Der 3:1-Erfolg des FC 08 Villingen im Derby hatte einiges zu bieten. Mit dem Sahnehäubchen, nach dem Wochenende auf Platz eins der Tabelle zu stehen.

Spitzenreiter

Es darf keinesfalls überbewertet werden. Dennoch dürfen die Villinger Spieler derzeit mit dem Gefühl einschlafen, Tabellenführer der Oberliga Baden-Württemberg zu sein. Weil Göppingen als einer der Hauptkonkurrenten zeitgleich patzte und beim Vorletzten Holzhausen nicht über ein Unentschieden hinauskam.

Das könnte Sie auch interessieren

Schon tags zuvor musste sich der immer stärker aufkommende Verfolger aus Pforzheim mit einem Remis bei Kellerkind Bissingen begnügen. Und da 24 Stunden später bei der Partie zwischen Großaspach und dem nach der 0:5-Pokalpleite in Lahr arg gebeutelten SV Oberachern keine Tore fielen, ist dies unerwartet nicht nur ein kurzes Vergnügen.

Doppelte Premiere

Abgesehen vom Sieg und den dadurch drei eingesackten Punkten, gab es erfreuliche Nachrichten zu vermelden. Da wäre zum einen das Comeback von Nico Tadic, der nach seinem Kreuzbandriss die ersten Oberliga-Minuten seit April des vergangenen Jahres bestritt.

„Ich habe lange darauf hingearbeitet, auch auf dem Platz wieder Teil der Mannschaft zu sein“, meinte der 29-Jährige selbst. Und bekam noch ein Sonderlob von seinem Trainer. „Er ist keinem Zweikampf aus dem Weg gegangen, hat viele davon gewonnen und ist ein echter Mentalitätsspieler“, betonte Klotz. Eine Premiere ganz anderer Art feierte Daniel Caligiuri dank seines ersten Tores für den FC 08. „Wir alle, inklusive ihm, sind total happy darüber. Er hat sich für seine gute Leistung mit diesem Treffer belohnt“, sagte Klotz.

Er ist keinem Zweikampf aus dem Weg gegangen, hat viele davon gewonnen und ist ein echter Mentalitätsspieler“, sagte 08-Trainer Mario Klotz.
Er ist keinem Zweikampf aus dem Weg gegangen, hat viele davon gewonnen und ist ein echter Mentalitätsspieler“, sagte 08-Trainer Mario Klotz. | Bild: Marc Eich

Fortsetzung

Dass in Offenburg wohl die Lichter in Sachen Oberliga ausgehen, dafür sprachen im Duell mit dem FC 08 unabhängig von der sportlichen Situation zwei Dinge. 230 Zuschauer sind eines Derbys nicht unbedingt würdig, auch verzichteten die Gastgeber auf die eigentlich obligatorische Pressekonferenz im Anschluss an die Partie.

Selbst wenn sich die Mannschaft aus der Ortenau im Rahmen ihrer Möglichkeiten tapfer wehrte, so war dies doch letztendlich – zumindest bezogen auf das Umfeld – eine Fortsetzung des Trauerspiels aus dem Hinspiel. Zur Erinnerung: Damals brachte das Team so gut wie kein Bein auf den Rasen im Friedengrund, ließ sich von den Schwarz-Weißen gleich sieben auf einen Streich einschenken. Und die mitgereisten Anhänger wandten sich mit Grausen ab.

Bedauerlich

Grundsätzlich ist es immer schade, Gegner mit Lokalkolorit zu verlieren. In der vergangenen Saison mussten bereits mit Freiburg und Rielasingen-Arlen zwei südbadische Clubs die Segel streichen, spielen inzwischen gegen die Villinger U21.

Das könnte Sie auch interessieren

Nun kommt wohl mindestens einer hinzu. „Solche Derbys, noch dazu wenn sie eine längere Geschichte haben, sind immer etwas Besonderes. Für die Mannschaften ebenso wie für die Zuschauer. Deshalb ist es traurig, dass erneut eines wegbricht“, meinte Klotz aus seiner Sicht als Trainer und Sportdirektor.

Lange Bank

Mit einem Wort umschrieb er zudem die Tatsache, in Offenburg nahezu alle Spieler aus seinem Kader mit dabeigehabt zu haben: „Zusammengehörigkeitsgefühl“. Jeder Einzelne sei wichtig, selbst wenn der nicht von Anfang an auf dem Platz stehe.

„Natürlich gibt es manchmal Härtefälle und ich kann so manche Enttäuschung auch verstehen. Wir brauchen aber die Energie von der Bank, indem sie ihre Mannschaftskameraden anfeuern und unterstützen. Und das machen die Jungs einfach vorbildlich“, so Klotz.

Startschuss

Zumal die Begegnung nur der Startschuss für nun folgende zwei englische Wochen war. In denen es unter anderem um nicht weniger als den Einzug ins Pokalfinale sowie das Spitzenspiel gegen Großaspach geht und der Trainer möglicherweise aus Belastungsgründen zu der ein oder anderen Rotation gezwungen sein wird.