Fußball-Landesliga: - Mit seinen bald 23 Jahren gehört Emir Muratovic schon zu den erfahrenen Spielern beim FC Tiengen 08. Der Anlagenmechaniker aus Lauchringen ist sich dieser Verantwortung bewusst und nimmt sie gerne an. „Wenn junge oder neue Spieler Fragen haben, beantworte ich sie gerne“, sagt er und erinnert sich an die Zeit, als er froh war, von den Älteren Tipps zu bekommen.

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Die schönste Ablenkung vom Alltag

Wenn man ihn fragt, bekommt man klare Antworten, denn seine Einstellung zum Fußball ist ziemlich direkt. „Für mich ist es einfach die schönste Ablenkung vom Alltag und ein tolles Gemeinschaftserlebnis, bei dem man die Emotionen der Erfolge, aber auch der Niederlagen mit seinen Kollegen teilen kann“, erklärt Emir Muratovic. Für ihn ist es wichtig, sich sportlich weiterzuentwickeln.

Gerade den Schritt in die Landesliga vor einem Jahr sieht er für sich als echten Meilenstein. „In der Landesliga wird man als Spieler viel mehr gefordert. Da kann jeder kicken. Die Gegner sind technisch stärker, schneller im Kopf und machen keine unnötigen Dribblings“, so seine Erfahrungen aus dem ersten Landesligajahr. „Man muss schneller reagieren und voll konzentriert sein. Das bringt dich als Spieler deutlich weiter und macht unheimlich viel Spaß“, sieht er den besonderen Reiz der Herausforderung.

Spielaufbau: Aus einer stabilen Abwehr heraus verteilt Emir Muratovic (Mitte) die Bälle auf seine Mitspieler.
Spielaufbau: Aus einer stabilen Abwehr heraus verteilt Emir Muratovic (Mitte) die Bälle auf seine Mitspieler. | Bild: Ralf A. Schäuble

Schon immer beim FC Tiengen 08

Emir Muratovic ist seit der D-Jugend im Fußball aktiv und das von Anfang an beim FC Tiengen 08. Eigentlich kann er sich keinen anderen Verein vorstellen, denn er schätzt es sehr, mit vielen Mitspielern seit über 10 Jahren gemeinsam Fußball zu erleben. In der Jugend war er im Sturm zu Hause.

Jetzt ist er beim FC Tiengen 08 auf der linken Seite einer der Garanten für die stabile Defensive des Landesligisten. Dennoch sind seine Offensiv-Gene nach wie vor stark ausgeprägt: „Ich sehe mich als offensiven Außenverteidiger, der den Drang hat, nach vorne zu gehen“, sagt er und gesteht, dass er sich auch hinten sehr wohl fühlt. Einen großen Unterschied sieht er im Zweikampfverhalten: „Wenn man weiß, dass hinten keiner mehr ist, geht man anders in die Zweikämpfe“, so Muratovic.

Ziel einstelliger Tabellenplatz

Sein persönliches Ziel für die laufende Saison ist es, mit seiner Mannschaft einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. Das hat der FC Tiengen 08 in seinem ersten Jahr in der Landesliga mit Platz acht bereits geschafft. Allerdings, so gibt er zu bedenken, „ist die zweite Saison oft die Schwierigste.“ Auch wenn es nicht allzu viele Neuzugänge gab, sieht er den Kader trotzdem besser aufgestellt: „Als junge Mannschaft lernen wir von Spiel zu Spiel und nehmen die Erfahrungen aus dem Vorjahr mit. Das hat uns in der Rückrunde schon geholfen.“

Torgefährlich: Mit Distanzschüssen aus der zweiten Reihe sorgt Emir Muratovic immer wieder für Torgefahr.
Torgefährlich: Mit Distanzschüssen aus der zweiten Reihe sorgt Emir Muratovic immer wieder für Torgefahr. | Bild: Ralf A. Schäuble

Im Kopf bereit sein

Dass am Sonntag im FV Lörrach-Brombach ein starker Gegner zum Bezirksderby ins Langensteinstadion kommt, interessiert Emir Muratovic nicht sonderlich. Er macht keinen Hehl daraus, dass es ihm ziemlich egal ist, wer auf dem Platz steht. Für ihn zählt nur eines: drei Punkte und eine persönliche Bestleistung. „Wenn wir unser Spiel durchziehen, holen wir die drei Punkte“, lautet seine nüchterne Maxime. „Eine wichtige Erkenntnis aus unserem ersten Jahr ist auch, dass in der Landesliga jeder jeden schlagen kann. Wenn man im Kopf nicht bereit ist, geht es schief“, sagt Muratovic und denkt dabei auch an das Spiel vor einer Woche, als der FC Tiengen 08 in Gundelfingen eine Niederlage einstecken musste.

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Vorfreude auf Derby

Abhaken und nach vorne schauen lautet die Devise und ist im Gegensatz zum Vorjahr, als noch viel Unsicherheit im Spiel war, ein untrügliches Zeichen für den Reifeprozess. „Wir sind deutlich stabiler geworden und gehen mit mehr Selbstvertrauen in die Spiele, weil wir wissen, was wir können und uns nicht verstecken müssen“, ist sich Emir Muratovic sicher. Deshalb freut er sich auch auf die Herausforderung im ersten Pflichtspiel-Duell gegen den Verbandsliga-Absteiger und ehemaligen Oberligisten aus Lörrach. Dieser kommt mit der Empfehlung eines deutlichen 5:0-Heimsieges gegen den Titelfavoriten FC Wolfenweiler-Schallstadt nach Tiengen. Doch davor hat Emir Muratovic keine Angst, denn er weiß, was seine Mannschaft kann.

Fußball-Landesliga im Überblick

Leistungsträger: Wenn die etatmäßigen Stürmer ausfallen, ist Sandro Knab zur Stelle. Mit vier Treffern war er maßgeblich am Heimsieg ...
Leistungsträger: Wenn die etatmäßigen Stürmer ausfallen, ist Sandro Knab zur Stelle. Mit vier Treffern war er maßgeblich am Heimsieg gegen den SV Mundingen beteiligt und will auch in Stegen wieder jubeln. | Bild: Ralf A. Schäuble

SV 08 Laufenburg in Stegen gefordert

Von einem Pflichtsieg will Michael Hagmann, Trainer des SV 08 Laufenburg, nichts wissen, auch wenn der FSV RW Stegen mit vier Niederlagen denkbar schlecht in die Saison gestartet ist und schon im Vorjahr hart gegen den Abstieg kämpfen musste. „Es wäre respektlos von einem Pflichtsieg zu sprechen und man muss einfach auch anerkennen, dass in dieser Liga jeder jeden schlagen kann und es keine Mannschaft gibt, die leistungsmäßig besonders abfällt. Gerade beim FSV RW Stegen gibt es viele sehr gut ausgebildete Spieler, die es einem sehr schwer machen, erfolgreich zu sein“, stellt er unmissverständlich klar.

Respekt: Trainer Michael Hagmann vom SV 08 Laufenburg sieht beim bisher punktlosen Tabellenletzten FSV RW Stegen keine leichte Aufgabe ...
Respekt: Trainer Michael Hagmann vom SV 08 Laufenburg sieht beim bisher punktlosen Tabellenletzten FSV RW Stegen keine leichte Aufgabe für seine Elf. | Bild: Ralf A. Schäuble

Dass der FSV RW Stegen kein leichter Gegner ist, bekamen die Laufenburger bereits in der vergangenen Saison im eigenen Stadion zu spüren, als sie bis zur 60. Minute einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlief und das Spiel nur mit Mühe noch drehen konnte. Das soll am Wochenende anders werden. „Wir wollen von Beginn an konzentriert spielen und möglichst früh unsere Tore machen“, gibt Hagmann die Marschroute vor.

Der SV 08 Laufenburg freut sich auf jeden Fall auf den tollen Fußballplatz in Stegen. „Das ist einer der besten und schönsten Plätze in der Liga. Da fahre ich besonders gerne hin“, sagt Michael Hagmann. Die Bedingungen kommen der Spielanlage des SV 08 Laufenburg entgegen. Wie der Kader aussehen wird, ist allerdings noch nicht ganz klar. Ob der zuletzt verletzte Benedikt Illmann spielen kann, ist noch offen. Eher unwahrscheinlich ist ein Einsatz des ebenfalls verletzten Sandro D‘Accurso. Sicher fehlen werden Mika und Luca Schmidt.