wog in Nachhinein, dass Kim Hirschbolz am Spieltag wegen einer Krankheit absagen musste und Klausmann eine wichtige Stütze weggebrochen war.

Als „unterirdisch“ bezeichnet Zeljko Cosic, Trainer des FC Neustadt, die Leistung seiner Elf bei der 0:5-Heimpleite gegen Furtwangen. Die Mannschaft sei unreif aufgetreten, spätestens nach dem 0:3 wären alle Köpfe nach unten gegangen. „Binnen zehn Minuten kassieren wir das 0:1, bekommen eine Rote Karte und verschießen einen Elfmeter. Da war mir klar, was an diesem Tag passieren kann. Wir haben Furtwangen viele Geschenke gemacht und außer Rick Kiefer hat auch keiner der Führungsspieler die Leistung gezeigt, die ich erwarte“, ärgert sich Cosic. Dabei hatte sich Cosic einen goldenen Oktober erhofft, doch die bisherigen Auftritte sind eher grau. „Wir haben Prügel bezogen und müssen eine Reaktion zeigen. So wenig Widerstand will ich nie wieder sehen“, fügt Cosic an. Am kommenden Wochenende sind die Neustädter spielfrei.

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Beim FC Furtwangen hingegen herrschte nach dem Erfolg in Neustadt viel Jubel. Wieder einmal unterstrich die Elf ihre Auswärtsstärke. Alle zehn Punkte haben die Bregtäler in der Fremde geholt. „Uns war bewusst, dass wir mit einer Niederlage ganz unten rein rutschen würden. Daher sind wir sehr fokussiert in die Partie gegangen. Mit der ersten Chance fiel das 1:0 und der von Christoph Wehrle gehaltene Elfmeter hat einen weiteren Schub gegeben. Es war von uns eine sehr gute und geschlossene Mannschaftsleistung“, resümiert Trainer Uwe Müller. Er hatte das Spielsystem etwas umgestellt und sein Team offensiver in die Begegnung geschickt. Das zahlte sich aus. Da die Elf nie den Fuß vom Gaspedal nahm, wurde auch das Torverhältnis ausgeglichen. Müller wünscht sich nun, dass seine Elf so eine Leistung auch einmal vor eigenem Publikum zeigt.

Nach zuletzt vier Spielen mit nur einem Punkt hat der FC Bad Dürrheim mit dem 2:1-Erfolg gegen den Türkischen SV Konstanz das erhoffte Erfolgserlebnis eingefahren. Schon in Minute drei brachte Enrico Vittaca mit seinem Treffer die Kurstädter in die gewünschten Bahnen. Vitacca ist mit nunmehr drei Toren der beste Schütze der Kurstädter. „Das ist kein Zufall. Der Junge ist sehr diszipliniert und im Training immer vorne dabei“, lobt Bad Dürrheims Trainer Enrique Blanco. Seine Elf habe in der Partie sehr gut aus der eigenen Abwehr heraus kombiniert und viele Möglichkeiten erspielt. „Zu monieren gibt es nur, dass der letzte Pass oftmals keinen Abnehmer fand. Wenn wir da zielstrebiger auftreten, schießen wir auch noch mehr Tore“, ist sich Blanco sicher. Dem unter der Woche neu verpflichteten Fabrice Fleig gab Blanco gleich das Mandat für die Start-Elf. „Das war kein Risiko, denn er hat im Training unsere Abläufe schnell aufgenommen“, so Blanco.

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Am achten Spieltag platzte der Knoten und dem Aufsteiger FV Marbach gelang mit einem 3:1-Erfolg gegen den als Spitzenreiter angereisten FC Überlingen der erste Saisonsieg. „Der Blick auf die Tabelle zeigt, wie wichtig die drei Punkte für uns sind. Wir haben 25 Minuten gebraucht, bis wir im Spiel waren. Doch nach dem 0:1-Rückstand wurden wir immer besser und nach dem Ausgleich war ich mir sicher, dass etwas gehen kann“, bilanziert Trainer Patrick Fleig. Für ihn ist es ein Erfolg, der weiteres Selbstvertrauen geben muss. Zuversicht gibt auch die Spielweise des Neulings, der sehr couragiert auftrat und an die eigenen Möglichkeiten glaubte.

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Durch die 1:4-Niederlage bei der SG Dettingen bleibt der FC Schonach weiterhin im Besitz der roten Laterne. „Wenn du nach sieben Minuten mit 0:2 im Rückstand liegst, kannst du deinen Plan in den Papierkorb werfen, zumal wir anschließend eine Großchance zum 1:2 ausgelassen haben. Das war der Knackpunkt“, analysiert Trainer Alex Fischinger. Dem 0:1 ging ein individueller Fehler eines Schonachers voraus, das 0:2 war ein Wembley-Tor. In der Halbzeitpause beim 0:3-Rückstand motivierte Fischinger seine Spieler nochmals. „Die Frage war, ob wir in eine Klatsche rennen oder Mentalität zeigen. Wir haben die zweiten 45 Minuten ausgeglichener gestaltet“, so Fischinger. Der Sieg der SG Dettingen sei dennoch nie in Gefahr geraten und war verdient.