Fußball-Oberliga: Es gibt nichts daran zu rütteln, dass die 2:3-Heimniederlage des FC 08 Villingen gegen den TSV Essingen einen empfindlichen Rückschlag für die Mannschaft von Cheftrainer Steffen Breinlinger bedeutete. Vor allem die Art und Weise, wie die Nullachter ab Mitte der ersten und nahezu die komplette zweite Halbzeit agierten, entsprach zu keiner Zeit den eigenen Ansprüchen.
Baustelle Defensive
Sechs Gegentore in zwei Spielen sagen einiges aus. Wobei diese nicht allein auf das Konto der Hintermannschaft gehen, denn die Verteidigung beginnt bekanntlich deutlich weiter vorne. „Jeder einzelne Spieler muss sich an die eigene Nase fassen. Wir können nun in Selbstmitleid zerfließen oder den Hintern zusammenkneifen und aus den gemachten Fehlern lernen“, meint Breinlinger direkt nach dem Schlusspfiff. Offensichtlich ist: lassen die Villinger nur um einen Deut nach, kommen solche Spiele dabei heraus.
Premiere beim Gegner
Ganz anders natürlich die Laune bei Essingens Coach Simon Köpf. „Dies war unser erster Sieg in Villingen überhaupt. Im vergangenen Jahr haben wir sogar gegen die zweite Mannschaft des FC 08 verloren“, ruft er nochmals in Erinnerung. Kein Wunder, dass seine Spieler anschließend den Sieg ausgelassen feierten. Unverhofft kommt eben doch oft.
Aufarbeitung nach Heimpleite
Laut Aussage von Breinlinger wird sich das Team intensiv mit Fußball im Allgemeinen und mit diesem Spiel im Speziellen beschäftigen. „Alles, was nicht gut lief, wird dabei deutlich angesprochen und auf keinen Fall schöngeredet. Wir müssen jedoch aufpassen, nicht zu einseitig zu werden. Denn dass es die Spieler können, haben sie bereits bewiesen“, hält Breinlinger trotz aller Kritik schützend die Hand über die Seinen. „Never too high, never too low“, ist ohnehin eine im Sport häufig gebrauchte Maxime. Und dann wird der Villinger Trainer fast schon philosophisch: „Der wahre Sieg liegt im Wiederaufstehen. Wir kommen zurück und das gemeinsam.“
Nun steht das Pokalspiel an
Viel Zeit zum Trübsal blasen bleibt den Villingern ohnehin nicht. Was vielleicht auch gut so ist. Bereits am Mittwoch sind sie schon wieder im Pokal gefordert. Dann geht es – Anstoß ist um 18 Uhr – zum ESV Südstern Singen. Der Mannschaft des ehemaligen Nullachters Nedzad Plavci, die sich in der Qualifikation gegen den SC Pfullendorf durchsetzte.
„Seit ich hier bin, haben wir noch nie in der ersten Runde gegen solch ein von der Spielklasse her hoch platziertes Team gespielt“, warnt Jonas Busam vor dem Verbandsligisten aus dem Hegau.
Zur Beobachtung weilte FC08-Torwarttrainer Patrick Rominger bei diesem Duell und brachte wichtige Erkenntnisse mit. „Singen hat eine richtig gute Mannschaft, die in dieser Begegnung selbst in Unterzahl das bessere Team war. Spielerisch stark, noch dazu torgefährlich“, lautet seine Einschätzung. Im Hinblick auf dieses Spiel ergänzt Breinlinger: „Singen hat nach einer Verlegung – eventuell sogar um eine Woche – angefragt. Der aber werden wir auf keinen Fall zustimmen.“
Wäre auch schön blöd aus Sicht der Schwarz-Weißen. Dann wären, je nach Strafmaß, die beiden gegen Pfullendorf vom Feld geschickten Singener Akteure wieder spielberechtigt, einer dieser beiden ist Plavci. „Dazu muss man aber sagen, dass die Rote Karte gegen Nedzad meiner Meinung nach unberechtigt war“, betont Villingens Torwarttrainer Rominger.