Herr Anders, Herr Sijaric, wenn wir Ihnen vor einem Jahr gesagt hätten, dass die beiden Aufsteiger aus Pfaffenweiler und Salem am 27. Spieltag im Topduell der Landesliga aufeinandertreffen würden, hätten Sie es geglaubt?

Patrick Anders: Daran war vor einem Jahr überhaupt nicht zu glauben, ja es war von unserer Seite aus sogar nahezu unmöglich, sich so etwas vorzustellen. Wir sind mit der Zielsetzung aufgestiegen, uns im ersten Jahr in der Liga behaupten und danach langfristig eine feste Größe in der Landesliga zu werden. An die Erfolgsserie war nie zu denken.

Adnan Sijaric: Man konnte schon damit rechnen, dass der FC Pfaffenweiler eine gute Rolle spielen wird. Wer so souverän aufsteigt, der hat eigentlich auch immer die Qualität für die nächsthöhere Liga. Dass die Pfaffenweiler um die Meisterschaft spielen, überrascht sie wahrscheinlich trotzdem selber am meisten.

Was zeichnet Ihren Gegner aus? Beschreiben Sie doch einmal die Stärken und Schwächen.

Patrick Anders: Salem besitzt eine brutal starke Offensive. Sie haben viele gute Einzelspieler, die von höherklassigen Einsätzen viele Erfahrungen mitbringen. Da ist uns Salem deutlich voraus. Zudem macht Salem gerade jetzt im Saisonfinale einen sehr eingespielten und geschlossenen Eindruck. Die von uns entdeckten Schwächen verrate ich nicht.

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Adnan Sijaric: Der FC Pfaffenweiler hat eine physisch starke Mannschaft, die sehr robust und stark bei Standards agiert. Sie haben mit Jallow Saja den Topstürmer der Liga in ihren Reihen. In der Winterpause konnten sie sich nochmals gezielt verstärken und sind daher unberechenbarer geworden.

Was zeichnet Ihre eigene Mannschaft aus?

Patrick Anders: Pfaffenweiler zeichnet ein geschlossener Zusammenhalt aus. Da ist einer für den anderen da. Mir hat in dieser Saison sehr gefallen, dass sich unsere Mannschaft von Rückschlägen, so weit man davon überhaupt sprechen kann, schnell erholt und immer eine gute Reaktion gezeigt hat.

Adnan Sijaric: Wir als Aufsteiger konnten einen funktionierenden Kader nochmals gezielt verstärken und schnell zueinanderfinden, sodass es wahrscheinlich die Wenigsten überrascht, dass auch wir um die Meisterschaft spielen dürfen. Unsere Stärke ist, dass wir viele Torschützen haben, individuell stark sind und als Team flexibel agieren. Wir sind in der Lage, aus jeder Position gefährlich zu werden. Allerdings sind wir auch durch den Offensivdrang das eine oder andere Mal anfällig, was uns schon wichtige Punkte gekostet hat.

Der FC Radolfzell ist als beste Mannschaft der Rückrunde mit einer imposanten Siegesserie auf Platz drei geklettert und hat den Anschluss an das Spitzenduo geschafft. Sie spielen beide noch gegen die Mettnauer. Besser könnte der Spielplan für die Fans im Saisonendspurt doch nicht aussehen, oder?

Patrick Anders: Wer auch immer den Spielplan erstellt hat, besitzt eine super Glaskugel. Besser geht es ja nicht. Salem hat nahezu das gleiche Restprogramm wie wir und da wir beide noch gegen Radolfzell spielen müssen, wird es im Saisonfinale einige Höhepunkte geben.

Adnan Sijaric: Dass der FC Radolfzell noch mal in den Meisterschaftskampf eingreift, wundert mich nicht. Denn für mich waren die Radolfzeller von Anfang an der Topfavorit. Wenn der Start nicht so schlecht gewesen wäre, würde es wahrscheinlich jetzt nur noch um Platz zwei für uns und Pfaffenweiler gehen. Die Landesliga ist auf jeden Fall spannend wie schon lange nicht mehr. Es wäre cool, wenn es bis zum letzten Spieltag so bleibt und in einem Showdown endet. Das hätte was von Champions League auf Landesliga-Niveau. Wir werden definitiv alles dransetzen, um beim Showdown in Radolfzell dabei zu sein.

Gehen Sie in Topbesetzung in dieses Topspiel?

Patrick Anders: Marc Baumhäckel ist gesundheitlich etwas angeschlagen. Sein Einsatz wird sich erst am Wochenende entscheiden. Ansonsten sind alle Spieler verfügbar, gesund und fit.

Adnan Sijaric: Personell sind wir seit Beginn der Rückrunde mit einem kleineren Kader unterwegs. Bis auf einen rotgesperrten Spieler sind aber alle Mann an Bord.

Worauf dürfen sich die Zuschauer am Sonntag in Pfaffenweiler freuen?

Patrick Anders: Die Zuschauer dürfen sich sicher auf ein hochklassiges Spiel mit einigen Emotionen freuen. Beide Mannschaften wollen gewinnen, es wird kein langes Taktieren geben. Ein äußerst interessante Partie, bei der wir hoffen, dass viele Zuschauer kommen. In Salem waren es wohl beim ersten Vergleich 550. Ich hätte nichts dagegen, wenn wir die Zahl überbieten.

Adnan Sijaric: Wir hoffen, dass das Spiel ein hohes Zuschauerinteresse weckt – Erster gegen Zweiter, besser geht‘s nicht. Außer vielleicht noch am letzten Spieltag!