Der FC 08 Villingen bleibt unter Interimstrainer Reiner Scheu weiter ungeschlagen. Der vierte Pflichtspielsieg in Folge wurde beim 3:3 in Backnang durch den Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit zwar knapp verpasst, dennoch machten sich die Nullachter am Karsamstag zufrieden auf die Heimreise.

Gut gelaunter Trainer: Reiner Scheu trauerte keineswegs zwei verlorenen Punkten nach. „Natürlich hätten wir gewinnen können. Aber auch eine Niederlage war möglich. Das Remis ist gerecht, deshalb war ich auch gut gelaunt nach dem Spiel“, blickte der 68-Jährige zurück. Für Scheu war es ein „guter Abschluss“ der englischen Woche.

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Vorbildlicher Kapitän: Beeindruckt war der Trainer vom Verhalten seines Kapitäns Tevfik Ceylan. Am Freitagabend hatte sich Ceylan krankgemeldet und auch am Samstagvormittag ging es dem 29-Jährigen nicht wirklich gut. Der Mannschaftsbus machte sich ohne seinen Spielführer auf den Weg nach Backnang. Doch Ceylan fühlte sich von Stunde zu Stunde besser und reiste seinen Teamkollegen mit dem Privat-Pkw nach. „Er wollte seine Mitspieler unterstützen und nicht zuhause bleiben. Das fand ich super“, freute sich Scheu über das Verhalten von Ceylan, der sogar ab der 64. Minute auf dem Spielfeld zum Einsatz kam.

Auswärtsserie: Fünf Pflichtspiele hatten die Nullachter nach der Winterpause auswärts. Bislang sind sie auf fremden Terrain 2023 noch ungeschlagen. Neben den zwei Pokalerfolgen beim Bahlinger SC und beim SC Lahr gewannen die Nullachter auch beim FSV Bietigheim-Bissingen. Es fehlte nicht viel, dann hätten die Villinger eine makellose Auswärtsbilanz. Beim 1:1 in Nöttingen Mitte März kassierten sie den Ausgleichstreffer in der vierten Minute der Nachspielzeit und vergangenen Samstag in Backnang in der dritten Minute der Nachspielzeit.

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Effektiver Joker: Dominik Emminger wurde am Samstag in der 76. Minute eingewechselt. Eingewöhnungszeit war ein Fremdwort für ihn. Emminger bereitete in Minute 79 das 2:2 von Ibrahima Diakité vor und schoss weitere sieben Minuten später das Villinger 3:2. „Ich kann nur den Hut ziehen vor der Leistung von Dominik“, gab es ein Extralob vom Trainer. Für Scheu ist Emminger „auf dem Sprung in den Oberliga-Kader“.

Mehr Personal: Wesentlich besser als noch vor einer Woche sieht aktuell die Personalsituation bei den Nullachtern aus. Bis auf den langzeitverletzten Franzosen Maxim Foulon (Rückenbeschwerden) rechnet der Trainer in dieser Woche mit dem kompletten Kader. Auch Torhüter Dennis Klose, der aufgrund einer Oberschenkelverletzung die letzten beiden Spiele fehlte, stieg am gestrigen Dienstagabend ins Mannschaftstraining ein.

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Oberliga-Überraschung: Da mussten die Oberliga-Kenner schon zweimal hinschauen. Für eine kleine Sensation sorgte am 26. Spieltag der FSV Hollenbach. Die Kicker aus dem Mulfinger Ortsteil in Nord-Württemberg gewannen beim souveränen Spitzenreiter Stuttgarter Kickers. Vor über 4000 Zuschauern kassierten die Stuttgarter ihre erste Heimpleite in der laufenden Saison, haben aber immer noch sieben Punkte Vorsprung auf Verfolger Großaspach.

Finalgegner: Am heutigen Mittwoch wird der Finalgegner der Villinger im südbadischen Verbandspokal ermittelt. Im Halbfinale empfängt der SV Oberachern um 17.30 Uhr den 1. FC Rielasingen-Arlen. Mit beiden Teams machten die Nullachter bereits positive Endspielerfahrungen. Gegen Titelverteidiger Oberachern gewannen die Villinger das Finale 2016 (in Offenburg) und gegen Rielasingen-Arlen 2019 (in Pfullendorf). Das Endspiel findet in diesem Jahr am Samstag, 3. Juni, statt.