Fußball-Regionalliga: SV Eintracht Trier – FC 08 Villingen (Samstag, 14 Uhr). Beim FC 08 Villingen ist es nahezu unmöglich, nach dem plötzlichen und unerwarteten Tod von Präsident Dieter W. Haller Anfang der Woche ganz normal zur Tagesordnung überzugehen. Zu tief sitzt der Schock nach wie vor bei allen Schwarz-Weißen. „Dies macht mich fassungslos, mir fehlen die Worte“, sagt beispielsweise Trainer Adam Adamos. Und dennoch steht für ihn und die Mannschaft das nächste Auswärtsspiel in der Regionalliga bei Eintracht Trier auf dem Programm. Die Nullachter müssen sich wohl oder übel auf den Sport konzentrieren.

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Schlechte Erinnerung an Heimspiel

Vordergründig betrachtet ist es das Duell zweier Aufsteiger, doch könnten die Unterschiede größer kaum sein. Während die Gastgeber tabellarisch auf Rang acht momentan bester Neuling sind, müssen die Villinger das Feld von hinten aufrollen. Zudem denkt der FC 08 noch mit Grauen an das Hinspiel, selbst wenn dies schon eine gefühlte Ewigkeit her ist und die Leistung nicht wirklich schlecht war. Doch der Verlauf der Begegnung sollte sich anschließend wie ein roter Faden durch so manche Partie ziehen, immer wieder diese Unachtsamkeit direkt nach dem Seitenwechsel. Und täglich grüßt das Murmeltier. Gegen Trier war dies so, gegen Freiburg ebenfalls, beim FSV Frankfurt und zuletzt im Kellerduell mit Bahlingen. Diese ominösen Spielminuten 47 bis 49 werden noch zum Albtraum für Villingen. Gerade so, als sei dem Pausentee eine besonders einschläfernde Mischung beigefügt worden.

„Für uns beginnt mit dem Spiel in Trier die Rückrunde, es gilt, eine neue Energie zu entfachen, aus den gemachten Fehlern zu lernen und sie nicht nochmals zu begehen“, verbreitet Adamos Optimismus. Jede Begegnung habe eine Art Endspielcharakter, um das gesteckte Ziel Klassenerhalt doch noch zu erreichen. „Darauf liegt unser gesamter Fokus“, ergänzt er. Wohl wissend, was da in Teil eins der noch drei ausstehenden Partien vor der Winterpause ihn und sein Team erwartet.

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Trier mit breiter Brust

Der Gegner tritt nach zuletzt zwei Siegen in Serie mit extrem breiter Brust an, selbst wenn der Erfolg in Homburg am vergangenen Wochenende überhaupt erst durch eine doppelte Überzahl möglich wurde und deshalb fast schon als glücklich bezeichnet werden darf. Deren Trainer Thomas Klasen wird es reichlich egal sein, schließlich zählen einzig und allein die drei gewonnenen Punkte. „Sie zeigen eine sehr konstante Leistung und haben mit Abwehrchef Daniel Buballa, der über reichlich Zweitliga-Erfahrung bei St. Pauli verfügt und hinten alles abräumt, sowie den sehr großen, robusten und viel arbeitenden Stürmer Damjan Marceta zwei absolute Schlüsselspieler in ihren Reihen“, wie Adamos mit Blick auf den Kontrahenten betont.

Was den eigenen Kader betrifft, hat der Nullacht-Coach gute und schlechte Nachrichten zugleich. „Marcel Sökler war nach seiner Krankheit zwar wieder im Training, erlitt dann aber in Bezug auf seinen grippalen Effekt einen Rückfall und wird in Trier nicht spielen können“, berichtet Adamos. Gleiches gilt sowohl für Flavio Santoro als auch für Christian Derflinger. Der brach sich in der Einheit am Montag die Nase, wird nach Abklingen der Schwellung operiert und bekommt anschließend eine Maske verpasst. „Dies ist bei uns nun schon der fünfte Fall; in dieser Häufigkeit habe ich es noch nicht erlebt“, muss der Trainer eingestehen.

Trotzdem hat der Trainer neben dem bereits gegen den Bahlinger SC wieder zur Verfügung stehenden Fabio Liserra (Adamos: „Inzwischen dürfte er wieder bei 100 Prozent sein, und ich hoffe, dass er durchspielen kann“) einige zusätzliche Optionen. So werden am Samstag Jonas Brändle, Giorgios Pintidis, Tim Zölle, Leon Albrecht und Dominik Emminger mit dabei sein, wenn sich der Villinger Tross nach dem Abschlusstraining am Freitag auf den Weg in das als älteste Stadt Deutschlands geltende Trier macht.