Fußball, Verbandsliga: SC Pfullendorf – SF Elzach-Yach (Sonntag, 15 Uhr, Geberit-Arena). – Nino Trost ist die Nummer eins im Tor des SC Pfullendorf, ein verlässlicher Rückhalt.

Trainer Helgi Kolvidsson weiß die Vorzüge des 22-jährigen Torhüters mit dem Gardemaß von 1,91 Metern zu würdigen: Ihm imponieren dessen Präsenz im Fünfmeterraum und dessen präzise Abschläge, mit denen dieser die Vorderleute füttert.

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Ein junger Akteur aus der Region, der neben dem Leistungsvermögen mit positiver Ausstrahlung überzeugt, stets ein freundliches Lächeln parat hat.

„Wir sind gesegnet mit zwei guten Torleuten“, bezieht der Isländer den Ersatzschlussmann Erik Mutter unbedingt mit ein, der Nino Trost („Erik hat das super gemacht!“) verletzungsbedingt in elf Spielen stark zu vertreten wusste.

Nino Trost hat mit 18 Einsätzen jetzt wieder die Nase vorn. Hinter seiner Begabung steckt eine „komplett fußballverrückte Familie“, wie er erzählt.

Als sehr eng beschreibt er sein Verhältnis zum Vater Ralf, der gleichzeitig als sein Mentor galt und ihn als Nachwuchscoach bis zu den E-Junioren beim Heimatverein SV Großschönach betreute, leider mit 51 Jahren viel zu früh verstorben ist.

Sein 26-jähriger Bruder Nico kickt als Mittelfeldregisseur der SG Herdwangen-Großschönach, enormes Verletzungspech hat ihm wohl eine höherklassige Fußballkarriere verbaut.

Seit der Jugend beim SC Pfullendorf

Nino Trost stand nach dem im Sportverein seines Heimatorts erlernten Fußball-Einmaleins ab der D-Jugend beim SC Pfullendorf zwischen den Pfosten und wurde als A-Jugendlicher in die „Zweite“ berufen.

Im ersten Aktivenjahr wechselte er dann zum FC 08 Villingen, stand im Spielerkader des Oberligisten, kam aber nur in dessen Verbandsligareserve zum Zuge. „Dort hat es mir sehr gefallen“, blickt der junge Mann auf eine lehrreiche Zeit zurück, die wegen einer Handgelenkverletzung lediglich 18 Monate andauern sollte.

Auf wundersame Weise kam es vor zwei Jahren in der Aach-Linzer SF-Arena zur zufälligen Begegnung mit Helgi Kolvidsson, der in der Funktion des Sportlichen Leiters beim SC Pfullendorf Ausschau nach einer künftigen Nummer eins hielt und ihm sogleich Avancen machte.

Mit dabei: Joe Hatzing. Ihm, dem Torwarttrainer, der ihn beim Sportclub sogleich unter die Fittiche nahm, habe er viel zu verdanken. Diese Tatsache lieferte den Hauptgrund dafür, zum SCP zurückzukehren.

Vor dem Start in die aktuelle Saison bremste Nino Trost eine äußerst komplizierte Schulterverletzung aus, er musste unters Messer.

Die Folge: Fünfeinhalb Monate Rekonvaleszenz. Als „Weltklasse“ bewertet er die fachlichen Qualitäten der Pfullendorfer Physiotherapeutin Zoe Böttinger, die einen „Riesenanteil“ daran habe, dass er schnell wieder zwischen die Pfosten kam.

„Natürlich brauchte ich meine Zeit, um wieder reinzukommen, das war bei unserem Tabellenplatz tief in der Abstiegszone keine einfache Situation“, blickt der beruflich bei Diehl in Überlingen als Präzisionsmonteur beschäftigte Trost auf akute Gefahren im Abstiegskampf zurück.

Unruhe habe sich im Team breitgemacht: „Wir wussten alle nicht, wie‘s im Verein weitergeht!“

Inzwischen hat der 22-Jährige für zwei weitere Jahre beim SC Pfullendorf verlängert. Auch der nach Trosts Genesung wieder in die Reservistenrolle gedrängte Erik Mutter bleibt dem Sportclub erhalten.

Für den Verein dürfte sich die alljährlich nötige Spielerakquise weitgehend erledigt haben.

Nino Trost sagt, es sei der richtige Ansatz gewesen, mit Helgi Kolvidsson als Trainer einen neuen Impuls zu setzen. Sieben Siege in neun Partien hätten nicht nur für positive Grundstimmung gesorgt, sondern auch das Team zusammengeschweißt, das nun zeigen konnte, welche Qualitäten in ihm schlummern: „Ich habe noch nie so charakterstarke Spieler erlebt. Das macht richtig Spaß!“

In der letzten Heimpartie gegen die kaum einschätzbaren, kampfbetonten SF Elzach-Yach gibt sich Nino Trost zuversichtlich, letzte Zweifel am Verbandsligaverbleib ausräumen zu können: „Ich bin absolut überzeugt, dass wir gewinnen werden!“