Fußball, Regionalliga: FC 08 Villingen – FC 08 Homburg 3:3 (1:3). – Die Nullachter haben den ersten Punkt unter ihrem neuen Trainer Steffen Breinlinger eingefahren. Die Villinger zeigten nach 1:3-Rückstand zur Pause in der zweiten Halbzeit Riesen-Moral. Die 50 mitgereisten Homburger Fans unter den nur 554 Zuschauern am Samstag in der MS Technologie-Arena waren nach dem Schlusspfiff stinksauer. Die FCH-Kicker wurden von ihren Anhängern vor den Gästeblock zitiert und mussten sich dort so einiges anhören. „Wir waren selbst schuld. Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht mehr das gespielt was in der ersten, wir sind der moralische Verlierer“, musste der Homburger Trainer Roland Seitz konstatieren.

Villingen kein gutes Pflaster für Homburg

Die Doppelstadt ist kein gutes Pflaster für den FC Homburg. Der BSV 07 Schwenningen hatte in der Saison 1976/77 mit einem Heim-2:1 gegen die Saarländer seinen einzigen Rückrundensieg in der 2. Bundesliga eingefahren. Der ehemalige Bundesligist, der in den 1980er noch skandalträchtig Kondomwerberung (London) auf dem Trikot trug, wirbt inzwischen für Allgäuer Latschenkiefer. Entsprechend frisch und mit viel Energie starteten die Homburger in die Begegnung. In der 17. Minute gingen die Gäste durch Niclas Anspach völlig verdient in Front. Als in der 24. Minute nach einer Traumstafette Minos Gouras gegen Keeper Marius Jochen Kaiser einschob, schien die Partie die von den meisten Zuschauern gefürchtete Richtung zu nehmen. In der 35. Minute aber ein Lebenszeichen von Villingen: Nach Freistoß von Christian Derflinger vermochte Eduard Heckmann zu verkürzen. Anstatt mit dem Ein-Tore-Rückstand in die Kabine zu gehen, bekamen die Gastgeber jedoch in der Nachspielzeit, als sie nicht aufmerksam waren, das 1:3 durch David Hummel.

Trotz schwerem Pokalspiel am Mittwoch: Villingen mit großartiger Moral

Bemerkenswert, was die Schwarz-Weißen in der zweiten Halbzeit für eine Moral zeigten, und dies, obwohl sie vom Mittwoch noch das schwere Pokalspiel gegen den Bahlinger SC, dessen Ergebnis mit einem 0:3 auch alles andere als belebend war, in den Beinen hatten. Tim Zölle köpfte in der 62. Minute nur an den Homburger Pfosten. In der 70. Minute machte es Liserra besser, köpfte zum 2:3 ins Netz. Das Momentum war nun voll bei Villingen. Nach einem Eckball markierte Liserra mit seinem zweiten Tor am Nachmittag das viel umjubelte 3:3 (85.).

Richtig hektische Nachspielzeit

In der Nachspielzeit wurde es noch richtig hektisch. Zunächst verfehlte der eingewechselte Daniel Kalajdzic per Kopfball freistehend aus drei Meter den Villinger Kasten. Dann wollte Schiedsrichter Dominik Genthner, der mit seinem Assistenten ein sehr schwaches Gespann bildete, eine Tätlichkeit von Ergi Alihoxha vor der Ausführung eines Eckballs gesehen haben und zeigte dem Villinger die Rote Karte. Es blieb aber beim 3:3-Remis. Nullacht-Trainer Steffen Breinlinger: „In der ersten Halbzeit hatten wir mit langen Bällen viele Probleme. In der zweiten Halbzeit haben wir dann bessere Entscheidungen getroffen. Ich bin sehr froh über den Punkt. Aber selbst wenn wir das Unentschieden nicht geschafft hätten, sind wir perspektivisch auf dem richtigen Weg, die Dinge besser zu machen. Jetzt habe ich endlich auch eine ganze Trainingswoche, um die Mannschaft vorzubereiten.“ Der FC 08 Villingen gastiert am kommenden Samstag beim SC Freiburg II.

FC 08 Villingen: Kaiser, Heckmann (55. Albrecht), Krieger, Sökler, Derflinger (69. Alihoxha), Zölle, Yilmaz, Kuranyi (69. Kulu), Liserra, Boulachab (94.), Cristilli (46. Brändle). – Tore: 0:1 Anspach (17.), 0:2 Gouras (24.), 1:2 Heckmann (35.), 1:3 Hummel (45.), 2:3 Liserra (70.), 3:3 Liserra (85.). – SR: Dominik Genthner (Dossenheim). – Z: 554. – Bes. Vorkomn.: Alihoxha (Villingen, 96., Rote Karte, angeblicher Tätlichkeit).

Weitere Storys und Infos zum FC 08 Villingen finden Sie hier: