Nach der zweiten 0:1-Niederlage in Folge – erst Göppingen, nun Pforzheim – und der bereits fünften Schlappe im zehnten Spiel der Saison befindet sich der FC 08 Villingen in einem Tief. Die Frage ist nur: In was für einem? In einem grundsätzlichen oder in einer Ergebnis-Krise? Wahrscheinlich von beidem etwas. Das erneut knappe Resultat spricht für Letzteres, die Darbietung auf dem Platz aber war über weite Strecken ebenfalls nicht gerade das Gelbe vom Ei.

Hemmschuh: Ein zusätzlicher Hemmschuh war bei den ohnehin verunsichert wirkenden Gastgebern der vergebene Elfmeter in der Anfangsphase, als Ibrahima Diakité nur die Unterkante der Latte traf. „Geht Villingen hier in Führung, gewinnen sie am Ende wahrscheinlich deutlich“, meinte sogar Pforzheims sportlicher Leiter Giuseppe Ricciardi.

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Ballast: Doch vom Ballast dieser vertanen Chance konnte sich die Mannschaft von Trainer Marcel Yahyaijan nicht mehr wirklich befreien, die Gäste indes zogen daraus zusätzliche Energie und Motivation. Während bei den Schwarz-Weißen die Aktionen nach vorne immer fahriger wurden, sie ihr Heil meist in langen Bällen suchten (Yahyaijan: „Das war sicher nicht der Plan“), die der Gegner aber in der Regel leicht verteidigen konnte, probierte sich Pforzheim zumindest ansatzweise in einem geordneten Spiel.

Bezeichnend: Kein Esprit, so gut wie keine überraschenden Ideen und kaum ein Akteur, der das Heft des Handelns wirklich in die Hand nehmen konnte oder wollte. Zumal er bei eigenem Ballbesitz von den Mitspielern zu selten die nötige Unterstützung bekam, das Leder dann ohnehin gleich wieder weg war und die wichtigen zweiten Bälle gar nicht erst erobert wurden. Bezeichnend, dass der FC 08 im gesamten zweiten Durchgang nur einen einzigen Torschuss abgab.

Fehler: In Sachen Einsatzbereitschaft war Villingen allerdings nicht viel vorzuwerfen. „Die Einstellung hat definitiv gestimmt, das Spiel gegen den Ball war in Ordnung“, so der 08-Trainer. Auch versuchte er gegen Ende alles, indem er gleich vier Stürmer auf dem Feld hatte. Aber wirklichen Druck erzeugen sieht anders aus. Und deshalb musste Yahyaijan zugeben: „Da waren fußballerisch einfach zu viele Fehler dabei. Oftmals wurde von uns die Situation nicht richtig erkannt und deshalb die falsche Entscheidung getroffen. Das Spiel mit dem Ball ist derzeit unser Problem.“

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Vorsatz: Diese Unzulänglichkeiten gilt es abzustellen. „Nun den Kopf in den Sand zu stecken, bringt nichts. Wir müssen das Ding abhaken, aber auch aufarbeiten, die Fehler ausmerzen und brauchen zudem dringend ein Erfolgserlebnis, um aus diesem Negativ-Strudel herauszukommen“, so die Prämisse des Villinger Chef-Trainers.

Ruhe bewahren: Sport-Vorstand Arash Yahyaijan hat die Signale natürlich ebenfalls erkannt, bleibt aber ruhig und spricht von einer Schwächephase. „Klar sind wir im Moment nicht gut. Es ist ja aber nicht so, dass wir von den Gegnern abgeschossen werden und ausweglos Tabellenletzter sind“, meinte er. Und ist sich sicher, dass die Mannschaft gemeinsam aus diesem Loch herausfindet.