Volleyball, 2. Bundesliga: TSV Mimmenhausen – TuS Kriftel (heute, 19 Uhr, BZ-Arena, Salem). – Sieben Punkte aus den vergangenen drei Spielen, nicht nur Christian Pampel macht den TSV Mimmenhausen „auf der richtigen Schiene“ aus. Sieht der Trainer des Tabellenzwölften keine Gefahr, dass seine Spieler aufgrund der phänomenalen Leistung zuletzt nun abheben, ein zu gewaltig angeschwollenes Selbstbewusstsein hinderlich sein könnte?
„Nee“, sagt Pampel, „einschreiten muss ich nicht.“ Aus zwei Gründen vor allem. Kapitän Jan Jalowietzki und seine zuletzt erfolgsverwöhnten Mitspieler wüssten schon, wie sie mit der Erfolgssträhne umzugehen hätten. Und dann der TuS Kriftel selbst. Pampel kann sich „nicht vorstellen“, dass die Volleyballer in Blau-Gelb auch nur für einen winzigen Moment Überheblichkeitsgefühle gegenüber der derzeit zweitbesten Mannschaft der Liga hegen. „Kriftel ist einfach zu gut, die Mannschaft ist zu weit weg im Vergleich mit uns.“
Die Chance lebt
Christian Pampel wäre nicht Christian Pampel, wenn er nicht ein „aber“ hinterherschickte. Die zurückliegenden Duelle mit Friedrichshafen, Schwaig und Rottenburg haben ja gezeigt, dass der TSV auch unter dem enormen Druck, liefern zu müssen, liefern kann. Das heißt: „Wenn Kriftel nicht gut spielt, haben wir mit unserem gestiegenen Selbstbewusstsein eine Chance.“
Mimmenhausen müsse das Spiel eng halten. Denn „schon ein gewonnener Ball mehr kann den Unterschied machen und – zack hast du den Satz gewonnen.“ Also noch enger als im Hinspiel. Das verlor der TSV. Aber die Satzergebnisse in Hessen erzählen von einem wesentlich umkämpfteren Spiel, als es das 1:3 vermuten lässt. „Wir waren gut, haben nur knapp verloren“, erinnert sich Pampel. Und hofft darauf, dass mit einer ähnlich starken Leistung dem klaren Favoriten der eine oder andere Punkt abgeluchst werden kann.
Nicht nur das gestiegene Selbstvertrauen kann den Unterschied machen. Mit Johann Reusch (zwei Monate verletzt) und Tim Frings hat Pampel wieder zwei Liberos (einer beim Aufschlag, einer in der Abwehr). Ein Pluspunkt mehr, keine Frage. Eine stabile Annahme – und Zuspieler Philipp Hornung lanciert Angriffe über die Mitte und aus dem Hinterfeld.
Eine nie aufgebende Feldabwehr hält auch die unglaublichsten Bälle im Spiel, die vor allem Lukas Baumgärtner nicht immer, aber immer öfter in Breakpunkte ummünzt. Außerdem hat sich Youngster David Robert Markovic beim Sprung ins eiskalte Rottenburger Zweitliga-Wasser „überraschend gut integriert“, sich als Alternative auf der Außenbahn entpuppt. Zu viel erwartet Pampel nicht vom 20-jährigen 2,02-m-Burschen: „Junge Spieler unterliegen oft Schwankungen.“
Eine klare Erwartungshaltung an seine Spieler hat der Coach: „Sie sollen das Niveau abrufen, das sie spielen können.“ Dann sei es für ihn einerlei, ob der TSV Mimmenhausen gegen den „starken“ TuS punktet oder nicht. „Wir haben von den bisherigen 18 Partien fünf oder sechs richtig schlecht gespielt“, verdeutlicht Pampel.
„Das Niveau will ich nicht mehr sehen!“ Präsentieren sich seine Volleyballer entsprechend, setzt sich möglicherweise für Kriftel, seit dem 7. Dezember alle Auswärtsspiele bis auf jenes in Langen verloren, die Negativserie fort.