Den Aufstieg in die Verbandsliga hat die SpVgg F.A.L. in der Relegation verpasst, so richtig sauer ist darüber aber niemand. „Es war ja keine Zielvorgabe des Vereins, sondern eher ein Plus, diese Spiele erreicht zu haben“, sagt Trainer Florian Stemmer.

„Wenn wir den Aufstieg geschafft hätten, wäre das schön gewesen, so ist trotzdem alles gut.“ Besonders im Hinblick auf die kommende Saison in der Landesliga. Eine ganz besondere Landesliga aus Sicht der Bodenseevereine.

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Elf der 16 Mannschaften in Staffel 3 kommen aus dem Bezirk. Man muss schon einige Jahre in den Geschichtsbüchern zurückblättern, um auf eine ähnlich stattliche Anzahl zu kommen. In den vergangenen beiden Spielzeiten waren es jeweils zehn von 17 Mannschaften, in der Spielzeit 2017/18 sogar nur acht von 16. Zuletzt war im Spieljahr 2013/14 die Quote zwischen Bodensee und Schwarzwald gleich.

Das bedeutet eine Vielzahl von Derbys. „Die kommende Landesliga ist eine sehr attraktive Liga. Es wird sehr viele interessante Lokalkämpfe geben“, sagt der Bezirksvorsitzende Konrad Matheis. Nördlich des Bodensees etwa stehen zwischen der SpVgg F.A.L., dem SV Denkingen, dem FC Überlingen, dem VfR Stockach und dem FV Walbertsweiler-Rengetsweiler eine ganze Reihe von Nachbarschaftsduellen an.

Freude auf die vielen Derbys

„Man freut sich immer auf die Derbys. Diese Spiele sind schön für die Zuschauer, die näheren Vereine bringen auch immer viele Fans mit“, sagt F.A.L.-Coach Stemmer. Und der Überlinger Torjäger Marc Kuczkowski ergänzt: „Interessant dürfte die Liga auch für die Zuschauer werden, denn kaum eine Auswärtsfahrt hat eine Fahrzeit von einer Stunde. Das wird eine Landesligasaison, auf die ich mich freue, denn auch wir wollen beim FC Überlingen viel Gas geben.“

„Ja, die Liga wird wesentlich stärker – tolle Aufsteiger, starke Absteiger. In der kommenden Saison zeichnet sich keine Mannschaft ab, die man früh abschreiben sollte, aber es gibt auch keinen eindeutigen Favoriten auf die Meisterschaft“, sagt Uwe Baumann, der Vorsitzende der SG Dettingen-Dingelsdorf, die der aktuell dienstälteste Landesligist ist.

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Im Sommer 2009 war der Verein aus dem Konstanzer Ortsteil aufgestiegen. Er ist damit der einzige, der seither ununterbrochen in der Landesliga spielt. Baumann geht – wie viele Experten – von einer spannenden Runde aus: „Es wird hochinteressant!“ Und da soll seine Elf durchaus auch eine Rolle spielen, zumal die SG unter dem neuen Trainer David D‘Incau zuletzt einen deutlichen Trend nach oben verzeichnen konnte.

„Ich hoffe doch, dass der Trend auch in der neuen Saison anhalten wird. Wenn wir es schaffen, Konstanz in unser Spiel zu bringen, ist das machbar“, hofft Baumann.

Keine klare Favoritenrolle

„Es gibt eine hochspannende Saison“, erwartet auch Konrad Matheis. Einen klaren Titelaspiranten kann der Bezirksvorsitzende im Vorfeld noch nicht ausmachen. „Der FC Radolfzell, der bestimmt wieder aufsteigen will, ist für mich schon ein Favorit, auch der Vizemeister SpVgg F.A.L. wird dazu gehören“, sagt Matheis, aber auch „der FC Neustadt wird versuchen, im vorderen Drittel mitzuspielen, die DJK Donaueschingen nicht zu vergessen.“

Ähnlich sieht es Florian Stemmer. „Mit den Absteigern FC Radolfzell und DJK Donaueschingen, den Aufsteigern SC Konstanz-Wollmatingen und TSV Singen wird es sehr interessante Duelle geben“, sagt der Trainer der SpVgg F.AL. „Es gibt bestimmt zehn, zwölf Mannschaften, die immer wieder was reißen können. Da ist alles offen“, fährt er fort, „die Spiele in der Landesliga sind allgemein sehr interessant.“

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Die künftige Staffel 3 wird also von der Spannung, der Brisanz der vielen Derbys leben, aber auch vom Kampf in einem qualitativ stark besetzten Feld. Klangvolle neue Namen sorgen für erhöhte Aufmerksamkeit. Zum einen bei den Clubs, wie Verbandsliga-Absteiger FC Radolfzell oder Aufsteiger SC Konstanz-Wollmatingen, zum anderen auch beim Personal auf dem Rasen oder den Trainerbänken mit Ex-Nationalspieler Oliver Sorg als Radolfzeller Spielertrainer oder Torjäger Marcel Simsek vom Aufsteiger Türk. SV Singen.

Auch der Landesliga-Routinier Marc Kuczkowski freut sich auf die anstehende Spielzeit: „Mit Radolfzell und Donaueschingen kommen starke Teams aus der Verbandsliga, mit dem Türk. SV Singen und dem SC Konstanz-Wollmatingen zwei attraktive Mannschaften aus der Bezirksliga – das wird das Niveau der Landesliga anheben“, sagt der Überlinger Stürmer und Co-Trainer. „Es wird sich wohl nicht wiederholen, dass sich drei Teams absetzen können.“

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Mit 33 Treffern war Kuczkowski wieder einmal der beste Torjäger. In der kommenden Runde wird auch das schwieriger. „Mit der DJK Donaueschingen kommt Stephan Ohnmacht zurück in die Landesliga, mit Marcel Simsek kommt aus der Bezirksliga ein Top-Torjäger und da F.A.L. den Aufstieg verpasst hat, bleibt auch mit Qendrim Krasniqi ein torgefährlicher Stürmer in der Landesliga“, weiß der Überlinger. „Ich freue mich auf einen engen Kampf und bin schon voll motiviert, da weiterzumachen, wo ich aufgehört habe!

Als die „See-Teams“ zuletzt so zahlreich die Landesliga prägten, machten sie auch Auf- und Abstieg unter sich aus. Im Sommer 2014 stieg der 1. FC Rielasingen-Arlen als Meister auf, der SC Konstanz-Wollmatingen scheiterte als Vizemeister in der Aufstiegsrunde, und der FC Öhningen-Gaienhofen musste mit dem SV Bermatingen in die Bezirksliga absteigen.