Was für eine Saison im Schwarzwald! Der Fußball boomt wie lange nicht mehr. Ob über 1000 Zuschauer beim Kreisliga-A1-Topspiel zwischen der SG Schwarzwald-Union Schönwald-Schonach und der SG Eintracht Gütenbach-Neukirch oder 650 Fans beim A2-Derby zwischen Blumberg und Riedböhringen/Fützen, die Sportplätze waren reihenweise gut besucht und boten eine beeindruckende Kulisse.
Der Höhepunkt bildete das Bezirkspokalfinale am 1. Mai in Marbach: 500 Zuschauer bei den Frauen, über 1800 beim Herrenfinale. Ein echtes Fußballfest für die ganze Region.
Auch sportlich setzten viele Vereine starke Akzente. Herausragend: der FC Pfaffenweiler. Der Aufsteiger mischte die Landesliga ordentlich auf, spielte mutig und kämpfte bis zum letzten Spieltag um den Aufstieg in die Verbandsliga. Zwar reichte es in der Relegation nicht ganz, doch die Saison des FCP verdient höchsten Respekt. In einer von Bodensee-Teams dominierten Liga zeigte der Club eindrucksvoll, was mit Herz und Einsatz möglich ist.
In der kommenden Saison wartet auf den FCP ein neues spannendes Duell: Der SV Aasen wird dann als frischgebackener Double-Sieger, Meister der Bezirksliga und Bezirkspokalsieger, in der Landesliga auflaufen. Nach 25 Jahren kehrt der Traditionsverein zurück, mit Rückenwind und neuem Cheftrainer: Tevfik Ceylan, bislang als Spieler aktiv, übernimmt das Kommando und löst Jackson Akbonghese ab. Ceylan kam erst im Winter vom FC 08 Villingen. Ein Name, der in diesem Jahr jedoch für sportliche Ernüchterung steht.
Denn bei den Nullachtern ist die Euphorie der Vorsaison verflogen. Nach dem gefeierten Doppelaufstieg im vergangenen Jahr mussten sowohl die Regionalligamannschaft als auch die U21 den direkten Wiederabstieg hinnehmen. Auch auf den Rängen blieb es oft stiller als erhofft. Die Regionalliga zog weniger Fans in den Friedengrund als erwartet. Ein herber Rückschlag für den Traditionsclub.
Doch auch andere einst große Namen kämpfen derzeit mit sportlichen Schwierigkeiten. Die DJK Donaueschingen muss nach einer enttäuschenden Saison den bitteren Gang in die Bezirksliga antreten. Noch schlimmer traf es den FC Bad Dürrheim: Der frühere Verbandsligist steigt in die Kreisliga B ab. Zwei große Namen, die sportlich derzeit weit von früheren Glanzzeiten entfernt sind.
Nun ist die Saison so gut wie beendet, die Auf- und Abstiegsrunden sind in den letzten Zügen und für die Schwarzwälder Fußballer beginnt das Warten auf die neue Runde. Doch eines ist sicher: Auch in der kommenden Saison wird es auf den Plätzen wieder hoch hergehen. Denn der Schwarzwald lebt Fußball.