Opa Heinz pfiff Spiele der Landesliga, Vater Thorsten war als Schiedsrichter-Assistent für die Fifa und den DFB auf den größten Sportplätzen der Welt aktiv – wundert es da jemanden, dass auch Sohn Henrik mit 18 Jahren zur Pfeife griff? Bei Coburg wohnhaft, legte er die Schiriprüfung 2019 in Bamberg ab, nahm diese Strapazen wenige Tage vor dem Abitur noch auf sich.

Henrik Schiffner ist Spielleiter mit Herz und Seele, gibt aber gleichzeitig zu, selbst weniger gern Fußball zu spielen trotz passabler Leistungen. Nach kurzer Zeit als Jugendspieler beendete er dann diesen Abschnitt. Nach dem Studium in Düsseldorf und einem Diplom als Finanzwirt hatte er im vergangenen Jahr die Möglichkeit, die Beamtenlaufbahn im Hegau anzutreten und wechselte dazu in den Bezirk Bodensee.

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„Ich bin jemand, der immer gewinnen will, wenn ich in ein Spiel gehe, egal in welcher Sportart und auch beim Vergleich mit Freunden.“ Dieser Ehrgeiz kann ihn indes nicht verlocken, unrealistischen Zielen nachzujagen: „Natürlich sagt jeder, er will so hoch wie möglich kommen.“

Vor allem dort aber, wo Menschen andere Menschen bewerten müssen, sei die Aufgabe sehr kompliziert. Bereut hat der für die DJK Singen eingesetzte Schiffner seine Entscheidung für das Pfeifen bis heute noch nicht. Umso lieber erinnert er sich stattdessen an die schönen Erlebnisse, wie etwa einen Einsatz als Assistent in der Oberliga Niederrhein beim KFC Uerdingen: „An diesem legendären Ort war das natürlich ein besonderes Highlight.“

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Diesen Weg gehen Vater und Sohn meist getrennt, denn für einen Bezirksliga-Schiedsrichter ist ein Vater, der international aktiv gewesen ist, mit den unterschiedlichen Aufgaben kein einfacher Vergleich. Henrik Schiffners wichtigster Rat an die jungen Kameraden mit der Pfeife: „Während des Spiels nicht mit den Zuschauern sprechen, sondern sich auf sein Spiel konzentrieren. Und über Szenen, die entschieden sind, nie zu lange nachdenken. Gedanken machen kann man sich dann nach dem Spiel.“ (kha)