Fußball, Kreisliga A: Als Schiedsrichter Tizian Müller die Partie zwischen dem FC Rot-Weiß Salem und dem SV Bermatingen abpfeift, steht fest, was sich schon seit Wochen angedeutet hatte: Die Bermatinger haben den letzten Sieg geholt, der noch nötig war, um sich vorzeitig Platz eins und die Rückkehr in die Bezirksliga zu sichern.
SVB-Trainer Joachim Ruddies streckt erleichtert die Arme in die Höhe, während sich seine Spieler auf dem Rasen in die Arme fallen. Mit 3:1 hat der Spitzenreiter der Kreisliga-A-Staffel 3 beim Tabellendritten gewonnen. Wenig später tanzen die Bermatinger im Kreis und singen das Lied vom Derbysieger, während Ruddies die obligatorische Bierdusche über sich ergehen lassen musste.
„Die letzten beiden Spiele haben wir nicht gut gespielt“, sagt der Trainer, dessen Mannschaft die Liga zuvor dominiert hatte. 19 ihrer 21 Partien haben die Bermatinger gewonnen, nur je einmal verloren und unentschieden gespielt. Das 1:1 in der Vorwoche gegen den FC Überlingen II hatte eine noch frühere Meisterfeier auf eigenem Platz verhindert.
Auch im Spiel bei der Salemer Reserve, dem zweiten Bermatinger Matchball, schien zu Beginn etwas Nervosität im Spiel der Gäste zu sein. In der 11. Minute brachte Leonard Weber die Hausherren in Führung – auf dem Nebenplatz des Schlossseestadions, dessen Hauptrasen aktuell saniert wird.
Zunächst war der Samstagnachmittag keine große Bühne für den ersten Meister aus dem Bezirk. Der Himmel bewölkt, nur wenige Zuschauer verfolgten das Spiel zu Beginn bei kühlem und windigem Wetter.
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte gab es Chancen auf beiden Seiten. Die beste hatte der Tabellenführer durch einen Freistoß auf der Strafraumlinie, doch der Schuss von Robin Frick wurde in der 33. Minute abgefälscht. So hieß es weiter warten.
Ausgleich kurz vor der Pause
In der 42. Minute scheiterte der Salemer Niclas Kohler dann zweimal am Torhüter Joachim Dreher. Die Ränge wurden voller, ehe Bermatingen in der 45. Minute, Sekunden vor dem Halbzeitpfiff, durch einen Elfmeter von Frick ausglich.
Die Salemer Bank schimpfte auf den Schiedsrichter, während die Sonne durch die Wolken lugte. Alles war wieder offen zur Pause.
„In der zweiten Halbzeit war es dann eine klare Sache und wir haben nur noch wenige Torchancen zugelassen“, sagte der Bermatinger Trainer Ruddies.
In der 47. Minute wurde sein Stürmer Frick im letzten Moment geblockt, dann gab es wieder einen vielversprechenden Freistoß in Strafraumnähe. Dieses Mal sorgte ein Traumtor von Patrick Sandhas in den linken Winkel für großen Jubel und das 2:1 aus Gästesicht.
Der SV Bermatingen kontrollierte nun das Topspiel zwischen dem Ersten und dem Dritten, in dem es für beide um viel ging. Die Entscheidung fiel in der 70. Minute, als Sandhas im Strafraum gefoult wurde und Frick mit seinem zweiten Strafstoß auf 3:1 für Bermatingen erhöhte.
Fünf Minuten vor Schluss holten die Gästefans schon die Kaltgetränke und deponierten sie hinter der Bank. Dann kam der Schlusspfiff und die Bierdusche für den Trainer. „Jetzt machen wir erstmal Party“, sagte Joachim Ruddies – und verabschiedete sich schnell zur Meisterfeier mit seiner Bermatinger Mannschaft.