Seit Sommer 2018 telefoniert die Regionalsport-Redaktion des SÜDKURIER einmal im Monat mit dem am Hochrhein bekannten und geschätzten Fußballtrainer Udo Gabele. Diese uns lieb gewordene Gewohnheit wollen wir auch in der Saison 2019/20 fortsetzen.
Hallo, Udo Gabele. Hier spricht der SÜDKURIER. Wie geht es Ihnen nach zwei Monaten ohne Fußball? Stimmen die Werte noch? Was macht der Blutdruck?
Danke der Nachfrage, mir geht es bestens. Ich habe die Zeit ohne Fußball gut überbrückt. Schließlich war ja U21-Europameisterschaft. Ich habe mir zahlreiche Spiele im Fernsehen angeschaut.
Sie fiebern dem Start nicht entgegen?
Aber natürlich. Als ehemaliger Trainer, der 40 Jahre lang an der Seitenlinie gestanden hat, ist man doch dauerhaft von diesem Fußball-Bazillus befallen. Deshalb brenne ich dem Saisonstart genauso entgegen, wie zu aktiven Zeiten.
Aber es gab doch auch genügend Turniere oder Testspiele in der Gegend?
Das ist nicht mein Ding. Wenn ich Fußball schaue, muss es um Punkte gehen.
Das tut es ja ab sofort wieder. Was haben Sie am Wochenende auf dem Plan?
Auf jeden Fall fahre ich mit Freunden zum SC Freiburg. Wir hoffen auf einen Sieg zum Auftakt gegen den FSV Mainz.
Und in der Region steht nichts an?
Das entscheide ich dann kurzfristig, ob und wohin ich am Sonntag gehe.
Machen Sie das immer so?
Nein, nein – ich lese freitags im Alb-Bote, wer spielt, schaue mir ab dem 2. Spieltag die Tabelle an und entscheide dann, welches Spiel ich anschaue.
Schauen wir kurz auf die abgelaufene Saison. Der FC Erzingen steigt nicht auf, der FC Tiengen 08 kommt aus der Landesliga zurück, der SV 08 Laufenburg steigt in diese Liga auf, der VfB Waldshut hat den Verbleib in der Bezirksliga erreicht. Ihr Fazit?
Eigentlich gibt es nicht viel zu meckern. Alle vier Vereine spielen dort, wo sie meiner Ansicht nach hingehören. Für die Erzinger war die SG Nordweil/Wagenstadt eine Nummer zu groß. Allerdings war das Aufstiegsspiel trotz der Niederlage, ein unvergessliches Erlebnis – ich war wirklich beeindruckt.
Der SV 08 Laufenburg spielt nun Landesliga – ohne Sandro Knab. Wie bewerten Sie den Wechsel des Stürmers?
Eine richtige Entscheidung. Die Chance bei Grasshopper muss Sandro nutzen. Er hat ja nichts zu verlieren. Ich hätte das in seinem Alter genauso gemacht.
Sie spielten ja auch mal höherklassig.
Richtig, während meiner Zeit bei der Bundeswehr spielte ich 1960/61 beim FC Kempten in der Bayernliga. Es war meine schönste Zeit als Fußballer.
Warum blieben Sie nicht im Allgäu?
Die machten mir bei Dienstzeitende ein gutes Angebot. Aber zu Hause wartete meine Irene. Deren Angebot war – bis heute übrigens – unschlagbar. Deshalb habe ich es nie bereut, dass ich wieder zurück in die Heimat gekommen bin.
Fragen: Matthias Scheibengruber