Das Spitzenspiel gewonnen, die Tabellenführung souverän verteidigt, die Frühlingssonne im Genick und die beiden Töchter Dua und Nela als Fans mit dabei – Liridon Spahija hat sicherlich schon schlechtere Tage erlebt, als diesen Samstag. Mit 4:0 hatte sich Rinia Singen zuvor beim Bezirksliga-Absteiger FC Hilzingen durchgesetzt. „Das war enorm wichtig, weil die ersten vier in der Tabelle vor diesem Spieltag eng beieinander lagen“, verwies Spahija nach der Partie auf die Ausgangslage zwei Stunden zuvor.
Er selbst hatte entscheidenden Anteil an dem Erfolg, denn der 32-Jährige organisiert bei Singens Albanern die Defensive. Zwar hatten die Platzherren im ersten Durchgang ein, zwei richtiggute Möglichkeiten, doch insgesamt hielt die Abwehr der Gäste. „Eine Mannschaft wie Hilzingen kann man nicht 90 Minuten lang wegverteidigen, da gehört immer auch etwas Glück dazu“, erklärte Spahija. Während der die Defensive zusammenhält, organisiert sein 38-jähriger Bruder Jeton als Spielertrainer den Angriff.
Arber Krasniqi traf kurz vor dem Halbzeitpfiff per Kopf, im zweiten Durchgang setzte Ramiz Sadiku (50.) einen Freistoß sehenswert ins Hilzinger Gehäuse. Den 4:0-Endstand machten schließlich Shpat Racaj (67.) und Fatijon Krasniqi (88.) perfekt.
Vier Tore, vier Torschützen – die Offensive der Singener ist scdhwer auszurechnen. „Bei uns kann quasi jeder vorne abschließen, das ist eine unserer Stärken“, erklärte der Spielführer. „Außerdem zeichnet uns unser Teamgeist aus. Wir haben stets 20 Mann im Training, sind voll motiviert. Einige Spieler nehmen dafür Anfahrtswege bis zu 80 Kilometer in Kauf.“

2020 wurde der Club gegründet, die Spahija-Brüder waren nach Stationen in Magdeburg und später unter anderem beim FC Singen von Anfang an dabei. Im ersten Jahr gelang der Durchmarsch in die Kreisliga B, im zweiten der Aufstieg in die Kreisliga A. Vergangene Saison scheiterte Rinia erst in der Relegation, der Aufstieg in die Bezirksliga soll jetzt eben im zweiten Anlauf gelingen.
„Das ist unser großes Ziel“, erklärte Spahija. Wie da gelingen soll? „Jedes Spiel gewinnen“, dann kann uns keiner mehr überholen. Sein Bruder habe diese Vorgabe gemacht, sagt der Außendienstmitarbeiter bei einem Holzgroßhändler für den Innenausbau in Steißlingen. Gegen den FC Hilzingen hat das schon einmal geklappt. Sieben Spiele stehen noch aus.