Aufstiegsrunde zur Oberliga, Rückspiel: Türk. SV Singen – FC Holzhausen 5:1 (3:1, 2:0) n.V. – Viel mehr Drama geht nicht als im Aufstiegsspiel zwischen dem Türk. SV Singen und dem FC Holzhausen. Fünf Minuten sind noch in der Verlängerung zu spielen bei brütender Hitze. Da gibt es Elfmeter für die Hegauer.
Abdoulie Mboob wurde gefoult, Dennis Hoxha legt den Ball auf den Punkt, doch Mboob nimmt ihn. Er will schießen, ist sich sicher, dass er diesen Strafstoß verwandeln wird, der den Aufstieg bedeuten könnte. Mboob schießt. Der Torwart pariert. Doch der Nachschuss ist drin. 4:1. Grenzenloser Jubel unter den Fans der Gastgeber.
Fünf Minuten später setzt Mboob noch einen drauf und erzielt seinen dritten Treffer des Tages zum 5:1, der den Deckel drauf macht in diesem dramatischen Aufstiegskrimi zwischen den Verbandsliga-Vizemeistern aus Südbaden und Württemberg.
„Das ist ein sehr, sehr schöner Abschluss“, sagt der scheidende Trainer Ali Günes, „ein überragender Auftritt von meiner Mannschaft, die auch zu zehnt Charakter gezeigt hat.“
Nach dem 0:2 im Hinspiel war klar, dass die Singener von Anfang an Druck machen mussten. In der 7. Minute drang Mboob in den Strafraum ein, doch es gab keinen Elfmeter.
In der 13. Minute hatten die Gastgeber bei einem Konter Glück, als Torhüter Christian Mendes mit der Faust gegen Fabio Pfeifhofer zur Ecke klärte. In der 17. Minute parierte der Holzhausener Keeper Julian Hauser einen Freistoß von Ramiro de Lillo aus 17 Metern auf der Linie.
Zehn Minuten später war es dann soweit: Mboob erzielte das 1:0 und sorgte für großen Jubel im Singener Stadion.
Nur eine Minute später wurde es noch lauter, als Atakan Koyuncuoglu zum 2:0 traf. Der Stadionsprecher hatte noch nicht einmal den ersten Treffer fertig durchgesagt.
Dann kamen die Minuten des künftigen Singener Trainers Mendes, der mit seinen 52 Jahren noch im Tor des TSV steht. In der 35. Minute parierte er stark mit Faust und Fuß. Es gab Chancen auf beiden Seiten, die Mannschaften zeigten ein hohes Tempo trotz hoher Temperaturen.
In der 43. Minute rettete Mendes bei einem Kopfball von Kevin Müller mit einer Fluglage. Nach der folgenden Ecke brannte es erneut im TSV-Strafraum, doch die Gastgeber verteidigten die Situation, sodass es beim Stand von 2:0 in die Pause ging.
Nach einer Hauser-Flugparade gegen Mboob (51.) entwickelte sich eine ausgeglichene zweite Halbzeit mit leichten Vorteilen für die Gäste. In der 65. Minute jedoch stellten die Singener auf 3:0. Volkan Bak ließ zwei Gegenspieler im Strafraum stehen und verlud auch noch den Torwart.
Acht Minuten nach dem 3:0 traf Bak mit einem abgefälschten Schuss den Pfosten. In der 83. Minute parierte Mendes gegen Pfeifhofer, doch beim Abstauber von Djermanovic war er machtlos. 3:1. Die linke Abwehrseite der Singener war völlig offen, wie das Spiel in den Schlussminuten.
In der Verlängerung schienen die Gäste mehr Reserven zu haben, auf Singener Seite brachte Jonas Zimmermann frischen Wind ins Spiel – bis er nach einem Foulspiel die Rote Karte sah. Eine harte Entscheidung. Dann kam die besagte 115. Minute mit Mboobs 4:1 und dem 5:1 wenig später.
Die große Party konnte beginnen. „Ich bin unheimlich stolz auf die Jungs, habe immer an sie geglaubt“, sagt Günes im gelben Bengalo-Rauch, ehe er seine Abschiedsrede im Mannschaftskreis hielt.
Singen: Mendes; Bak (82. Hamdushi/105. Ismajli), Emminger, Kayantas (79. Sarr), de Lillo, Zidan, Niedermann, Koyuncuoglu, (91. Panxhaj) Mboob, Hoxha, Güzeldal (91. Zimmermann). – Tore: 1:0 (26.) Mboob, 2:0 (27.) Koyuncuoglu, 3:0 (65.) Bak, 3:1 (88.) Djermanovic, 4:1 (119.) Mboob, 5:1 (120.+5) Mboob.– SR: Remili. – Z: 1100. – Bes. Vork.: Rot (114.) für Zimmermann (TSV).
