Kunstradfahren: – Mit stolzen Ergebnissen beendeten Anne und Alisa Lais vom RSV Wallbach ihre Auftritte bei den Deutschen Hallenradsport-Meisterschaften in Moers. Die beiden Schwestern trotzten dem ungewohnten Hallenboden und übertrafen beim ersten gemeinsamen Start in der Elite ihre eigenen Erwartungen. Anne Lais fuhr mit 133,86 Punkten auf den 14. Platz. Alisa Lais wiederholte mit 161,85 Punkten ihren siebten Platz aus dem vergangenen Jahr.
Es war ein tiefer Seufzer von Claudia Lais nach Abschluss der Wettkämpfe im Moerser Sportpark: „Ich bin total erledigt“, deutet sie an, wie spannend und emotional der Wettkampf und die Programme ihrer beiden Töchter abgelaufen sind. Vor allem Alisa Lais brauchte nach Ablauf der fünf Wertungsminuten den Zuspruch der kleinen Wallbacher Abordnung.
Was die 22-Jährige auf dem stumpfen Parkett geboten hatte, ließ niemanden kalt. „Alisa ist super in ihre Programm gestartet, hatte aber bei der zweiten Übungen etwas Probleme beim Übergang – den sie eigentlich beherrscht.“ Alisa Lais stürzte, war aber zügig wieder im Sattel, wiederholte diese Passage. „Das hat ihr in der Endabrechnung knapp zehn Sekunden gekostet, so dass sie eine weitere Passage nur zur Hälfte fahren konnte“, so Claudia Lais.
Unterm Strich kostete der Patzer Alisa Lais, die mit der zwölften Punktezahl angetreten war und sich um fünf Ränge nach vorn schob, satte fünf Punkte. Sie verpasste damit nicht nur eine persönliche Bestmarke: „Es wäre sogar der Sprung ins Finale der besten Vier gewesen“, schwankte Claudia Lais zwischen Frust und Freude über den so nicht erwarteten Sprung nach vorn.
„Hätten wir vor der DM den siebten Platz prophezeit bekommen, wären wir glücklich gewesen“, deutete die engagierte Mutter an, wie schwierig der sportliche Weg bis nach Moers gewesen ist: „Das Finale war jedoch zum Greifen nah, das ärgert uns natürlich auch etwas.“ Mit dem berühmten Steinbrück-Zitat „Hätte, hätte – Fahrradkette...“ versuchte Claudia Lais, sich und ihre Tochter in der Folge wieder etwas aufzubauen.
Mitgefiebert am Seitenrand hatte Anne Lais, die zweite Starterin des RSV Wallbach. Die 20-Jährige war schon gut drei Stunden vor ihrer älteren Schwester gestartet und schloss in Moers ihr eindrucksvolles Comeback nach dem Sturz vom Februar mit dem 14. Rang ab. Beim Deutschlandpokal hatte Anne Lais ihr DM-Ticket auf den letzten Drücker gelöst und schwang sich nun am Niederrhein als erste der 15 angetretenen Fahrerinnen aufs Rad.
Anne Lais fuhr ihr Programm sicher durch, hatte allerdings auf dem stumpfen Boden ihre liebe Mühe mit den Drehungen. „Da gingen mehrfach Punkte weg, weil sie die Drehungen nicht voll gefahren ist“, so Claudia Lais zum Auftritt ihrer Tochter, die sich aber mit 133,86 Punkten vor Jessica Singer schieben konnte und mit dem 14. Platz für ihre Mühen seit der Rückkehr ins Training vor knapp vier Monaten belohnte.
Noch bis Samstagmittag werden Claudia Lais und die beiden Sportlerinnen mit ihren Lebensgefährten in Moers bleiben, um die weiteren Wettkämpfe im Kunstradfahren, Radpolo und Radball um die Deutschen Meistertitel zu verfolgen.
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