Fußball-Kreisliga A-West: – Eine klare Ansage kommt vom Bezirksliga-Absteiger SV Herten und vom TuS Stetten. Beide Teams wollen Meister werden. Das hoch gesteckte Ziel deckt sich mit den Ergebnissen einer Umfrage bei den Vereinen der Liga. Der absolute Favorit ist der TuS Stetten, der elf Mal genannt wurde. Fünf Stimmen gingen an den SV Herten. Dann kommt lange nichts. Immerhin traut einer der Befragten dem SV Todtnau den Titel zu. Dann gab's schließlich noch einen Geheimtipp: den SV Nollingen.
Ein Wort reicht Remo Laisa, Spielführer und Sportchef beim Bezirksliga-Absteiger SV Herten: "Aufstieg." Kurz und knapp formuliert er das Saisonziel. Die Hertener wollen den Gang nach unten als Betriebsunfall werten. Laisa weiß aber, dass auf den SV Herten kein Spaziergang wartet: "Die Liga hat eine gute Mischung aus spiel- und kampfstarken Mannschaften. Mehrere starke Teams können bis zum Schluss um den Aufstieg spielen."
Der Kader des SV Herten ist leicht verändert. Nico Bächle hat es zum SV Weil, Elias Kägi auf die andere Rheinseite zum FC Rheinfelden gezogen. Dennis Schubbe wohnt jetzt in Konstanz, und Andreas Bollinger hat aufgehört. Nur zwei Neue sind gekommen: Marvin Baumann vom SV Schwörstadt und Murat Haligür vom Nachbarn FV Degerfelden. Ob der 20 Spieler umfassende Kader ausreicht, bleibt abzuwarten.
Endrit und Arjenit Gashi, die beiden Torjäger, sind vom Meister FC Bosporus, der in Friedlingen eine neue Heimat gefunden hat, nach Lörrach-Stetten gekommen. Enrico Boudjemaa hat vom Landesligisten FSV Rheinfelden zum TuS gewechselt. Der TuS Stetten hat sich also allein mit diesen drei Spielern erheblich verstärkt. Trainer Sascha Müller erklärte schon im Frühjahr, wohin die Reise gehen soll: "Wir wollen um den Titel mitspielen."
Hinter den beiden großen Favoriten wartet ein breites Feld von Spitzenteams. Allen voran Vizemeister FC Hauingen, der in den Aufstiegsspielen am FC Schlüchttal scheiterte. Mit dem neuen Trainer Mick Fahr starten die Hauinger einen neuen Versuch. Sie wollen die beiden Top-Teams ärgern. Allerdings startet der Vizemeister mit einer schweren Hypothek. In Halil Nazli, der zum FC Steinen gewechselt ist, Matthias Grether und Patrick Zimmer, die beide pausieren, stehen drei starke Stammspieler nicht mehr zur Verfügung.
Der SV Todtnau, Dritter der vergangenen Saison, will von einem Spitzenplatz in dieser Runde nichts wissen. Hier steht ein kleiner Umbruch an. Pressewart Matthias Kupferschmidt: "Es wäre vermessen, uns an unserem dritten Platz zu orientieren." Selbstbewusster gibt sich Trainer Atilla Ürgen vom FC Hausen: "Wir haben uns in der Breite personell und taktisch verbessert. Ich traue den Jungs einiges mehr zu als Platz vier." Ürgen will mit seiner Elf in Kontakt zur Spitze bleiben. Richtung Spitzengruppe wollen sich ebenso der TuS Kleines Wiesental und der SV Schopfheim, der eine bärenstarke Rückrunde spielte, orientieren.
Vor allem die Vereine der Stadt Rheinfelden freuen sich auf die neue Runde. Gleich vier Klubs mischen mit in der kleinen Stadtmeisterschaft. Neben dem SV Herten freuen sich der SV Karsau, der FV Degerfelden und Aufsteiger SV Nollingen auf die brisanten Nachbarschaftsduelle. Natürlich ist der SV Herten so etwas wie der Gejagte. Besonders in den Derbys muss sich der Bezirksliga-Absteiger durchbeißen.
Der SV Karsau schaffte in der vergangenen Runde als einziger der sechs Aufsteiger den Verbleib in der Kreisliga A. Trainer Wilfried Zäh beklagte oft, dass noch mehr drin gewesen sei. Der Ligaverbleib ist auch in der zweiten Runde nach dem Wiederaufstieg das Maß der Dinge. "Wir wollen nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Wenn möglich, wollen wir uns rangmäßig noch etwas verbessern", sagt Karsaus Sportchef Martin Gottstein.
Bis fast zum Schluss musste der FV Degerfelden zittern. Steffen Birlin, Torwart und Sportlicher Leiter des Vereins, setzt die Messlatte nicht höher: "Wir wollen uns schnell den Ligaverbleib sichern." Wie die meisten schätzt er die Liga stärker als zuletzt ein. Vor allem den Aufsteigern traut Birlin einiges zu.
Ein Aufsteiger soll bescheiden bleiben. Trainer Giovanni Di Feo vom SV Nollingen hofft auf einen guten Start: "Wir sollten schnell auf 35 Punkte kommen. Diese haben in den vergangenen Jahren gereicht, um in der Liga zu bleiben." Erst, wenn seine Elf diese hat, will er das Ziel definieren. Die Mitaufsteiger FV Lörrach-Brombach III und FV Haltingen bringen frischen Wind.