Fußball-Oberliga: Der Nullacht-Express ist nicht aufzuhalten. Auch der Traditionsverein vom SSV Reutlingen war dazu nicht in der Lage, trotz ansprechender Leistung gerade zu Beginn. Am Ende aber gewannen die Villinger deutlich mit 3:0, bauten ihre fast schon beängstigende Heimserie auf nunmehr 14 ungeschlagene Spiele in dieser Saison aus und sind weiterhin Tabellenführer.
Sonderlob für Ceylan und Alihoxha
Das Spiel gegen die Kicker von der Kreuzeiche bedeutete die zweite englische Woche in Folge für den FC 08. Die Bilanz: vier verletzte oder zumindest angeschlagene Spieler. Weshalb Mario Klotz neben Doppelpacker Nico Rodewald zwei andere seiner Akteure gesondert hervorhob.
„Ergi Alihoxha und Tevfik Ceylan mussten gegen Großaspach unter großen Schmerzen vorzeitig raus, haben jedoch auf die Zähne gebissen, sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und sogar über 90 Minuten durchgehalten. Dafür gebührt ihnen allergrößter Respekt“, so der Villinger Chef-Trainer.
Rodewald nutzt seine Chance
Zum zweifachen Torschützen führte Klotz aus: „Ich kann mich da immer nur wiederholen: Wir profitieren von unserem breiten Kader. Jeder Spieler, der nicht von Anfang an auf dem Feld steht, ist heiß auf einen Einsatz. Heute hat Nico Rodewald seine Chance bekommen und diese genutzt. Weil er ein überragendes Spiel gemacht hat.“
Kritik an Spielansetzung gegen Großaspach
Im Zusammenhang mit den zuletzt vielen Spielen fand Ceylan selbst deutliche Worte. „Es war klar, dass die ausgefallene Begegnung gegen Großaspach nachgeholt werden muss. Doch hätte dies meiner Meinung nach zeitlich zusammen mit dem Pokalspiel in Teningen besser koordiniert werden können. Man darf nicht vergessen, dass wir alles noch Amateure sind, die in der Regel einem normalen Beruf nachgehen. In welchem sie auch Leistung bringen müssen. Es hätte genug Raum gegeben, in einer anderen Woche eine zusätzliche Partie einzubauen“, meinte der Nullacht-Kapitän.
Ceylan freut sich auf Dreisamstadion
Apropos Pokal. Ein schon zuvor geäußerter Wunsch von Ceylan ging dagegen in Erfüllung, indem vom südbadischen Fußballverband das Finale ins Freiburger Dreisamstadion gelegt wurde. „Hier werden wir gute Platzverhältnisse vorfinden“, vermutet er. Am 25. Mai, dem bundesweiten „Tag der Amateure“, trifft der FC 08 dort auf den Verbandsligisten SC Lahr.
Glaube an die eigenen Fähigkeiten
Maßgeblichen Anteil am derzeitigen Lauf des FC 08 hat Torhüter Dennis Klose. „Wir haben im Moment das Selbstvertrauen, dass, selbst wenn es anfangs nicht so gut läuft oder wir sogar ein Gegentor kassieren, wir immer noch in der Lage sind, das Spiel zu unseren Gunsten zu entschieden. Dieses Wissen um die eigene Stärke hilft uns ungemein. Noch dazu hoffen wir alle darauf, in diesem Jahr das Double zu holen“, sagte der Keeper nach dem Duell mit Reutlingen.
Respekt für Reutlinger Fans
Mit rund 100 Anhängern war der SSV nach Villingen gekommen. Dass Teile von ihnen nicht ganz ohne sind, haben sie schon mehrfach bei verschiedenen Spielen und in unterschiedlichen Stadien gezeigt. Nicht so im Friedengrund. Im Gegenteil, sie beschränkten sich auf einen laustarken Dauersupport ihrer Mannschaft, der selbst nach einem deutlichen 0:3-Rückstand anhielt. Auch Rüdiger Porsch, Sicherheitsbeauftragter beim FC 08, bestätigte: „Die Reutlinger Fans haben sich vorbildlich verhalten, anschließend sogar für die Gastfreundschaft bei uns bedankt.“