Fußball-Oberliga: Bei Verabschiedungen spielt stets eine Portion Wehmut mit. Dies war im Vorfeld der 2:5-Niederlage im letzten Oberliga-Spiel der U21 des FC 08 Villingen gegen den 1. FC Normannia Gmünd nicht anders. Erst recht, wenn eine Legende wie Daniel Miletic – so wurde er von Pressesprecher Alexander Rieckhoff bezeichnet – nach 36 Jahren den Verein verlässt. Um sich seiner neuen Aufgabe beim Landesligisten FC Königsfeld zu widmen.
Gemeinsames Ausklingen
„Die Anerkennung, die ich und die Spieler erfahren haben, bedeutet mir sehr viel. Sie haben sich eine solche absolut verdient, die Freude darüber ist ihnen anzumerken. Ich konnte den letzten Tag im Friedengrund absolut genießen, er hat sehr viel Spaß gemacht“, so der scheidende Chef-Trainer direkt im Anschluss an die Begegnung. Später noch ließen er und die Mannschaft sowie einige aus dem Umfeld beim gemeinsamen Anschauen des Finales der Champions League das Ende der Saison ausklingen.
Einer dieser Spieler war gleichzeitig einer der Dienstältesten überhaupt. Drei Jahre lang trug Peter Bächle nicht nur das Trikot der Schwarz-Weißen, sondern oft auch die Kapitänsbinde. „Es hat mich unheimlich gefreut, dass ich in meinem letzten Spiel nochmals von Anfang an ran durfte“, sagt er ohne jeglichen Groll. Im Gegenteil. „Dass die Saison schwer werden würde, war uns allen von Anfang an bewusst. Wir haben sie dennoch genossen“, ergänzt Bächle.
Viel Erfahrung für kommende Aufgaben
Er hat dabei nicht allein sich selbst im Blick. „Jeder Spieler hat nun seine Oberliga-Einsätze gesammelt, dies ist nicht unerheblich. Gerade für diejenigen, die in Villingen bleiben, in die erste Mannschaft hochgezogen werden. Mit dieser Erfahrung im Gepäck betreten sie kein Neuland mehr, haben bereits eine gewisse Stabilität und wissen, was auf sie zukommt. Davon werden sie profitieren“, betont der 25-Jährige, der stets über den eigenen Tellerrand hinausblickt.
Dazu passt, dass Bächle nochmals die Verdienste von Miletic hervorhebt. „Ihm gebührt großer Respekt dafür, welchen Schritt er damals gewagt hat. So viele junge Spieler im Team zu integrieren und über zwei, drei Jahre so zu formen, bis sie den Aufstieg geschafft haben. Noch dazu schafften immer wieder Akteure, die durch seine Hand gingen, den Sprung nach oben“, sagt er.
Bächle dementiert Gerücht
Für sich selbst hebt Bächle hervor: „Ich bin glücklich darüber, wie es gelaufen ist. Die Laune ist trotz der Niederlage gut. Es überwiegt ganz klar der Stolz darüber, was wir alle gemeinsam im vergangenen Jahr mit dem Aufstieg geschafft haben. Das war einfach nur riesig. Schön zudem, dass einige Spieler anschließend geblieben sind und wir die Runde gemeinsam erleben durften.“
Gleichzeitig dementiert er ein sich hartnäckig haltendes Gerücht, dass er Miletic nach Königsfeld folge werde. „Da ist nichts dran. Ich mache jetzt erst einmal Pause, ziehe mit meiner Freundin in Villingen zusammen und genieße die Zeit ohne Fußball. Erst dann werde ich weitersehen“, berichtet Bächle.