Volleyball, 2. Bundesliga: Eine spannende und für den TSV Mimmenhausen auch sehr erfolgreiche Saison neigt sich dem Ende zu. Noch drei Partien hat der derzeitige Tabellenfünfte zu bestreiten – und dann ist Christian Pampels fünftes Jahr als Spielertrainer bei den Blau-Gelben schon wieder Geschichte. Wann genau die zu Ende sein wird, steht jedoch nach den erneuten Corona-Ausbrüchen bei Dresden und Leipzig derzeit noch in den Sternen. Es sieht ganz danach aus, als ob die Punkterunde zur unendlichen Geschichte werden könnte. Ein Ende jedenfalls ist derzeit nicht absehbar.

Dritte Saison in der zweithöchsten Liga

Klar ist allerdings, dass die dritte Saison in der zweithöchsten deutschen Liga nicht ganz so erfolgreich enden wird wie die vergangene. Die, die wegen Corona komplett abgebrochen werden musste. Ausgerechnet in der hatte sich Mimmenhausen ganz oben im Tableau gesonnt. 2021 dagegen schaut maximal noch Rang vier heraus. Ein Tabellenplatz, der für die im Vergleich zur Konkurrenz viel kleinere Brötchen backende Volleyballabteilung eine Meisterleistung auf und neben dem Spielfeld ist.

Mimmenhausen vor Zäsur

Aber jetzt ist schon fraglich, ob solch eine Leistung auch in der neuen Saison gelingen wird. Der TSV Mimmenhausen steht vor einer Zäsur. Sieben Sportler werden den Klub am Bodensee verlassen. Aus den unterschiedlichsten Gründen. Christian Pampel aber bleibt. Dass er einen Vertrag bei einem Erstligisten, es gehen die wildesten Gerüchte um, unterschrieben habe, war, ist und bleibt ein Aprilscherz. Der ehemalige Weltklassespieler spielt und trainiert auch die kommende Saison in Blau-Gelb.

Sieben Spieler verlassen den Verein

Trotzdem steht der TSV vor einer schwierigen Weichenstellung. Er verliert mit Julius Schrempp (verletzt) und Johannes Becker (beruflich) zwei Mittelblocker. Außerdem mit Michael Kasprzak (verletzt) sowie Lars Hammer (spielte nur aushilfsweise) zwei Außenangreifer und mit Doru Pilihaci einen ebenfalls lange gedienten Libero. Und Benedikt Waldinger (Diagonal) macht Schluss mit dem Profisport. Da brechen wichtige Stützen der Mannschaft weg. Christian Pampel weiß, dass es schwer wird, für sie adäquaten Ersatz an Land zu ziehen.

Unglaubliche Ära endet

Und dann geht da noch eine unglaubliche Ära zu Ende beim TSV Mimmenhausen: Michael Diwersy, der Letzte aus der Diwersy-Familie, die mit Abteilungsleiter und Vater Klaus sowie seinen vier Söhnen Lukas, Tobias, Lennart und Michael den TSV aus der Bezirks- bis in die 2. Liga geführt haben, hängt seine Volleyball-Schuhe an den Nagel. Der Beruf hat nach dem abgeschlossenen Studium nun Vorrang. „Einen ähnlich guten Zuspieler wie ihn zu finden“, das weiß Pampel, „wird nicht so einfach werden.“ Es gebe schlicht und einfach nicht so viele Kandidaten. Sie seien an verschiedenen Lösungen dran. Weil aber der TSV kein Geld für Spieler bezahle, werde das recht schwer. Geld gebe es deshalb keines, weil „wir keine Profis verpflichten wollen“. Das bringe nur Unruhe in eine Mannschaft. „Entweder bekommen alle Geld, oder keiner“, stellt Pampel klar. „Wir wollen keine Wertung der Spieler über Geld, das macht das Team kaputt.“

Talente in der Region gesucht

Und so versuchen es die Verantwortlichen vor allem in der Region. Oder suchen nach Spielern, die zwar weiter weg wohnen, aber „hier ihre Wurzeln“ haben. Pampel: „So viel Kontinuität wie möglich. Das hat ja bisher sehr gut funktioniert.“ Der TSV Mimmenhausen mache sich jetzt aber nicht an Volleyballer von benachbarten Vereinen heran. „Die müssen sich keine Sorgen machen“, beruhigt Pampel etwaige Ängste über den Verlust ihrer herausragenden Spieler.

„Wir kriegen das hin“

Trotz aller Hürden und „den letzten Diwersy sowie sechs Spieler auf einmal zu verlieren“: Christian Pampel ist überzeugt davon, dass „wir es schaffen, ein gutes Team hinzubekommen. Wir kriegen das hin.“