Seit 70 Jahren gibt es die große Nachtlangstrecken-Regatta „Rund Um“, die jedes Jahr vor Lindau gestartet wird – erstmals in der Geschichte muss die Regatta abgesagt werden.

Dass alle Häfen am deutschen Bodenseeufer gesperrt sind, trifft auch die vier Teams der 1. und 2. Segelbundesliga am Bodensee hart. Die Renntage der beiden Bundesligen sind verlegt, und die Teams warten darauf, endlich trainieren zu können. Wann und ob die geplanten Spieltage in Überlingen stattfinden, steht auch noch nicht fest.

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„Wir haben Ersatztermine an die Verantwortlichen eingereicht, haben aber bislang noch nichts gehört, ob einer unserer Termine in Frage kommt“, erklärt Konrad Huther, Präsident des Segel- und Motorbootclub Überlingen (SMCÜ) im Gespräch mit dieser Zeitung.

Der SMCÜ sollte in dieser Bundesligasaison eigentlich den zweiten Spieltag für die 1. und 2. Segelbundesliga im Mai ausrichten, doch der Termin ist wegen der Coronakrise abgesagt worden. Nun soll der erste Spieltag Mitte Juli am Chiemsee stattfinden. „Bei uns könnte die Segelbundesliga im August abgehalten werden, aber sicher ist derzeit nichts“, so Huther.

Teams in Berlin und Hamburg dürfen bereits trainieren

Der SMCÜ-Präsident bedauert auch, dass in diesem Jahr nicht alle Teams die gleichen Möglichkeiten haben, denn: „Die Berliner Teams können vor Ort trainieren und auch die Hamburger, bei uns sind ja sogar die kompletten Hafenanlagen für alle Arbeiten gesperrt.“ Alexander Gaiser, Teammitglied bei der 1. Ligamannschaft des SMCÜ, fügt hinzu: „Wir können jetzt nicht raus aufs Wasser, hoffen aber, dass wir alle gesund bleiben und dass es bald losgeht. Eigentlich wären wir alle Ostern zum Training am Gardasee gewesen.“

Der Überlinger setzt darauf, dass die hoffentlich bald beginnende Trainingszeit noch ausreichen wird, denn schließlich haben sich die SMCÜ-Segler als Nachrücker auch noch für die Sailing Championsleague qualifiziert. „Schade ist es auch, dass wir nicht wissen, wann und ob wir unseren Titel bei der J -70 Bodensee-Battle verteidigen können“, so Gaiser. Auch für die anderen Teams vom Bodensee heißt es erst einmal abwarten: das Erstligateam vom Württembergischen Yacht Club und die beiden Mannschaften der 2. Segelbundesliga vom Konstanzer Yachtclub und vom Bodensee-Yacht Club Überlingen.

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In österreichischen Vorarlberg haben es die Segler besser, sie dürfen seit dem 14. April ihre Boote wieder ins Wasser bringen und auch zum Segeln gehen, wenn auch vorerst nur in heimischen Gewässern und nicht am deutschen oder Schweizer Seeufer.