Kreisliga B: Der Vorsitzende des Bezirks Bodensee, Konrad Matheis, musste sich in den vergangenen Jahren oft um die negativen Aspekte im Amateurfußball kümmern – Coronafolgen und Spielabbrüche. Umso erfreuter war er am vergangenen Sonntag, als er vor der Landesligabegegnung zwischen dem Türkischen SV Singen und dem FC Neustadt eine außergewöhnliche Ehrung vornehmen durfte.

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Aber was war geschehen, was so außergewöhnlich ist, dass es dafür eine Fair-Play-Urkunde des DFB gibt? Anfang September trafen in Singen die zweite Mannschaft des Türkischen SV und der AFC Rinia Singen in der Kreisliga B aufeinander. In der 8. Spielminute spielte Rinia einen langen Ball diagonal in Richtung des Sechzehn-Meter-Raumes des Türk. SV Singen.

Der Schiedsrichter gab in seinem Bericht an, aus dem Augenwinkel gesehen zu haben, wie ein Rinia-Spieler den TSV-Kapitän Muhammed Demir mit dem Ellbogen am Kopf getroffen hatte und dieser zu Boden ging. „Aus meinem Blickwinkel sah dies nach einer Tätlichkeit aus“, so der Unparteiische, der sofort pfiff und dies mit der Roten Karte ahndete.

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Noch bevor es weiterging, meldeten sich mehrere Spieler, unter anderem der vermeintlich „gefoulte“ TSV-Akteur sowie der Trainer des Türkischen SV Singen beim Schiedsrichter. Sie machten ihm klar, dass der Rinia-Spieler nur aus der Laufbewegung heraus den Spieler unabsichtlich und leicht getroffen habe. „Beide Mannschaften waren sich einig, dass diese von mir gezeigte Rote Karte zu revidieren sei. Die Rote Karte nahm ich dann zurück“, so der Referee.

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Für diese faire Geste wurde Muhammed Demir Monatssieger der DFB-Aktion „Fair play“. Das Spiel endete übrigens mit einem 5:2-Sieg für Rinia Singen. Einziger Wermutstropfen bei der Ehrung: Der zu Ehrende hatte Sonntagdienst und konnte daher nicht anwesend sein.

Auf das folgende Landesligaspiel schien das einen positiven Einfluss zu haben, denn es war zwar umkämpft und spannend, aber überaus fair.