Besart Dudi, der zusammen mit Fabio Giampa die SG Stahringen/Espasingen/Wahlwies coacht, ist wahrlich nicht zu beneiden. Auch in der dritten Saisonpartie blieb das ersehnte Erfolgserlaubnis aus. Gegen den Spitzenreiter der Kreisliga A, Staffel 2, SG Buchheim/Altheim/Thalheim-Kreenheinstetten/Leibertingen, gab es eine deftige 1:7 (0:1)-Heimklatsche. Die kämpferische Gegenwehr leistende Heimelf geriet nach knapp einer Stunde aus den Fugen. „Zwei Sonntagsschüsse“, jeweils Freistoßtreffer aus der Distanz, waren für Dudi ursächlich, dass danach die Ordnung verloren ging. Im Vorwärtsgang spielte der schon beim SV Großschönach, SV Denkingen und SC Pfullendorf mitwirkende Mittelstürmer Kasper Abdulahad quasi den Alleinunterhalter, er hämmerte das zwischenzeitliche 1:5 per Freistoß an der Strafraumkante die Maschen zum Ehrentreffer.

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Vor einem halben Jahr war Besart Dudi als Trainer beim FC Wahlwies eingestiegen, der mit rekordverdächtigen 10:165 Toren und null Punkten das saisonale Schlusslicht abbildete. Oberste Prämisse sei es für ihn gewesen, das Wahlwieser Team im Hinblick auf die sich bereits abzuzeichnende größere Spielgemeinschaft weiterhin bei Laune zu halten. Der 33-Jährige ist gebürtiger Überlinger, hatte für den FC 09 Überlingen und für den FC Konstanz gespielt. Dass immer noch einige Leistungsträger fehlten, sollte nicht als Ausrede dienen. Sein Optimismus bleibt ungetrübt: „Wenn alle da sind, haben wir eine gute Mannschaft!“ Schon am Mittwoch sieht der Coach eine Gelegenheit zur Wiedergutmachung, wenn der SV Meßkirch zum Bezirkspokalspiel aufkreuzt. „Das ist das einzig Positive“, sagt Besart Dudi, der gerade von einer Coronaerkrankung genesen, selbst nicht aktiv mit eingreifen konnte.

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Vor einem Jahr feierte der SV Espasingen sein 60-jähriges Bestehen. Ein rühriger Verein, so der Vereinsvorsitzende Harald Feindler. Seit insgesamt 17 Jahren leitet der 65-Jährige, von kurzzeitigen Unterbrechungen abgesehen, die Geschicke beim SVE. Allerdings gingen dem Verein schon in den 1990er Jahren die Spielerreserven aus. So bildeten die Espasinger mit dem 1947 gegründeten FC Wahlwies von 1993 bis 2015 die erste Spielgemeinschaft als SG Wahlwies/Espasingen, im steten Wechsel ging es zwischen der Kreisliga A und B hin und her.

Harald Feindler, Vorsitzender des SV Espasingen.
Harald Feindler, Vorsitzender des SV Espasingen. | Bild: Witt, Jürgen

Als die Wahlwieser ihre Idee über eine Verschmelzung beider Vereine aufs Trapez brachten, legten sich die Espasinger jedoch quer. „Wir wollten unbedingt unseren Verein erhalten“, verweist Harald Fendler auf die im Dorf gut verankerten 280 Mitglieder, die auch regelmäßige Theateraufführungen veranstalten. Gepflegt würde auch, so der 65-jährige Vorsitzende, der eigene Sportplatz – das etwas abseits außerhalb des Dorfes gelegene so genannte „Riedstadion“, in idyllischer Natur eingebettet. Das Clubhaus haben sie in Eigenfinanzierung neu gebaut, das Spielgelände ist mit einer LED-Flutlichtanlage umgerüstet worden.

Das Clubhaus der SG Stahringen/Espasingen/Wahlwies.
Das Clubhaus der SG Stahringen/Espasingen/Wahlwies. | Bild: Witt, Jürgen

Nach diesem Bruch ging der FC Wahlwies wieder seine eigenen Wege. Und die Espasinger fand mit dem bis dahin eigenständigen Nachbarverein, auch schon über 100 Jahre alten TSV Stahringen eine neue Verbindung, die ab 2015/16 als SG Stahringen/Espasingen firmierte. Nun haben sich die die Wahlwieser als dritter Partner in dieser neuen Saison wieder angeschlossen und über ein halbes Dutzend Spieler mitgebracht. Ein Prozess, der für Feindler nicht mehr aufzuhalten ist: „Die Spielgemeinschaften werden immer größer!“ Eine Tendenz, die natürlich auch mit fehlenden Nachwuchskräften zusammenhängt. „Die Jugendlichen wollen sich nicht mehr quälen“, überwiegend würde eine Null-Bock-Mentalität vorherrschen, beobachtet Feindler einen gewissen Trend. So musste die aktuell bestehende Kooperation mit drei Vereinen in der Jugend sogar erweitert werden: Unter der SG Seeend sind die Nachwuchskicker des FC Bodman-Ludwigshafen und der SG Sipplingen/Bonndorf mit eingewoben worden.

Dass es in der Kreisliga A mit der Punkteausbeute nicht immer gleich klappt, ist für Harald Feindler keine neue Erfahrung. „Wir kommen meistens in der Rückrunde“, tröstet er sich lächelnd. Bereits in der Vorsaison seien erst zum Schluss die nötigen Punkte zum Klassenverbleib geholt worden. Und nichts anderes zählt.

Dirk Ruddies, Trainer der SG B.A.T./K./L.
Dirk Ruddies, Trainer der SG B.A.T./K./L. | Bild: Fischer, Eugen

Abstiegssorgen hat Dirk Ruddies, Trainer der mit drei Siegen durchgestarteten SG Buchheim natürlich nicht. Timo Schell und Daniel Glocker ebneten mit ihren beiden Freistoßtreffern aus der Distanz (8. und 54. Minute) den Weg zum Auswärtssieg. „Das war der Dosenöffner“, resümierte der Gästecoach, der mit der bis dahin fehlenden Passgenauigkeit etwas haderte. Doch nach dem 2:0 schraubten Florian Liehner (61. und 82.), Tim Schell (70. und 75.) sowie Yannick Frey (63.) den Vorsprung in uneinholbare Höhen. Dirk Ruddies freut sich schon auf das Gipfeltreffen am nächsten Samstag, 16 Uhr, wenn der ebenfalls ungeschlagene, punktgleiche Tabellenzweite SV Volkertshausen in Kreenheinstetten seine Aufwartung macht. (jüw)