Als Jürgen Glassner kürzlich vom Tod des großen brasilianischen Fußballers Pelé erfuhr, da waren plötzlich so viele Bilder wieder präsent, die mehr als 40 Jahre lang in den Erinnerungen des Konstanzers schlummerten.

Der Sommer 1977. Die erste große Reise, mit der A-Jugend des FC Wollmatingen. Das Giants Stadium in New York. Pelé!

Das könnte Sie auch interessieren

Im Jahr zuvor war das Team der Staples High School aus Westport in Connecticut zu Gast beim internationalen Pfingstturnier am Bodensee gewesen, nun stand der Gegenbesuch der Deutschen in Amerika an.

Der 16-jährige Jürgen Glassner vor der Freiheitsstatue.
Der 16-jährige Jürgen Glassner vor der Freiheitsstatue. | Bild: privat

Organisiert hatte das alles Trainer Peter Kleiner, der später die Sportredaktion des SÜDKURIER leitete“, erzählt Glassner, der inzwischen im Konstanzer Teilort Dingelsdorf lebt. 14 Tage lang waren der heute 61-Jährige und seine Mitspieler an der Ostküste der USA.

Gemeinsam besuchten sie unter anderem eine Partie von New York Cosmos im Stadion der Giants-Footballer. Und Giants, echte Riesen, bekamen Glassner & Co. dann auch mit den eigenen, großen Augen zu sehen. Mit 5:2 gewannen Pelé und Franz Beckenbauer im Cosmos-Dress gegen die Los Angeles Aztecs, bei denen kein Geringerer als der nordirische Star George Best seine Karriere ausklingen ließ.

Beim Spiel waren Pelé, Franz Beckenbauer und George Best auf dem Kunstrasen.
Beim Spiel waren Pelé, Franz Beckenbauer und George Best auf dem Kunstrasen. | Bild: privat

Handschriftlich hat Glassner das Ergebnis unter die inzwischen leicht vergilbten Fotos in sein altes Album geschrieben. Und den Zusatz: „3x Pelé“. Drei Tore, die er ebenso wenig vergessen wird wie die folgenden Begegnungen.

„Wir haben Pelé und Beckenbauer dann noch bei einem Trainingsbesuch getroffen“, erzählt Glassner. Plötzlich stand er inmitten der Weltstars auf dem Kunstrasen. „In meinen Erinnerungen war Pelé ganz normal, überhaupt nicht abgehoben“, sagt Glassner.

Glassner neben dem jungen Franz Beckenbauer.
Glassner neben dem jungen Franz Beckenbauer. | Bild: privat

„Ich habe ihn schon bewundert damals, aber es war nicht so besonders, wie man meinen sollte. Vielleicht lag das daran, dass man ihn in Europa so selten im TV und live sehen konnte“, fährt der spätere Oberligaspieler der DJK Konstanz fort.

Vor 45 Jahren jedenfalls war Jürgen Glassner auf diese Begegnung überhaupt nicht vorbereitet. „Ich hatte keinen Block und keinen Stift dabei, also habe ich ihm das hingehalten“, sagt der 61-Jährige und legt einen Dollarschein auf den Tisch.

Wertvolles Souvenir: der Ein-Dollar-Schein mit Autogrammen der Fußballstars.
Wertvolles Souvenir: der Ein-Dollar-Schein mit Autogrammen der Fußballstars. | Bild: privat

Darauf einige Autogramme, darunter die Namen Beckenbauer – und Pelé. Für den Konstanzer der beste Fußballer der Geschichte. Einer, den er niemals vergessen wird.