Fußball-Regionalliga: Vieles kann dem FC 08 Villingen vorgeworfen werden. Zum Beispiel, dass während andere Kellerkinder immer mal wieder für eine Überraschung sorgen und einen Sieg feiern, die Mannschaft von Chef-Trainer Steffen Breinlinger auch gegen Astoria Walldorf durch die 1:2-Niederlage erfolglos blieb. Der Aufsteiger wartet nunmehr seit Oktober des vergangenen Jahres auf einen Dreier. Ebenso gab es auch im Duell mit den Nordbadenern Phasen, in denen die Mannschaft nicht fehlerlos blieb, in der Offensive manchmal sogar einfallslos wirkte. Eines jedoch ist trotz der ausweglosen Lage dem Schlusslicht der Regionalliga keinesfalls anzukreiden. Nämlich, dass sie herz- oder emotionslos agiert.
„Wir sind stark gestartet, hatten dann aber einen brutalen Bruch in unserem Spiel“, meinte Breinlinger nach der Niederlage gegen die Nordbadener. Es war die Phase, in der auch die beiden Tore für Walldorf fielen. Beim ersten durfte Jannis Boziaris nahezu ungehindert durchs Mittelfeld marschieren, ohne dass er entscheidend gestört wurde. Ein simpler Doppelpass mit Felix Kendel stand am Ende der Fehlerkette von Villingen und schon war die Hintermannschaft der Gastgeber ausgehebelt. „Wir hatten insgesamt Probleme im Positionsspiel, um die schnellen Umschaltmomente des Gegners zu unterbinden“, fasste Breinlinger zusammen.
Dagegen kann der zweite Treffer getrost der Kategorie „Pleiten, Pech und Pannen“ zugeordnet werden. Nach einem Eckball rasselten zwei Nullachter sowie ein Walldorf-Spieler zusammen und alle blieben liegen, Keeper Marius Kaiser war ebenfalls in die Aktion involviert. Ehe der sich wieder aufrappeln konnte und der Schiedsrichter nicht – wie sonst üblich bei Verletzungen von gleich mehreren Akteuren – unterbrach, war dadurch das Tor leer und Jonas Arcadean hatte keine Mühe.
„Dennoch müssen wir zugeben, dass, wenn Astoria seine Möglichkeiten konsequenter zu Ende spielt, das Zwischenergebnis nach den ersten 45 Minuten deutlicher ausfallen kann“, gestand Breinlinger unumwunden ein. Erst gegen Ende von Durchgang eins schwammen sich die Schwarz-Weißen wieder frei und gestalteten auch nach dem Wechsel die Partie weitestgehend ausgeglichen. Denn komplett kopflos trat der FC 08 nicht auf und chancenlos war er auch keinesfalls. „Wir mussten gerade zu Beginn des zweiten Durchgangs eine Druckphase von Villingen überstehen“, konstatierte Walldorfs Coach Matthias Born.
Der Gästetrainer fügte zudem an: „Hut ab vor der Moral der Villinger. Trotz des Rückstandes zur Halbzeit und in Anbetracht der Gesamtsituation, gaben sie sich nicht auf. Dafür gilt ihnen jeglicher Respekt. Deshalb war es ein schweres Auswärtsspiel für uns gegen einen guten Gegner und wir sind glücklich über den Sieg. Jeder hatte einen solchen von uns gegen den Tabellenletzten doch erwartet.“
Eine weiteres Problem aus Sicht des FC 08 war: Der Anschlusstreffer kurz vor dem Abpfiff fiel zu spät. Gleichwohl lobte auch Breinlinger das Kämpferherz seiner Mannschaft. „Darauf können die Jungs zurecht stolz sein. Am Ende hatten wir sogar noch die Möglichkeit auf den Ausgleich. Auf jeden Fall hat, wie schon in den Begegnungen zuvor, die Einstellung gestimmt“, lautete das Fazit des Nullacht-Trainers.
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