Fußball-Landesliga: (daz) Auch der neunte Spieltag verlief aus der Sicht der Schwarzwälder Teams eher unbefriedigend. Nur der FC Gutmadingen punktete dreifach, der FC Furtwangen nahm zumindest einen Zähler mit. Auf den letzten sechs Plätzen der Tabelle stehen gleich vier der sieben Schwarzwälder Teams.
Eine starke Leistung zeigte der FC Löffingen bei der 3:4-Heimniederlage gegen den FC Singen auch ohne Punkte. Für Trainer Jörg Klausmann war es sogar „das beste Spiel, an dem ich mit dem FC Löffingen teilgenommen habe“. Beide Mannschaften hätten sehr guten Fußball gezeigt. „So stelle ich mir das Niveau in der Landesliga vor. Ein Kompliment an beide Mannschaften“, ergänzt Klausmann. Seine Elf kam trotz mehrerer Rückstände immer wieder heran und versuchte in den letzten 20 Minuten, zumindest einen Punkt zu retten. „Wir haben alles nach vorne geworfen und ein Zähler wäre auch verdient gewesen. Von mir gibt es keine kritischen Worte. Jeder Zuschauer wird gesehen haben, dass wir alles aus uns herausgeholt haben“, fügt der Trainer an. Klausmann startete mit den jungen Julian Reich und Lukas Laber. Später kam auch noch Felix Kohler in die Partie. Spieler, die für die Zukunft einiges versprechen. Auch deshalb stellt der Trainer fest: „Der FC Löffingen lebt.“
Der FC Gutmadingen sammelte mit dem 3:1-Erfolg in Schonach die Punkte zwölf bis 14 ein und ist auf dem besten Weg, eine Top-Saison frei von jeglichen Abstiegsängsten zu spielen. „Für uns war es in Schonach das erwartet schwere Spiel. Natürlich war der 1:1-Ausgleich in der Nachspielzeit in Halbzeit eins wichtig. Wir hatten danach die Sicherheit und auch mehr Ballbesitz. Das hat meine Elf sehr gut gemacht und auch in der Höhe verdient gewonnen“, bilanziert Trainer Steffen Breinlinger. Er begann diesmal ohne Top-Torjäger Manuel Huber und gab Jochen Glunk die Chance, „die er sich mit klasse Trainingsleistungen verdient hatte“. Im ersten Viertel der Saison haben die Gutmadinger voll überzeugt, zumal laut Breinlinger auch „Qualität, Quantität und Intensität im Training stimmen“. Schnell habe die Elf die noch in der Vorbereitung deutlichen Mängel in der Athletik und Taktik aufgearbeitet, was Mut für die nächsten Aufgaben macht.
Für Alex Fischinger, Trainer des FC Schonach, durchlebt seine Mannschaft aktuell eine „brutale Phase“. Statt die 1:0-Führung gegen Gutmadingen auszubauen, kassierte die Elf in der Nachspielzeit der ersten Hälfte das 1:1. „Eine Sekunde vor dem Halbzeitpfiff. Das ist bitter“, so Fischinger. Er und die Mannschaft hatten sich am Sonntag schon einige Stunden vor der Partie getroffen, um sich gemeinsam vorzubereiten. „Wir wissen, dass wir aktuell nicht auf jeder Position Landesliga-Niveau erfüllen. Aber die Art und Weise, wie wir uns gegen Gutmadingen präsentiert haben, hat mir gefallen. Mehr noch: Ich war beeindruckt.“ Dabei musste Schonach auf Kapitän Niklas Ketterer verzichten, der sich am Mittwoch verletzt hatte. Die Lücke wurde geschlossen, doch Punkte blieben aus. Fischinger gibt sich kämpferisch: „Alle Zahlen und Statistiken sprechen aktuell gegen uns. Mich motiviert das aber eher noch mehr und weckt meinen Ehrgeiz. Aufgeben ist keine Option.“ Der Trainer glaubt weiterhin fest daran, dass sich die Schonacher aus der bedrohlichen Lage befreien werden.
Nach zuletzt vier Heimniederlagen holte der FC Furtwangen beim 1:1 gegen Spitzenreiter Walbertsweiler immerhin einen Zähler. „Ich bin in der Analyse etwas zwiegespalten. Es hätten auch drei sein können“, bilanziert Trainer Uwe Müller, der sich an der Seitenlinie mehrfach über Entscheidungen des Schiedsrichters ärgerte. „Ich will nicht mehr viel sagen, aber wenn ein Spieler an der Schulter umgerissen wird, muss der Pfiff des Schiris kommen. Hinterher zu sagen, ihr hattet einen Torschuss, ist nicht akzeptabel“, so Müller. Gefallen hat dem Trainer, dass die Bregtäler aus dem Spiel heraus keine Chancen des Spitzenreiters zugelassen haben. Zudem gab es mehrere eigene Möglichkeiten, um mehr als einmal einzunetzen. „Das ist gerade unser Manko. Wir müssen bei der Vielzahl an Chancen mehr treffen“, analysiert Müller, um gleichzeitig festzustellen: „Seit ich in Furtwangen Trainer bin, war das unser bisher bestes Spiel. Wir waren schon in Neustadt gut, aber diesmal noch einen Tick besser. Läuferisch und kämpferisch war alles drin. So sind wir auf einem guten Weg.“
Der FC Bad Dürrheim kassierte am Sonntag bereits die zweite hohe Niederlage der Saison. Nach dem 1:5 auf eigenem Platz gegen Walbertsweiler am fünften Spieltag setzte es nun gar ein 1:6 beim SV Denkingen. „Zwei Dinge machten den Unterschied zwischen beiden Mannschaften aus. Wir haben die schlechten Platzverhältnisse nicht angenommen und andererseits haben wir gegen einen robust und hart spielenden Gegner zu oft den Fuß weggezogen. Auf beides habe ich im Vorfeld hingewiesen, doch mit 20 oder 30 Prozent weniger Einsatz geht es eben nicht“, resümiert Bad Dürrheims Trainer Enrique Blanco. Deutlich wurde zudem, dass die Abwehr ohne Spieler wie Stefano Campisciano, Jonas Schwer oder Marco Lenti nicht sattelfest agiert, weil die erfahrenen Akteure nicht zu ersetzen sind. Blanco hatte ein Kampfspiel gefordert, doch zu oft versuchten es seine Akteure mit technischen Raffinessen, was bei den Bodenverhältnissen das falsche Mittel war. Da auch die eigene Chancenverwertung viele Wünsche offen ließ, setzte es die deutliche Pleite. Blanco macht deutlich: „Wir kommen aus der Situation wieder heraus. Das Spiel war ein weiterer Lernprozess.“
Das nackte Ergebnis des FV Marbach beim SC Gottmadingen-Bietingen lässt einen einseitigen Spielverlauf vermuten. Mit 0:4 musste Marbach die Heimreise antreten. „Es war zu keiner Minute ein 0:4-Spiel. Wir haben großen Willen gezeigt und auch nach dem 0:3 unsere Chancen gesucht. Das waren von uns richtig gute 90 Minuten und ein Schritt in die richtige Richtung“, bilanziert Co-Trainer Fabian Schwarz. Er hatte aber auch viel Lob für die Gastgeber übrig. „Gottmadingen war bisher unser bester Gegner. Diese tolle Spielanlage und die spielerische Qualität war bisher das Beste, was ich in der Landesliga gesehen habe. Diese Elf wird in der Tabelle ganz oben mitspielen.“ Auch in der Effizienz beim Torabschluss hatten die Gastgeber dem Neuling einiges voraus und wirkten zudem einen Tick robuster. Aber Marbach hätte den SC GoBi in Bedrängnis bringen können. „Wir hatten drei Riesenchancen zum 1:2-Anschluss. Gelingt uns dieser, nehmen wir einen Punkt mit. Wir haben einmal mehr gezeigt, dass wir uns vor großen Namen nicht verstecken müssen“, ergänzt Schwarz.