Sieben auf einen Streich – so kann man die Geschichte der Schiedsrichter-Familie Kükler aus Pfullendorf auf einen Nenner bringen. 1995 schrieb man, als Yilmaz die Tradition anschob und die Prüfung zum Spielleiter ablegte.
Seitdem folgten aus der Familie zwei Brüder, zwei Söhne und zwei Cousins von Yilmaz, die alle der Schiedsrichterei nachgehen. Damals spielte er beim TSV Aach-Linz und für diesen Verein pfiff er anfangs, wechselte später zum FC Aramäer Pfullendorf. Für ihn war und ist es von Bedeutung, dass man als Unparteiischer die Verbindung zum Fußball beibehalten kann und dass man auf diese Art ein wichtiger Teil des Fußballsports bleibt.
Zudem sieht er in diesem Amt einen Baustein zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und, mit Verantwortung umzugehen. Deshalb ist der mittlerweile 47-Jährige heute noch heilfroh, dass er diesen Weg der Freizeitgestaltung eingeschlagen hat.Und selbst ein Spiel mal kurz vor dem Abbruch stand, weil er körperlich angegangen wurde, überwiegen in seiner Erinnerung die positiven Gedanken.
Nicht nur die Einsätze bis zur Oberliga als Assistent an der Linie, sondern die Kameradschaft und die gemeinsamen Erlebnisse sind für ihn ausschlaggebend. Hinterher wieder auf Bezirksebene zu pfeifen, nennt er eine bittere Entscheidung, die ihm aber nicht schwergefallen ist. Und so ist er auch heute noch bis zur Kreisliga A im Einsatz. Wie lange, „das lasse ich einfach mal auf mich zukommen“.
Seit mittlerweile vier Jahren ist Yilmaz zusätzlich auf Funktionärsebene aktiv, hat 2020 die Schiedsrichter-Gruppe Überlingen als Obmann übernommen. Als besonders anspruchsvoll sieht er dabei die Aufgabe, „in einer Zeit des Schirimangels und in der den Jugendlichen alles andere wichtiger ist, neue Schiedsrichter zu gewinnen und sie zu entwickeln.“ Das Hobby ist die eine Seite des Lebens, doch für das tägliche Brot braucht es etwas mehr. Yilmaz Kükler ist bei einem Hersteller von Sanitärtechnik beschäftigt. Er ist jetzt Betriebsbeauftragter für die Abfallbewirtschaftung. (kha)
