Am Samstag wurde auf der Reichenau Fußball gespielt. Und dabei geschah es, sogar gleich mehrfach. Die Trainer lobten während der Partie gegnerische Spieler, nicht einmal wurde eine Abseitsstellung reklamiert und das schlimmste Schimpfwort, das fiel, war irgendwas mit Pupsi.

Hohe Erwartungshaltung an Schiedsrichter

Klar kickten hier keine gestandenen Männer, vielmehr waren die Bambinis an der Reihe. Das harmonische Treiben auf den vier Kleinfeldern stand im Gegensatz zu manchem Stadionbesuch, bei dem zu viel Testosteron mit im Spiel war. Es ist manchmal schon paradox: Je niedriger die Spielklasse, umso höher ist die Erwartungshaltung an das Leistungsvermögen des Schiedsrichters.

Und oft genug wird der Unparteiische angelogen, allein schon um den nächsten Pfiff zu beeinflussen. Das leben die Profis vor, das machen die Amateure nach, das wird sich wohl auch nicht mehr ändern.

Es gibt Grenzen

Es gibt aber Grenzen. Es kann doch nicht sein, dass Schiedsrichter wie Freiwild behandelt werden. Dass Provozieren zum Alltag gehört, ganz gleich ob Mitspieler, Gegner oder Referees zur Zielscheibe werden. Gelebter Sportsgeist sieht anders aus. Wie viele der heutigen Bambinis werden diesen Sport noch ausüben, wenn sich nichts ändert?

Ein falscher Abseitspfiff in der Kreisliga ist ärgerlich, mehr aber auch nicht. Bei allem Ehrgeiz geht es hier um ein Hobby, das allen Beteiligten Spaß machen sollte. Vielleicht wäre daher folgender Vorschlag interessant: Wer einen Unparteiischen beleidigt, wird sofort zum nächsten Schiedsrichterkurs angemeldet. Wer nicht mitmacht, wird gesperrt. Basta! Ohne Schiedsrichter geht es nicht. Nur bei den Bambinis. Bei denen geht es aber auch nicht um Punkte und Meisterschaften. Mancher Kicker sollte mal wieder sein eigenes Verhalten hinterfragen.