Markus Lange

„Eine Gemeinde. Ein Verein. Eine Familie“, dieser Leitspruch steht groß auf der Internetseite des SV Orsingen-Nenzingen geschrieben. Ein Ideal, das Steffen Schneider und Marco Knobelspies seit gut zwei Jahrzehnten zusammen erleben und leben. Auf und neben dem Platz. Einfach zwei „treue Seelen“.

Schneider spielt seit der F-Jugend Fußball in Orsingen-Nenzingen. Dabei immer an seiner Seite: Knobelspies. Aus 20 Jahren des gemeinsamen Kickens hat sich eine „richtig dicke Freundschaft“ entwickelt, berichtet der 35-Jährige Schneider. „Wir sind beste Freunde“, so der Routinier in der Verteidigung. „Wir verbringen das Wochenende zusammen, fahren gemeinsam in den Urlaub.“

Wie eine zweite Familie

Der SV Orsingen-Nenzingen, 2002 aus den Vereinen SV Orsingen und SV Nenzingen fusioniert, ist für Schneider längst „eine zweite Familie“. Er spielt „zusammen mit Freunden, jeder kennt jeden“. Daher kam für ihn ein Wechsel nie infrage, berichtet der Fan des 1. FC Köln, dessen sportliches Vorbild, Lukas Podolski, selbst bekannt ist für die Treue zu seinem „Effzeh“.

Spitzenspiel am Sonntag

Als sportliches Ziel nennt Schneider den Aufstieg in die Bezirksliga. Ein Ziel, das realistisch ist, der SV belegt mit 41 Punkten Platz zwei der Kreisliga A2, punktgleich mit Spitzenreiter FC Bodman-Ludwigshafen. Die Topteams stehen sich am Sonntag, 15 Uhr, im Sportpark Orsingen-Nenzingen gegenüber. Ein echtes Spitzenspiel also, bei dem die Hegauer wieder auf die lautstarke Unterstützung von den Rängen, angeführt von der „Ultra“-Gruppierung „Commando Bannholz“, bauen wollen.

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Für Schneider, der in dieser Saison 14 Einsätze aufweisen kann, wäre der Sprung in die Bezirksliga ein schöner Abschluss. „Nach der Saison ist es endgültig vorbei“, sagt der 35-Jährige. „Den Aufstieg würde ich gerne noch mitmachen, am liebsten direkt“, fügt er hinzu. Das wäre ein weiteres Highlight seiner Spielerkarriere – nach dem Aufstieg in die Landesliga in der Spielzeit 2006/07.

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Auch Marco Knobelspies würde diese Saison gerne mit dem Meistertitel beenden. Mit „Ehrgeiz, Willensstärke und Disziplin“ leistet er nach eigener Aussage seinen Beitrag zum Erfolg des SV Orsingen-Nenzingen, der für ihn „jede Menge Zusammenhalt, tolle Erlebnisse und ganz viel Spaß“ bedeutet.

Viele Hobbys abseits vom Fußball

Sein persönliches Highlight war neben dem Landesliga-Aufstieg auch das entscheidende Spiel gegen den FC Hilzingen in der Saison 2013/14. Damals sicherte ein Tor von Knobelspies kurz vor Ende der Partie das 1:1 und den Klassenerhalt. „Ein richtig geiles Gefühl“, erklärt der 35-Jährige. Schon als kleiner Junge war er „immer auf dem Sportplatz“. Sein sportliches Vorbild ist ebenfalls ein Fußballer, den seine Vereinstreue auszeichnete: der Italiener Francesco Totti, der nie für einen anderen Verein als die AS Roma spielte.

Aufgrund der vielen Hobbys – neben Fußball noch Motorradfahren, Mountainbiken und Snowboarden – wisse er nicht, wie lange er noch auf dem Rasen stehen werde. Fußball ist eben „ein sehr zeitintensives Hobby. Zwei bis drei Mal die Woche Training, am Wochenende ein Spiel“, sagt Marco Knobelspies. „Die nächsten zwei bis drei Wochen auf jeden Fall noch nicht“, betont er bezüglich seines fußballerischen Ruhestands.

Bis dahin steht aber für ihn und seinen besten Freund Steffen Schneider ein Ziel klar im Fokus: der Aufstieg in die Bezirksliga.