Zweiter gegen Dritter: Brisantes Duell zwischen dem FC 08 Villingen und dem 1. Göppinger SV

Fußball-Oberliga: FC 08 Villingen – 1. Göppinger SV (Samstag, 15.30 Uhr). Gemeinsam sind sie Tabellenführer Großaspach dicht auf den Fersen, nun treffen sie im direkten Duell aufeinander. Somit hat der FC 08 Villingen das nächste Spitzenspiel vor der Brust, empfängt dabei den punktgleichen und nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz Drittplatzierten 1. Göppinger SV. Für zusätzliche Brisanz – als sei die aufgrund der aktuellen Situation nicht schon groß genug – sorgt eine andere Konstellation. Es trifft die beste Heim-Mannschaft der Oberliga Baden-Württemberg auf das erfolgreichste Auswärtsteam.

Göppingen kommt einen Tag vorher

Diesen jeweiligen Nimbus wollen sich beide bewahren. Wie viel Bedeutung die Gäste der Partie im Friedengrund beimessen, zeigt allein die Tatsache, dass Trainer Gianni Coveli und sein Tross bereits einen Tag früher anreisen werden, um bestens vorbereitet und ohne „Bus-Beine“ die Begegnung angehen zu können. Eine gerade für die Oberliga nicht übliche Vorgehensweise.

„Gibt es in diesem Spiel einen Sieger, hat er natürlich einen kleinen Vorteil gegenüber dem Konkurrenten“, unterstreicht Villingens Chef-Trainer Mario Klotz die Bedeutung. Er schränkt aber gleichzeitig ein: „Beide Teams haben anschließend noch vier Partien vor der Brust, in denen viel passieren kann. Deshalb tun wir gut daran, weiter von Woche zu Woche zu denken und uns auf den nächsten Gegner zu konzentrieren.“ An allzu großen Rechenspielen will er sich also nicht beteiligen.

Ein ausgeglichener Kader

Und dieser nächste Gegner heißt eben Göppingen. „Dies ist eine sehr reife Mannschaft, mit einer sehr guten Mischung aus erfahrenen und jungen, hungrigen Spielern“, gibt Klotz eine Einschätzung. Nennt hier namentlich Kapitän Domenic Brück, einen Mijo Tunjic, einen Maximilian Ziesche oder einen Filip Milisic, die alle jenseits der 30 sind. Dazu die fast schon als „Küken“ durchgehenden Mohamed Baroudi, Emmanuel McDonald oder den erst im Winter aus Pforzheim gekommenen Noah Lulic. Darüber hinaus verteilt sich die Last des Toreschießens auf vielen Schultern.

„Dies zeigt die Ausgeglichenheit in ihrem Kader, der in allen Teilen sehr gut besetzt ist“, betont Klotz. Noch dazu hat Göppingen in Coveli ein Urgestein an der Seitenlinie. Seit zehn Jahren leitet er die sportlichen Geschicke dort. „Er ist ein echter Trainer-Fuchs, unter dem ich selbst in Bissingen noch gespielt habe“, so Klotz.

Von alldem aber darf sich der FC 08 vom eigenen Weg nicht abbringen lassen. „Uns ist durchaus bewusst, dass die zwei verlorenen Punkte von Backnang dem geschuldet waren, zu viele Zweikämpfe verloren zu haben. Die müssen wir mit Konsequenz und Entschlossenheit für uns entscheiden“, gibt Klotz als Marschroute vor. Gelingt dies, ist er grundsätzlich guter Dinge: „Wir werden ihnen zeigen, was sie hier erwartet. Denn unseren Heimvorteil wollen wir nutzen.“

Viele Villinger angeschlagen

Apropos Backnang. Nach dieser Partie hatte Villingen einige weitere angeschlagene Spieler zu beklagen; in diesem Zusammenhang gibt Klotz ein vorläufiges Update. „Unsere gesamte medizinische Abteilung arbeitet mit Hochdruck. Bei Jonas Brändle und Daniel Caligiuri sieht es gegenwärtig ganz gut aus, bei Tevfik Ceylan und Gabriel Cristilli hingegen kann ich zum jetzigen Zeitpunkt keine seriöse Aussage treffen“, so der Nullacht-Coach.

Während sich der FC 08 Villingen und Göppingen, egal wie es ausgeht, gegenseitig die Punkte wegnehmen werden, lacht sich derweil Großaspach aus der Ferne ins Fäustchen. Die SG Sonnenhof hat übrigens im Halbfinale gegen den nur noch wenige Schritte vom Durchmarsch in die 2. Bundesliga entfernten SSV Ulm überraschend gewonnen und bestreitet nun das Endspiel um den württembergischen Pokal zu Hause gegen Aalen. „Auch wenn Ulm einige Akteure für den Endspurt in Liga drei geschont hat, zeigt dieses Spiel dennoch, wozu die Spitzenteams der Oberliga in der Lage sind“, lautet die Einschätzung von Klotz.