Fußball: Sechs erfolgreiche Jahre liegen hinter dem FC Gutmadingen. Noch vor zwölf Monaten gelang mit der Abschlussplatzierung fünf in der Landesliga das beste Ergebnis in der 104-Jährigen Vereinsgeschichte überhaupt.

Aufschwung setzte 2008 ein

Nun geht es aus der Landes- zurück in die Bezirksliga. Ein Neuaufbau ist zunächst nicht geplant. Die Gutmadinger setzen weiterhin auf jene Spieler, die das erfolgreiche Kapitel geschrieben haben. „Wir haben bewiesen, dass wir als Dorfverein in der Landesliga mithalten können. Die sofortige Rückkehr ist für uns kein Muss“, sagt Stefan Reiser, Vorstand Spielbetrieb.

Der Aufschwung in Gutmadingens setzte 2008 ein, als die Kreisliga B verlassen wurde. Nur vier Jahre später gelang der Aufstieg in die Bezirksliga. Wiederum vier Jahre später folgte die erste Landesliga-Saison. Diese Premiere endete mit dem sofortigen Wiederabstieg, doch mit der Landesliga-Rückkehr 2019 etablierte sich Gutmadingen in der zweithöchsten Liga in Südbaden.

Nicht gerechnet mit dem Absturz

In der Saison 2023/24 wurden auf eigenem Platz sogar die Top 4 der Liga, TSV Singen, Südstern Singen, Dettingen-Dingelsdorf und Stockach bezwungen. „Für diese außergewöhnliche Saison haben wir jetzt in gewisser Weise bezahlt. Allen war klar, dass sich so etwas kaum wiederholen lässt. Mit dem aktuellen Absturz hatten wir aber nicht gerechnet“, ergänzt Reiser. Schon die Hinrunde lief mit 16 Punkten nicht nach Wunsch, die Rückrunde wurde mit nur acht Punkten noch schlimmer.

Natürlich musste der Verein immer damit rechnen, dass der Ausflug in die Landesliga irgendwann wieder endet. Doch der aktuelle Absturz hat alle überrascht, zumal mit dem nahezu identischen Personal agiert wurde.

Aus dem Trainer-Duo Andreas Holdermann/Marius Nitsch hatte sich Nitsch im Sommer 2024 verabschiedet. Holdermann blieb, wurde jedoch acht Spieltage vor Saisonende wieder von Nitsch ersetzt. Die erhoffte Wirkung blieb aus. Aus den letzten acht Spielen holte Gutmadingen nur noch vier Punkte.

Ein Neuanfang mit Ruddies

Mit dem neuen Trainer Torsten Ruddies soll nun ein Neuanfang gestartet werden. Verabschiedet hat sich der 40-jährige Torhüter Christan Jaensch. Laut Reiser wird ein weiterer Torhüter, so wie je ein Mittelfeldakteur und ein Offensivspieler den verein verlassen. Junge Spieler sollen eingebunden werden, vor allem aus der eigenen Jugend. „Wir hätten gerne vier, fünf junge auswärtige Spieler geholt, doch die vergangene Saison war diesbezüglich keine Werbeofferte für uns. Außerdem wollen diese Spieler Landesliga spielen“, ergänzt Reiser.

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So werden es zunächst jene Akteure richten müssen, die oftmals die goldene Gutmadinger Generation bezeichnet wurden. Aus der A-Jugend bieten sich aktuell keiner an.

Die Gutmadinger sind sich bewusst, dass die in der kommenden Saison in der Bezirksiga zu den gejagten Teams gehören werden. Daher sei es wichtig, sich schnell in der Bezirksliga zu etablieren. Eine gute Rolle will der verein spielen und sollte es in ein, zwei oder drei Jahren wieder einmal mit dem Landesliga-Aufstieg klappen, würde sich keiner in Gutmadingen wehren. So oder so wird es ein komplett neues Kapitel in der langen Vereinsgeschichte.