Fußball-Landesliga: – Als Tammo Heinzler in der 53. Minute zur 2:0-Führung für den FC Tiengen traf, wurde er von den Zuschauern mit Szenenapplaus in die Kabine verabschiedet. Der Trainer des FC Tiengen 08, Erkan Kanli, zog den geplanten Wechsel etwas vor und scherzte: „Nicht, dass Tammo noch ein drittes Mal trifft.“ Dazu muss man wissen, dass der Spielmacher, mit 30 Jahren der älteste Spieler des FC Tiengen 08, nicht unbedingt für seine Torgefährlichkeit bekannt ist. Seine Qualitäten liegen im Spielaufbau und in der Vorbereitung von Toren. Im Spiel gegen den SV Weil war es bereits sein zweiter Treffer vor der Auswechslung, nachdem er den FC Tiengen 08 im vorletzten Heimspiel der Saison bereits in der ersten Halbzeit nach Vorlage von Nori Dylan Bächle in Führung gebracht hatte.
Schmeichelhafte Führung
Es war eine etwas schmeichelhafte Führung, denn die ersten zwanzig Minuten gehörten eindeutig den Gästen aus Weil. Hätten diese ihre Torchancen – Lattentreffer inklusive – konsequent genutzt, hätte es durchaus 0:3 stehen können. „Wir haben ein neues Spielsystem ausprobiert, das zu Beginn noch nicht optimal funktioniert hat“, gab Erkan Kanli nach dem Spiel zu. Je länger das Spiel dauerte, desto besser fand der FC Tiengen 08 seinen Rhythmus und erspielte sich Chancen, die dann auch zum Erfolg führten.

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Viele Druck durch den SV Weil
In den zweiten 45 Minuten erhöhte der SV Weil nochmals den Druck und hatte mehr Spielanteile. Dies kam der Spielanlage des FC Tiengen 08 nicht ungelegen. Denn mit den schnellen Stürmern konnten die Räume genutzt und gute Chancen herausgespielt werden. Zudem hatte sich der FC Tiengen 08 besser auf die Angriffe der Gäste eingestellt und nahm ihnen die Gefahr.
Der FC Tiengen 08 nutzt seine Chancen
Beim zweiten Tor für den FC Tiengen 08 fälschte ein Abwehrspieler des SV Weil den Ball in den Strafraum ab. Tammo Heinzler reagierte am schnellsten, war vor dem Torwart des SV Weil am Ball und lupfte den Ball elegant zur 2:0-Führung ins Tor. Der Jubel beim Aufsteiger war riesig, so dass der Trainer fast ein wenig beruhigen musste, denn es waren noch fast 40 Minuten zu spielen. Auch der Zwei-Tore-Rückstand sollte die Motivation des SV Weil nicht schmälern. Allerdings gelang es den Gästen nicht mehr, sich zwingende Chancen herauszuspielen.
Rot für den SV Weil
Der Bann war erst gebrochen, als Marvin Stöhr in der 72. Minute wegen groben Foulspiels mit Rot vom Platz musste. Von da an waren die Gastgeber die bessere Mannschaft im Langenstein-Stadion und erzielten durch Aggelos Mitkidis den 3:0-Endstand. „Der Sieg ist etwas zu hoch ausgefallen, aber unter dem Strich haben wir verdient gewonnen, weil wir heute unsere Chancen konsequent genutzt haben“, meinte Erkan Kanli nach dem Spiel.