Fußball: Der Staffeltag des Fußball-Bezirks Bodensee fand wie gewohnt vor Beginn der Rückrunde statt. In Owingen versammelten sich am Samstagvormittag die Vertreter der Aktiven wie auch der Jugendabteilungen, wobei zehn Vereine der Pflicht-Versammlung ferngeblieben sind.
Begrüßung durch SBFV-Präsident Brandt
Nach der Begrüßung durch den Bezirksvorsitzenden Konrad Matheis (Sauldorf) übernahm Reinhold Brandt, Präsident des Südbadischen Fußball-Verbandes (Radolfzell), der zusammen mit Vizepräsidentin Ute Wilkesmann (Überlingen) zu Gast beim Staffeltag war, den Eröffnungspart. Er berichtete über das aktuelle Geschehen im Verbandsgebiet. Dabei ging er nicht nur auf die politischen Erwartungen nach der Bundestagswahl und vor der Landtagswahl ein. Große Bedeutung misst man beim Südbadischen Fußballverband dem Frauen- und Mädchenfußball bei, zu dessen Förderung man eine Arbeitsgruppe mit Vertretern von Vereinen sowie ehren- und hauptamtlichen Verbandsmitarbeitern gründet. Gleiches gilt auch für den Jugendfußball (A- bis C-Junioren), der jetzt eine eigene Arbeitsgruppe erhält. Für den Kinderfußball gibt es eine solche schon.
„Trainingsphilosophie Deutschland“
Als Referent für das Hauptthema hatte Matheis Verbandssportlehrer Manuel Rothmund vom SBFV gewonnen. Ausführlich sprach dieser zur neuen „Trainingsphilosophie Deutschland“, die sich überwiegend mit den jüngsten Jahrgängen befasste. Er forderte die anwesenden Jugendleiter auf, seine Hinweise und Ratschläge an die Trainer weiterzugeben, ebenso den Hinweis darauf, wo sie Infos finden können. In einem Zusatzthema sprach Rothmund zur „Kooperation Schule – Verein mit FSJler“.
Bezirksjugendwart Hans-Peter Restle (Pfullendorf) betonte in seinem Rückblick die Schwierigkeiten, die sich von den Aktiven beziehungsweise den A-Junioren zu den jüngeren Jahrgängen verlagert haben. „Auffällig ist, dass das kritische Alter gesunken ist. So müssen wir das Augenmerk auf die B-Jugend oder gar auf die C-Jugend legen.“ Vorfälle bis hin zu einem großen Polizeieinsatz mit Rettungswägen sowie Drohungen und tätliche Beleidigungen beschäftigen jetzt die Kontrolle des Verbandes. Des Weiteren ließ Restle die Vorrunde im Freien samt Bezirkspokal, aber auch die Dimensionen der Hallenrunde nochmals Revue passieren. Nach einem Ausflug in die Planungen des Kinderfußballs wies er die Vereine erneut darauf hin, wie wichtig es sei, regelmäßig das elektronische Vereinspostfach durchzuschauen: „Es ist erschreckend, wie viele Mails und Anrufe von Leuten kommen, die einfach nicht Bescheid wissen. Die Informationen gingen von uns raus, wurden aber nicht weitergeleitet.“
Bezirkspokal-Finale am 1. Mai
In seinem Tätigkeitsbericht der Aktiven berichtete Matheis, dass der Endspieltag im Rothaus Bezirkspokal Bodensee der Frauen und der Herren am Tag der Arbeit (1. Mai) stattfinden wird. Diesmal wird das Endspiel der B-Juniorinnen des Teamsport Grünvogel Bezirkspokals wieder dem Frauen-Endspiel vorgeschaltet werden. Erschreckend die Übersicht der Urteile der Sportrichter für die Aktivmannschaften: Aufgelistet sind hier sieben Urteile wegen Nichtantreten, sieben Urteile wegen Spielverzicht, 40 Urteile wegen mangelndem Schutz für Schiedsrichter und Vernachlässigung der Platzdisziplin, 25 Urteile wegen Einsatz eines nicht spiel- oder einsatzberechtigten Spielers. Dazu kommen noch sechs Spruchkammer-Urteile, davon drei wegen Spielabbrüchen und drei wegen Abbrennen von Pyrotechnik. Das wohlverstanden allein bei den Aktiven.
In seinen weiteren Ausführungen ging der Bezirksvorsitzende unter anderem auf die Themen Online-Spielbericht und die Verwendung überalterter Bilder, Rahmenterminkalender der Herren und Frauen für die Saison 2025/2026 sowie den Ehrungstag des Bezirks Anfang November in Singen in den Räumen der Firma Südstern Bölli ein. Bis Ende März müssen die Vereine ihre Anträge einreichen, wer geehrt werden soll.
Matheis wies auf die Pflicht der Vereine ab der Bezirksliga aufwärts hin, sich während des jeweiligen Spieljahres „mit mindestens zwei Juniorenmannschaften bis zum Ablauf der Spielzeit am Spielbetrieb zu beteiligen.“ Dabei muss es sich um Mannschaften unterschiedlicher Altersklassen handeln, wovon mindestens eine Mannschaft am Staffelspielbetrieb ab den D-Junioren teilnimmt. Spielgemeinschaften werden nur dem federführenden Verein angerechnet.
Betroffenheit bei Zuhörern
So manchem Zuhörer war Betroffenheit anzumerken, als Bezirks-Schiedsrichter-Obmann Norbert Waßmer (Walbertsweiler) eine lange Litanei von Beleidigungen und Bedrohungen verlas, die sich die Schiedsrichter allein in der laufenden Runde anhören mussten. Bis hin zu Morddrohungen gegen Schiedsrichter und deren Familienmitglieder reicht hier die Palette. Dies nicht nur von Angesicht zu Angesicht, sondern auch in den sogenannten sozialen Medien.
„Ich als Obmann brauche keinen einzigen Schiedsrichter. Sie als Verein sind es, sie brauchen unsere Schiedsrichter!“Norbert Waßmer, Bezirks-Schiedsrichter-Obmann
Waßmer betonte: „Ich als Obmann brauche keinen einzigen Schiedsrichter. Sie als Verein sind es, sie brauchen unsere Schiedsrichter!“ Er forderte deshalb zum wiederholten Mal Respekt für die Schiedsrichter bei der Ausübung ihres Hobbys. Für auffällige Trainer hatte er auch noch den Lösungsvorschlag parat, man solle sie nicht nur zu einer Geldstrafe verurteilen (die meist ohnehin vom Verein bezahlt wird), sondern zur Verhaltensschulung verpflichten.
Nach einigen Anfragen von Vereinen war alles schon wieder abgehakt. Nach zwei Stunden war der Staffeltag 2025 vorbei. (kha)