Fußball, Verbandsliga: SC Pfullendorf – 1. FC Rielasingen-Arlen (Samstag, 15 Uhr, Geberit-Arena). – Der Ansetzer hat es gut gemeint mit dem SC Pfullendorf: Der Saisonstart erfolgte beim Aufsteiger ESV Südstern Singen – zum saisonalen Heimdebüt gibt mit Rielasingen der nächste Bezirksrivale seine Visitenkarte ab.
Fakt ist: Die Hegauer haben den einst über 30 Jahre in der Drittklassigkeit regional dominierenden Sportclub seit sieben Jahren als sportliche Nummer eins in der Bodenseeregion abgelöst.
Gleichwohl zeigten sich nicht wenige Fachkundige überrascht, dass Pfullendorfs erster Heimgegner seinen Neustart mit einem 0:4 gegen den Türkischen SV Singen vermasselte.
Auch SCP-Coach Andreas Keller hat damit nicht gerechnet, kommt aber kurz und bündig zu dem Schluss: „Wir lassen uns davon nicht blenden!“
Dass Andreas Keller zum Ausklang seiner Fußballkarriere für die Rielasinger 2017/18 selbst auf Torejagd ging und die Mannschaft in der Vorsaison 2023/24 in 24 Partien gecoacht hatte, dazu hält er sich merklich bedeckt.
A-Jugendspieler sorgte für Überraschungscoup
Natürlich, einen Großteil der Rielasinger Akteure kennt er aus der Vorsaison. Doch „auslassen will ich mich nicht darüber“, betont er. Die Kernqualität der Hegauer läge in deren Spielstärke, einige bringen Oberliga-Erfahrung mit.
„Wir wissen, was auf uns zukommt. Da müssen wir schon eine sehr gute Leistung bringen!“, sagt Keller. Diese vorausgesetzt, sollte es ermöglichen, das eigene Spiel durchzusetzen, um der drei anvisierten Heimpunkte habhaft zu werden. Prinzipielles Ziel sei es, einen Schritt weiterzukommen.
Imponiert hat ihm beim „leistungsgerechten“ 2:2 bei den Südsternen die „kämpferische Topleistung“ seiner Spieler. Ein Überraschungscoup gelang mit der Einwechslung des A-Jugendspielers Pascal Hanner, der das zweite Tor stark vorbereitete.
„Er ist einer der Perspektivspieler“, erklärte der Coach. Seit drei Wochen trainiert der 18-Jährige im Verbandsligateam mit und ist auch in dieser Woche dabei.
Weiteren personellen Zuwachs gibt es durch den wieder einsatzfähigen Kapitän Heiko Behr, der die Spielführerbinde von Amadou Marena übernehmen dürfte, von diesem aber gut vertreten worden war. Auch der neue SCP-Abwehrmann Patrick Renner kann wieder ins Training einsteigen.
Beim Pfullendorfer Gegner sorgte das 0:4 zum Saisonstart natürlich für ratlose Gesichter bei den Verantwortlichen.
In den letzten Testspielen gegen spielerisch starke und höherklassige Mannschaften, beim 0:0 gegen die TSG Balingen und dem 1:1 gegen SC Kriens, hatte das Team von Aurelio Baratta defensiv überzeugt, offensiv allerdings war da schon Luft nach oben.
Die Vorzeichen für das kommende Derby sind klar: Die einfachen Fehler im Spielaufbau gilt es massiv zu reduzieren, denn die ersten drei Gegentreffer hatten ihre Ursache in völlig unnötigen Ballverlusten.
Natürlich möchten die Rielasinger in Pfullendorf den totalen Fehlstart vermeiden. Dazu gehört eine Steigerung in allen Mannschaftsteilen dazu. Aurelio Baratta muss vor allem die defensive Stabilität stärken, damit sein Team nicht erneut nach Ballverlusten ausgekontert werden kann.
Personell kann Baratta nicht aus dem Vollen schöpfen: Toni Ruberto wird mit Rückenproblemen ebenso ausfallen wie Marcel Cardoso, der nach einem Faserriss zumindest wieder am Lauftraining teilnehmen kann. Auch Neuzugang Tobi Koller scheint zum Wochenende nicht mehr fit zu werden.
Erstes Heimspiel für Türk. SV Singen
Türk. SV Singen – SV 08 Kuppenheim (Sonntag, 15 Uhr, Rasenplatz Süd Singen). – Am Sonntag steht für den Türkischen SV Singen mit der Verbandsligapartie gegen den SV 08 Kuppenheim das erste Heimspiel der Saison auf dem Programm. Nach dem überzeugenden 4:0-Erfolg zum Auftakt beim 1. FC Rielasingen-Arlen möchte die Mannschaft von Trainer Ali Günes natürlich an diesen Erfolg anknüpfen. Der nächste Gegner Kuppenheim zeigt allerdings schon seit vielen Jahren eine starke und konstante Leistung in der Verbandsliga. So weiß man beim Aufsteiger, dass eine ähnlich konzentrierte Leistung wie am vergangenen Wochenende nötig ist, um mit diesem erfahrenen Gegner mithalten zu können. Sükrü Özcan, Teammanager der Singener, hofft bei der Heimpremiere in der neuen Liga „auf eine schöne Kulisse mit vielen Zuschauern und ein spannendes Spiel“.
Südstern Singen in Freiburg gefordert
Freiburger FC – ESV Südstern Singen (Sonntag, 14.30 Uhr, Dietenbach-Sportpark). – Das letzte Mal trafen der ESV Südstern und der Deutsche Meister des Jahres 1907 im Jahr 1991 aufeinander – der Freiburger FC stieg damals als Verbandsligameister in die Oberliga auf, die Singener als Schlusslicht in die Landesliga ab.
In den folgenden Jahren ging es bei beiden Clubs vorwiegend abwärts. Doch während sich die Freiburger im Bereich zwischen Landes- und Oberliga einpendelten, ging es für Südstern hinab bis in die Kreisliga.
Im ersten Verbandsligaspiel seit 33 Jahren schaffte es die Elf von Trainer Vice Barjasic nicht, eine schnelle 2:0-Führung gegen Pfullendorf über die Zeit zu bringen.
Doch der Südstern-Coach ist nicht unzufrieden: „Mit dem 2:2 können wir unter diesen Umständen gut leben!“ Aufgrund von Personalmangel musste er sogar den Ersatztorwart Arian Bajquinca als Stürmer einwechseln.
Dem FFC erging es schlechter. Er musste zum Saisonauftakt beim Vizemeister Auggen eine 1:4-Niederlage hinnehmen, sodass Barjasic vermutet: „Das wird nach der Niederlage eine ganz heikle Aufgabe!“
Der Südstern-Coach hofft aber darauf, dass einige Akteure in den Kader zurückkehren und zeigt sich optimistisch: „Wenn sich im Abschlusstraining keiner mehr verletzt, dann fahren wir guter Dinge nach Freiburg!“