Wassersport: Vier Tage sollte im Konstanzer Trichter der Segelsport im Mittelpunkt stehen bei der Internationalen Bodenseewoche 2018, doch der Wind spielte nicht mit. Am Freitag konnten zunächst die Kreuzer starten, da unmittelbar vor dem Konstanzer Hafen zumindest leichter Wind einen sportlichen Vergleich möglich machte. Am Samstag war dann eher weniger Wind, und am Sonntag änderte sich an der hochsommerlichen Wetterlage mit viel Sonne und hohen Temperaturen wenig. Immerhin gelang es dem Team um den leitenden Wettfahrtleiter Christian Rau, dass in allen Klassen zumindest eine Wettfahrt gewertet werden konnte, sodass bei der abschließenden Siegerehrung die Klassen-Pokale an die erfolgreichen Crews gingen. Der Pokal der Internationalen Bodenseewoche in den klassischen Klassen geht an Christian Severens vom Württembergischen Yacht-Club auf dem 45qm Nationalen Kreuzer „Schuft V“, den Pokal in den modernen Klassen erhält Dieter Kurz vom Yacht-Club Langenargen mit „Shooting Star“ (ORC 1). Den Lilly Braumann-Honsell-Preis für die beste Steuerfrau darf 2018 Anna Houdek vom Bayrischen Yacht-Club mit dem 45qm Nationaler Kreuzer „Gitta“ mit nach Hause nehmen. Die Team-Trophy geht an das Team des Yacht-Club Bregenz.
Das Teilnehmerfeld der Bodenseewoche war auch in diesem Jahr international, denn nicht nur aus den Bodensee-Anrainerstaaten kamen Segler und Crews. Ein Segler kam aus Neuseeland, eine australische Crew war mit ihrem Boot ebenfalls am Start. Vor allem bei den Rennyachten hat die Bodenseewoche einen hohen Stellenwert, denn nur selten trifft man auf dem Bodensee auf ein Teilnehmerfeld auf derart hohem Niveau. Allerdings litten gerade diese Klassen extrem unter den Windbedingungen.
Des einen Leid, des anderen Freud: Die windarmen Verhältnisse sorgten für ruhiges Wasser im Konstanzer Trichter, sodass die Ruderwettbewerbe bei guten Bedingungen absolviert werden konnten. Den Auftakt machte hier der Imperia-Sprint am Freitagabend. Und der hatte es in sich. Zwölf Vierer stellten sich dem 400 Meter langen Sprint im K.o.-Modus mit Start vor dem Stadtgarten und Ziel im Hafen. Klar favorisiert startete der Vierer vom Undine Radolfzell, saß dort mit Kristof Wilke doch der Schlagmann des Goldachters der Olympischen Spiele 2012 in London im Boot.
„Das war eine tolle Gelegenheit, mit früheren Ruderkameraden wieder ins Boot zu steigen“, so der mehrfache Weltmeister. Wilke, der nach seiner aktiven Laufbahn Lehrer in Dortmund wurde, nutzte die Pfingsferien zu einem sportlichen Heimaturlaub. „Ich kannte aus meiner aktiven Zeit den Imperia-Sprint gar nicht. Es war auch das erste Mal, dass ich bei einem Nachtrennen mitgemacht habe, das war schon gewöhnungsbedürftig“, so der ehemalige Spitzenruderer. Für das Flagschiff, den Achter, fanden sich nicht ausreichend Mitstreiter, sodass sich das gut besetzte Undine-Boot im Sprint der Vierer stellte. „Der kurze Sprint ist zwar anstrengend, das geht aber gerade noch ohne Training“, so Wilke zur Ausgangslage vor den Wettfahrten.
Auf dem Wasser dann gab das Undine-Boot den Ton an und setzte sich über vier Wettfahrten souverän durch. „Das hat Megaspaß gemacht, es war ein tolles Erlebnis und hat dann ja auch gut gepasst“, fasst Wilke den Abend in beleuchteten Booten zusammen.
Einen Tag später machten sich 13 Achter, aufgeteilt in zwei Startgruppen, auf die „3 Miles of Constance“. Die erfolgreichen Boote beim einzigen Achterrennen auf dem Bodensee: der Ruderclub Schaffhausen bei den Frauen, der Stuttgart-Cannstatter Ruderclub bei den Herren und der Ruderclub Bodan (Überlingen) in der Mix-Wertung. An das Team aus Stuttgart ging auch die Goldene Finne, der Wanderpokal für den schnellsten Achter.
Abgerundet wurde das sportliche Programm der Bodenseewoche durch eine Nachtshow der Wasserski-Gruppe des DSMC Konstanz, im Vorjahr immerhin Europameister, und durch eine Präsentation von Kanupolo durch die „Seelöwen“ vom Hochschulsport der Uni Konstanz.
.Bilder von der Internationalen Bodenseewoche in Konstanz finden Sie im Internet unter: www.sk.de/9752162