Volleyball, 2. Bundesliga: TSV Mimmenhausen – Blue Volleys Gotha 0:3 (19:25, 26:28, 17:25). – Christian Pampels Freude auf das Kräftemessen mit dem Tabellenführer ist gründlich verhagelt worden. Nicht so sehr, weil der Trainer des TSV Mimmenhausen ein 0:3 gegen den souveränen Spitzenreiter quittieren musste. Damit musste er schon rechnen. Selbst dann kann so etwas passieren, wenn der TSV sich in guter Form befindet. Ist er aber nicht. Gotha schon. Die Mannschaft von Robert Werner zeichnet sich dadurch aus, dass sie auch dann als Sieger vom Platz geht, „wenn wir nicht gut spielen“, freute sich der junge Coach nach dem 25:19, 28:26 und 25:17.
Christian Pampel verärgert, Mimmenhausen nutzt Gothaer Schwächen nicht
Und deshalb ärgert sich Christian Pampel, der „nicht gerne verliert“, am meisten darüber, dass die Blue Volleys „nicht gut spielten“, aber der TSV es nicht verstanden habe, deren Schwächen zu nutzen. „Wir müssen massiv etwas verändern“, sagte er, nachdem er und seine Spieler wieder aus dem Garagentor des Gerätelagers erschienen waren. Dahin hatte sie der Coach unmittelbar nach Spielschluss beordert. Die Unterredung zwischen Turnmatten, Sprungkasten und allerlei anderem sportlichem Zubehör dürfte alles andere als fröhlich gewesen sein.
Der Frust saß tief. Vor allem, weil doch in einem „qualitativ guten Training“ unter der Woche intensiv an den in Mühldorf so überdeutlich zutage getretenen Mankos gearbeitet worden sei, „Sachen ausprobiert“ worden sind, die ihn zuversichtlich stimmten. „Und wir gegen Favorit Gotha überhaupt keinen Druck, nichts zu verlieren hatten.“ Nur wenig davon sei umgesetzt worden, stellte Pampel ernüchtert fest.
Lukas Baumgärtner zum neunten Mal Spieler des Spiels
Mimmenhausen begann mit gehäuften Unzulänglichkeiten (0:3, 5:8, 11:16, 18:24), bis auf Diagonalangreifer Lukas Baumgärtner entwickelte keiner konkurrenzfähige Form. Der Mann mit der Nummer 17 auf dem Trikot konnte einem schon fast leidtun. Weil weder Joshua Rauber (nach dem 8:15 durch den jungen David Markovic ersetzt und nicht wieder zurück ins Spiel gekommen) noch der Erstliga erfahrene Kapitän Jan Jalowietzki ihre Angriffe zu Punkten ummünzen konnten (beim 10:5 hatte Gotha Mimmenhausen bereits fünfmal gebreakt!), verrichtete er Schwerstarbeit am Netz. 19 Punkte machte der 22-Jährige (zehn im zweiten Satz), trotz des immer besser postierten Gothaer Blocks. Die wussten ja oft im Voraus, wen Philipp Hornung anspielen würde. Selbstverständlich wurde er Spieler des Spiels (seine neunte Auszeichnung macht ihn zum zweitbesten Zweitligaspieler!). So richtig darüber freuen konnte er sich aber nicht.
Wechsel bringen Schwung, aber keinen Satzgewinn
„Wir hatten uns auf ein schweres Spiel vorbereitet“, verriet Blue-Volleys-Coach Robert Werner. In Salem spielen sei nie leicht, urteilt der 25-Jährige, und es könnte ja sehr umkämpft sein wegen der TSV-Trotzreaktion auf das 0:3 in Mühldorf. Vielleicht nahmen seine Spieler nach dem klaren Satzgewinn an, es gehe in der Weise weiter. Falsch. Pampel hatte genug gesehen, beorderte für Jalowietzki Lennart Littmann aufs Feld, und in der Mitte ersetzten Bogdan Birkenberg und Ruslan Fedorov Pascal Zippel und Philipp Friedrich. „Für Lenni hat mich das sehr gefreut“, lobt Pampel seinen „Schwung und die guten Bälle“. Aber Erfahrung und Kaltschnäuzigkeit fehlen ihm, Markovic und Fedorov gegen abgebrühte Gothaer. Zu mehr als zu einem 26:28 (beim TSV-Satzball zum 26:24 wurde Baumgärtner geblockt) reichte es nicht. Danach hatte Gotha wenig Gegenwehr zu brechen. Der dritte Durchgang verlief aus TSV-Sicht so enttäuschend wie der erste.
TSV Mimmenhausen: Jalowietzki (AA, Littmann), Zippel (MB, Birkenberg), Baumgärtner (D, MVP), Rauber (AA, Markovic), Friedrich (MB, Fedorov), Hornung (Z), Frings (L).