Radsport: – Für Mountainbiker ist das absolut nichts Neues. Manchmal muss man eben einen kleinen Umweg fahren, um richtig und erfolgreich ans Ziel zu kommen. Für vier talentierte Biker der SG Rheinfelden war die Gemeinde Hilzingen im Hegau das Ziel. Hier im Gewerbegebiet führt Wolfgang Ritter seit rund fünf Jahren das Radsport-Geschäft „Serpentine Velosport“ und war mit seinen Mitarbeitern Sebastian Zels und Tobias Blum der richtige Ansprechpartner für Daniel Lipp.
In dem Freizeitbiker aus Rheinfelden, engagierter Vater von Finja und Miron Lipp, war in Gesprächen mit Tobias Blum der Gedanke gereift, Talenten aus der Region bessere Möglichkeit zu verschaffen, nach oben zu kommen: „Es gibt bei uns viel zu wenig Teams für ambitionierte junge Fahrer“, hat Lipp festgestellt: „Unser Ziel ist, Talente zu fördern und an die Elite heranzuführen.“
Beim Radsport-Trio aus Hilzingen stieß er auf offene Ohren und die nötige Unterstützung durch Fachmänner auf ihren Gebieten. Tobias Blum, der seit einiger Zeit als Trainer von Miron Lipp und nun auch von Lars Reiniger, Luis Walbröhl und Finja Lipp arbeitet und mit 31 Jahren der Älteste im Quintett ist, hatte ohnehin seit langem den Wunsch, mal in einem eigenen Team zu fahren.
So wuchs und gedieh im vergangenen Dreivierteljahr aus einer Idee ein neues nationales Mountainbike-Team, das bei nationalen und internationalen Wettbewerben in den kommenden Monaten erste Farbtupfer setzen soll. Und das nicht nur symbolisch, sondern ganz bewusst durch den optischen Auftritt: „Jedes unserer fünf Teammitglieder hat ein farblich individuell gestaltetes Bike von unserem Titelsponsor Orbea“, verrät Lipp: „Wir wollen als neues Team in der Szene schließlich auch auffallen.“
Mit dem Bike-Hersteller aus dem spanischen Baskenland als Titelsponsor scheint das neue Team einen echten Coup gelandet zu haben: „Die Firma will in Deutschland bekannter werden und war von unserer Idee schnell angetan“, so Teamchef Sebastian Zels: „Sie beliefern unsere Fahrer mit Top-Material.“ Der erfahrene Mechaniker im Hilzinger Radsportladen weiß zu schätzen, was von der iberischen Halbinsel angeliefert wird: „Wir stehen mit dem Hersteller in Kontakt, geben unsere Erfahrung mit den Rädern weiter. In Spanien werden diese Anregungen dann in der Produktion wieder umgesetzt“, sieht Zels eine gute Ausgangsposition für das Team und den Hersteller.
Die Technik passt also für die vier Fahrer und Finja Lipp, die mit ihren 16 Jahren fast noch das Nesthäkchen im Team ist. Nun gilt es, auch als Team zu harmonieren. Tobias Blum ist ausgebildeter Trainer und steckt als Bike Fitting Experte viel Wissen und viel Herzblut in die neue Aufgabe: „Unser Ziel ist es, möglichst oft gemeinsam zu trainieren“, betont der 31-Jährige, dass ihm der Teamgeist sehr wichtig ist: „Obwohl jeder allein auf dem Bike sitzt, ist es wichtig, sich gegenseitig zu unterstützen.“
Nachdem die neuen Trikots geliefert sind, fiebert das Quintett um Sebastian Zels und Daniel Lipp der Premiere entgegen. Beim Bundesliga-Rennen, am 4. Mai, in Heubach, erlebt Orbea Serpentine Velosport seine Feuertaufe. Danach stehen die Marathonrennen in Singen am 12. Mai und in Waldhaus am 2. Juni auf dem Terminplan. Spätestens dann dürfte die bunte, ambitionierte Mannschaft in der Biker-Szene auch dem letzten Konkurrenten bekannt sein.