Er wohnt mitten in Volkertshausen. Er sieht sich politisch in der Mitte verwurzelt. Er steht mitten im Leben – und jetzt will er Bürgermeister von Volkertshausen werden: Frank Schumacher startet in den Wahlkampf, nachdem sein Name seit Dienstag, 23. September, bekannt ist. Im Gespräch mit dem SÜDKURIER schildert er seine Ideen und wieso ihm die Wahlberechtigten am Sonntag, 19. Oktober, ihre Stimme geben sollten. „Ich bin tief im Ort verwurzelt, ich kenne Volkertshausen – deshalb traue ich mir das Amt des Bürgermeisters zu“, so Schumacher.
Frank Schumacher ist 48 Jahre alt und ein kommunalpolitischer Quereinsteiger, doch darin sieht er keinen Nachteil. Im Gegenteil: „Es versetzt mich in die Lage, an Themen unvoreingenommen heranzugehen“, sagt der verheiratete Vater von vier Kindern. Um die verwaltungstechnischen Abläufe kennenzulernen, vertraue er auf ein gut aufgestelltes Rathaus mit viel Fachwissen.
Keine Probleme, nur Lösungen
Der Sprung ins Rathaus käme ihm gelegen: „Nach über 20 Jahren in der IT-Branche besteht bei mir der Wunsch nach einem Berufswechsel“, so Schumacher. Er arbeite gerne mit Menschen, wolle etwas in der Gemeinde und für die Gemeinde bewegen. „Dabei ist es von Vorteil, dass ich die Strukturen, die Menschen und Abläufe in der Gemeinde bereits kenne“, sagt er.
Volkertshausen mache aus, dass man nicht in Problemen denke, sondern stets nach Lösungen suche. Dies wolle er im Falle seiner Wahl fortsetzen.
Frank Schumacher hat eine klare Vorstellung, wie die Gemeinde in Zukunft aussieht. Er wolle vor allem die Eigenständigkeit bewahren. Zuletzt hatten eine Bürger-Initiative und Alt-Bürgermeister Alfred Mutter, der seine Kandidatur als Bürgermeister wieder zurückgezogen hat, eine Hegauer Großgemeinde ins Spiel gebracht. „Auch wenn wir die kleinste Gemeinde im Landkreis Konstanz sind, steckt viel Potenzial in unserem Ort“, so Schumacher.
Statt Fusion lieber die Zusammenarbeit ausbauen
Statt für eine Fusion zu einer Großgemeinde wolle sich Schumacher stattdessen für den Ausbau der interkommunalen Zusammenarbeit einsetzen. „Ich finde es aber wichtig, dass Volkertshausen dabei nicht der Juniorpartner ist, sondern wir uns stets auf Augenhöhe positionieren.“ Langfristig könne er sich etwa die Bildung eines Verwaltungsverbandes vorstellen. Alle beteiligten Gemeinden dieses Zweckverbandes würden aber ihre Eigenständigkeit bewahren.
Zudem wolle Schumacher als eines seiner zentralsten Themen für mehr bezahlbaren Wohnraum einsetzen. Dafür wolle er im Zweifelsfall den Bau von neuen Wohnungen als Gemeinde selbst in die Hand nehmen. „Dabei müssen wir die wenigen Flächen, die wir haben, behutsam und nachhaltig nutzen.“ Dafür wolle er auch die Innenverdichtung im Ort vorantreiben, denn Bauland sei irgendwann endlich.
Und auch bei den städtischen Gebäuden und deren energetische Sanierung sieht Schumacher Nachholbedarf. Hierzu wolle er ein Sanierungskonzept entwickeln und dann staatliche Fördertöpfe und Zuschüsse anzapfen.
Laut Frank Schumacher besitzt Volkertshausen zwei stark befahrende Durchfahrtsstraßen – die Haupt- und die Friedenstraße. Um den Ort vom Durchgangsverkehr zu entlasten, schlägt der 48-Jährige die Erstellung eines Lärmaktionsplanes vor. Auf Basis dieses Lärmaktionsplanes könnten dann weitere Maßnahmen getroffen werden, um den Verkehr zu beruhigen. Dazu zählen etwa Tempo 30 in weiteren Straßenabschnitten, weitere Querungshilfen und Fahrbeinverengungen. „Eine Umgehungsstraße, die sicherlich ihren Charme hat, wird nicht die schnelle Lösung sein“, lautet seine Einschätzung.
Alle Ideen fasst Frank Schumacher folgendermaßen zusammen: Er biete sich als Bürgermeister an. „Ich möchte mit dem Gemeinderat parteiübergreifend die besten Lösungen für unseren Ort herausarbeiten. Aus unserer Mitte und für Volkertshausen.“