Fußball-Oberliga: Der FC 08 Villingen hat durch seinen 7:2-Erfolg beim FSV Bietigheim-Bissingen ein deutliches Zeichen gesetzt. Es war nicht nur der erste Sieg im Jahr 2023, es war auch allein durch die Höhe ein klares Statement.

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Anspannung

Reiner Scheu hat in seiner langen Karriere als Fußball-Lehrer schon so manches erlebt. Trotzdem konnte er eine gewisse Anspannung nicht verbergen, als er in seiner Funktion als neuer Chef-Trainer zum ersten Mal vor die Mannschaft trat. Was sicher nicht am mangelnden Wissen um die eigene Qualifikation lag. Wie aber würden die Spieler reagieren, wenn ihnen nun schon wieder ein neuer Mann vorgestellt wurde? „Ich war vor allem auf deren Reaktionen gespannt“, erzählte Scheu unmittelbar im Vorfeld dieser Einheit. Da die Wahrheit aber wie immer auf dem Platz liegt, gaben die Schwarz-Weißen mit ihrem fulminanten Auftritt die entsprechende Antwort.

Unfassbar

Trotzdem musste selbst Scheu eingestehen: „Das war ein unfassbarer Sieg.“ Auch in seinen kühnsten Träumen hätte er sich eine solche Premiere an der Seitenlinie nicht vorgestellt. Sieht aber weniger seine eigene Person, sondern vielmehr die gesamte Mannschaft als Vater des Erfolges. „Wie wir als Kollektiv funktioniert haben, war beeindruckend. Keiner war sauer, weil er nicht von Anfang auf dem Platz stand, hat vielmehr seine Mitspieler für jede gelungene Aktion abgefeiert“, berichtete der Trainer.

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Verteilt

Was Scheu zudem bei diesem Triumph besonders freute: „Fünf verschiedene Torschützen haben unsere Treffer erzielt.“ Was den FC 08 für jeden Gegner weniger ausrechenbar macht. Ganz abgesehen davon steigern diese Erfolgserlebnisse das Selbstbewusstsein jedes Einzelnen. Zur Erinnerung: Davor hatte in diesem Jahr lediglich Ibrahima Diakité für Villingen getroffen. Der packte zwar erneut zwei Tore auf sein persönliches Konto drauf, war aber eben kein Alleinunterhalter mehr.

Laufintensiv

Kaputt, aber glücklich saßen die Vilinger Spieler anschließend auf der Rückfahrt im Bus. „Jeder ist unheimlich viel gelaufen, hat durch aggressives Forechecking den Gegner permanent unter Druck gesetzt und durch schnelles Umschaltspiel die eigenen Angriffe eingeleitet. Die Freude nach dem Sieg war natürlich groß, doch jetzt haben einige von ihnen bereits die Augen zu“, erzählte Scheu nach nicht einmal halber Wegstrecke in den Friedengrund.

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Offensiv

In gewisser Weise überraschte der Trainer mit einer dann doch offensiven Aufstellung. Lieferte dafür aber eine Begründung gleich hinterher. „Die Spieler dürfen Fehler machen. Doch ist es immer besser, wenn solche weit weg vom eigenen Tor geschehen“, so Scheu. Und hat in diesem Zusammenhang ein weiteres Lob für seine Akteure parat: „Jeder Ballverlust wurde vom Spieler selbst oder von seinen Kollegen mit sehr viel Energie und Engagement ausgebügelt.“

Eingestellt

So ganz nebenbei wurde mit dieser Partie auch der Tor-Rekord in dieser Saison erneut eingestellt. Bislang hielten ihn die Begegnungen zwischen den Stuttgarter Kickers gegen Freiburg (8:1) sowie das Duell Holzhausen gegen Rielasingen (6:3).