Fußball-Regionalliga: FC 08 Villingen – Stuttgarter Kickers (Samstag, 14 Uhr). Im letzten Heimspiel des Jahres kommt mit den Stuttgarter Kickers der letztjährige Vizemeister der Regionalliga Südwest in den Friedengrund. Und das ausgerechnet in einer schwierigen Situation. Der FC 08 Villingen steht aktuell bei sechs Niederlagen in Folge. Die Kickers hingegen haben sich nach ihren immer wieder erfolgten Aussetzern inzwischen gefangen und wollen nach der Winterpause noch einmal ganz oben angreifen. Dazu passt auch die Aussage von Trainer Marco Wildersinn, wenn er meint: „Wir mussten schon einige Enttäuschungen durchstehen und haben ein paar Punkte zu viel liegen gelassen. Doch wir spielen einen deutlich besseren Fußball als noch zu Beginn der Saison.“ Im Übrigen kostete der jüngste Erfolg seiner Mannschaft über Homburg deren Coach Danny Schwarz den Job.

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Emotionen auf den Platz bringen

„Uns ist durchaus bewusst, welch dicker Brocken da auf uns zukommt“, gibt sich Villingens Trainer Adam Adamos keiner Illusionen hin. Was aber nicht bedeutet, dass seine Mannschaft in Ehrfurcht erstarren wird. „Wir müssen es schaffen, eben nicht nur phasenweise, sondern von Beginn an die nötigen Emotionen auf den Platz zu bringen. Dies ist die Basis für jeden Spieler. Erreicht werden sie durch eine lautstarke Anfeuerung nach jedem gewonnenen Zweikampf, nach jedem erfolgreichen Kopfballduell und selbst nach gelungenen Pässen“, macht er deutlich und ergänzt „Gelingt uns dies, können wir selbst einem solchen Gegner Paroli bieten und für eine Überraschung sorgen.“

Allerdings reicht ein Blick auf den Kader des Teams von der Waldau, um deren außergewöhnliche Stärke deutlich zu machen. „Mit David Braig haben sie nicht nur einen Akteur in ihren Reihen, der bereits zehn Tore erzielt hat, sondern auch die Bälle sehr gut festmachen kann“, betont Adamos. Zudem sei Christian Mauersberger, der im Hinspiel gegen den FC 08 den einzigen Treffer erzielt hatte, ein absoluter Unterschiedsspieler. „Für mich gehört dieser Traditionsverein eher in die dritte, wenn nicht sogar in die zweite Liga“, so der Nullacht-Trainer.

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Stark besetzter Stuttgarter Kader

„Tatsächlich hatte ich noch nie das Vergnügen, gegen die Kickers zu spielen. Im vergangenen Jahr in Bahlingen war ich in beiden Partien gegen sie verletzungsbedingt raus“, sagt Villingens Torhüter Marvin Geng. Fügt darüber hinaus an: „Einige Spieler von ihnen kenne ich aber sehr gut. Mit Lukas Kiefer und David Tomic habe ich beim VfB zusammengespielt. Ersterer war unser Kapitän, der andere ist ein richtig guter und gefährlicher Außenspieler.“ Auch zu seinem Keeper-Kollegen Felix Dornebusch hat er eine klare Meinung:

„Er hat schon zweite Liga gespielt und sicherlich nach wie vor größere Ambitionen. Wenn ein solcher Mann dort ist, dann sagt dies schon viel aus über diesen durchweg stark besetzten Kader.“ So ganz nebenbei ist der Stuttgarter Torhüter dort die unumstrittene Nummer eins zwischen den Pfosten, hat in den vergangenen eineinhalb Jahren keine einzige Spielminute bei den Blauen verpasst. Nicht mit in den Schwarzwald werden hingegen Verteidiger Paul Palauke und Mittelfeldspieler Dennis De Sousa Oelsner kommen, beide mussten sich einer Operation unterziehen.

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Viele personelle Fragezeichen

Auf Villinger Seite wird es im Vergleich zum Spiel am Dienstag gegen Fulda einige Wechsel geben. Der eine, Giorgios Pintidis, kehrt nach seiner abgesessenen Sperre zurück. „Er ist ein wichtiger Spieler für uns und wird in der Startaufstellung stehen“, legt sich Adamos fest. Dafür muss der andere, Fabio Liserra, bedingt durch seine eingehandelte Ampelkarte, zusehen. „Gut möglich, dass Tim Zölle von Anfang an spielt. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass er gerade aus einer längeren Pause nach schwerer Verletzung kommt“, gibt der Trainer zu bedenken. Zudem komme Marcel Sökler nach seiner Krankheit wieder Richtung 100 Prozent, auch Leon Albrecht sei ohne Schmerzen in den Trainingsbetrieb eingestiegen. Diverse Fragezeichen stehen noch hinter Christian Derflinger (Adamos: „Wenn, dann wird er nach seinem Nasenbeinbruch mit Maske auflaufen“), Angelo Rinaldi (muskuläre Probleme) und Mokhtar Boulachab (krank).

Zu diesem badisch-württembergischen Duell haben sich bereits rund 400 Stuttgarter Fans angekündigt, was zum Jahresabschluss auf eine ordentliche Kulisse im Villinger Friedengrund hoffen lässt.