Volleyball, 2. Bundesliga: TSV Mimmenhausen – TSV Grafing 3:0 (25:22, 25:22, 25:21). – Noch ist der TSV Mimmenhausen am Leben, erfreut sich am Coup, den ihm nach einer nicht gerade souveränen Punktrunde die Wenigsten zugetraut hatten. Keiner aber freute sich mehr über das 25:22, 25:22 und 25:21 als Christian Pampel. Der Trainer hatte im Verlaufe des Duells mit dem Tabellensechsten des Öfteren ein feines Lächeln auf seinen Lippen. Weil es „da ein paar Bälle zu sehen gab“, bei denen seine Volleyballer zeigten, was sie im gemeinsamen Training erarbeitet hatten.

Mannschaft hat Fortschritte gemacht

„Wirklich gefreut habe ich mich zum Beispiel über Lukas Baumgärtner.“ Hauptangreifer von Mimmenhausen, vor allem in schwierigen Situationen von Zuspieler Philipp Hornung gesucht. Der 22-Jährige mit der starken Klebe hat den größten Fortschritt im Laufe der Saison gemacht. Und „weil er gegen Grafing auch mit Köpfchen“ statt nur mit roher Gewalt am Netz agiert, zaubert das Pampel ein (stolzes) Schmunzeln ins Gesicht. Freude pur des ehemaligen Weltklassespielers über den ehemaligen Ersatzdiagonalangreifer, der sich zu einem der meistdekorierten Zweitliga-Volleyballer (viermal MVP-Gold, sechsmal -Silber) gemausert hat.

Philipp Hornung verdient mit MVP-Gold ausgezeichnet

Aber der Blondschopf hatte, obwohl er die Auszeichnung mehr als verdient gehabt hätte, starke Konkurrenz. Keine MVP-Medaille Nummer elf für ihn, also. Die ging an Philipp Hornung. Den einzigen Zuspieler beim TSV Mimmenhausen! Wohl kein anderer Bundesligist der 1. bis zur 3. Liga hat nur einen einzigen Steller im Kader. Der TSV Mimmenhausen gezwungenermaßen schon. Und dann auch noch einen Rookie. Wie Baumgärtner spielt auch Hornung, nachdem Federico Cipollone am Ende der vergangenen Saison seine Volleyballschuhe an den sprichwörtlichen Nagel gehängt hatte, seine erste komplette Zweitliga-Saison als verantwortlicher Mann in der Schaltzentrale. Noch ein Neuling also, und der erhielt „nicht ganz zu Unrecht“ (Pampel) seine zweite Goldmedaille. Der Absolvent der Kaderschmiede VC Frankfurt habe „gut verteilt, taktische Anweisungen gut umgesetzt, und das erste Tempo habe gut funktioniert“, lobt ihn der Mimmenhausen-Coach.

Lob fürs Team von Christian Pampel

So wie die gesamte Mannschaft. Vor allem die oftmals kritisierten Außenangreifer Jan Jalowietzki und Joshua Rauber (noch ein „Erstklässler“ in der 2. Liga) überzeugten, aber auch die Mittelblocker Pascal Zippel und Philipp Friedrich. Sie bremsten die Grafinger Angriffe, die von „einer saustarken Abwehr“, von den Liberos Tim Frings und Johann Reusch organisiert, im Spiel gehalten wurden. Sehr zum Missfallen der Gäste, die „hart für jeden einzelnen Punkt arbeiten“ (Pampel) mussten. Und in Konsequenz zu viele Eigenfehler produzierten.

TSV Mimmenhausen ließ sich nicht beirren

Und so zitterte sich der TSV nach nicht ganz so großer Eigenfehlerquote wie Grafing zum ersten Satz-Sieg (8:5, 16:15, 21:20, 24:22). Ließ sich auch vom verheerenden Start in Durchgang Nummer zwei nicht beirren (1:6, 16:13, 21:16, 24:19), blieb in der Spur Drei-Punkte-Sieg (nur der hält den TSV im Rennen um den Klassenerhalt). Den machten die Blau-Gelben tatsächlich perfekt (1:5, 8:7, 15:16, 23:19, 24:21). „Der Abstieg ist noch nicht besiegelt“, verkündete Bogdan Birkenberg übers Mikrofon – und die gut besuchte Halle applaudierte.

TSV Mimmenhausen: Jalowietzki (AA, C), Zippel (MB), Baumgärtner (D), Rauber (AA), Friedrich (MB), Hornung (Z, MVP),
Frings (L), Reusch (L).