Seit dieser Saison spielt Kosta Tahtsides im zentralen Mittelfeld des SC Gottmadingen-Bietingen. Die primäre Aufgabe des Sechsers ist es nicht, Tore am Fließband zu erzielen. Vielmehr spart der 29-Jährige sich seine Treffer, oder besser: seinen Treffer, für die ganz besonderen Momente auf. Beim wilden 4:4 gegen die SpVgg F.A.L. sicherte Tahtsides mit dem ersten Saisontor seinem neuen Team in der letzten Aktion der Partie noch einen Punkt.
„Wenn man sich den Spielverlauf anschaut, ist es für uns bis zur 60. Minute recht gut gelaufen“, sagt die Nummer 21 der Hegauer. „Wir haben mit 3:0 geführt, und es hat sich angefühlt, als hätten wir das Spiel gut im Griff“, fährt er fort. Doch dann zeigten Gäste aus dem Linzgau besonderen Kampfgeist.
„Wir haben unglücklich das 1:3 kassiert, nachdem zuvor ein eindeutiges Foul nicht gepfiffen wurde, dann fiel das 2:3, und das Momentum ist rüber gerutscht und es stand plötzlich 4:3 für F.A.L.“, erinnert sich der Wahl-Bietinger.
„Zum Glück habe ich das Tor in der letzten Minute noch erzielt, der Schiedsrichter hat direkt danach abgepfiffen“, beschreibt der gebürtige Schwabe seinen Treffer und legt großen Wert darauf, dass er trotz der Brisanz in den Schlussminuten „schön herausgespielt war. Wir haben keinen langen Ball blind nach vorne gedroschen.“
Ob das Remis am Ende ein gewonnener Punkt war oder für zwei verlorene Zähler steht, kann Kosta Tahtsides nicht sagen. „Wenn man 3:0 führt und nur Unentschieden spielt, fühlt sich das erstmal nicht so gut an, trotzdem muss man sehen, dass wir auch nach dem 3:4 nochmal zurückgekommen sind“, erklärt der 29-Jährige, der in jedem Fall „richtig froh“ war, „dass ich das Tor gemacht habe. Es ist auch ein wichtiger Punkt im Kampf um den Klassenerhalt, wenn man die Tabelle anschaut.“
Wäre die 1:2-Niederlage gegen die DJK Donaueschingen nicht gewesen, wäre der SC Gottmadingen-Bietingen nun seit sechs Spielen unbesiegt. „Donaueschingen hat gegen uns ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir waren damals nicht extrem schlecht, hatten nur eben keinen Sahnetag“, sagt Tahtsides, der die Heimniederlage als Ausrutscher in einer insgesamt positiven Entwicklung sieht. „Wir wollen in den nächsten Spielen Gas geben und die Strähne fortführen“, sagt der 29-Jährige, der sich in seiner neuen Heimat im Hegau pudelwohl fühlt.
Kosta Tahtsides trug in der gesamten Nachwuchszeit das Trikot des SSV Reutlingen, ehe er im Aktivenalter für einige Saisons zum SV 03 Tübingen in die Landesliga wechselte. Zuletzt arbeitete er bei einem Startup in München und pausierte aus zeitlichen Gründen zweieinhalb Jahre mit dem Fußball.
Im vergangenen Jahr übernahm er die Tankstelle in Bietingen und fand im Katzental beim SC Gottmadingen-Bietingen ein neues sportliches Zuhause. „In der Hinrunde hatte ich ein bisschen muskuläre Probleme. Mein Körper musste sich erst wieder an den Sport gewöhnen“, sagt Tahtsides. „Jetzt fühle ich mich aber gut und fit. Wir sind eine coole Truppe und ich bin happy, wieder zu kicken.“ Bestimmt folgt auch bald sein nächstes Tor, jetzt, wo nach 20 Spielen endlich der Knoten geplatzt ist.