Wintersport Biathlet Fabian Kaskel aus Bad Säckingen hat bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Östersund (Schweden) regionale Sportgeschichte geschrieben. Der 21-jährige Sportsoldat, der seit einigen Jahren für den SC Todtnau startet, wurde Weltmeister mit der Mixed-Staffel. Zuvor hatte er das Einzelrennen als bester Deutscher auf Rang sieben beendet. Bereits Ende Januar sorgte er bei den Junioren-Europameisterschaften in Altenberg/Erzgebirge für einen Paukenschlag, als er sich den Titel im Sprint gesichert hatte.
Noch bis Mittwoch, 5. März, sind die deutschen Nachwuchs-Biathleten in Schweden gefordert. Zum Abschluss der Wettbewerbe geht ab 12.45 Uhr (Livestream in der ARD-Sportschau) die Staffel der Junioren über 4 x 7,5 Kilometer ins Rennen. Aller Voraussicht nach wieder mit Fabian Kaskel, der den Sprint am Sonntag und das am Montag, 3. März, anstehende Verfolgungsrennen verpasst hat: „Ich bin am Morgen mit einem Schnupfen aufgewacht und habe nach Rücksprache mit unserem Mannschaftsarzt auf die Starts verzichtet“, berichtet er dem SÜDKURIER aus Schweden.
Start wäre zu großes Risiko
Trotz „laufender Nase“ am Sonntag ins Sprint-Rennen zu gehen, wäre für den Bad Säckinger angesichts des durchwachsenen Wetters ein zu großes Risiko gewesen: „Besser ich schone mich, als dann richtig krank zu werden“, blickte Kaskel mit gemischten Gefühlen auf die verpassten Wettbewerbe: „Ich war nach dem siebten Platz im Einzelrennen und dem Erfolg mit der Mixed-Staffel in sehr guter Form. Ich hatte richtig Bock auf die Wettbewerbe und habe mir durchaus etwas ausgerechnet. Aber da ist dann eben Geduld angesagt.“

So bleibt ihm die Chance, mit der Junioren-Staffel – wie vor zwei Jahren in Kasachstan – eine Medaille zu gewinnen. „Wir rechnen uns auf jeden Fall etwas aus“, möchte Kaskel den Schwung aus dem Triumph vom Freitag gerne mitnehmen: „Für eine Medaille sind wir als Staffel immer gut.“
Ins Rennen war das deutsche Quartett nicht als Favorit gegangen: „Die Franzosen hatten im Verlauf der Saison die besseren Ergebnisse vorgelegt“, erklärt Kaskel, der nach Startläuferin Alma Siegismund (SSV Altenberg/Sachsen) und Lotta De Buhr (SC Aising-Pang/Bayern) in den Wettbewerb ging. Sein Rückstand auf die führenden Franzosen betrug eine halbe Minute, dazwischen lagen die Bulgaren, die dann aber auf Rang sechs durchgereicht wurden.
Kaskel nutzt Schießfehler der Franzosen
Fabian Kaskel machte Dampf, verkürzte den Rückstand gewaltig und musste beim Schießen nur je einmal nachladen. Sein französischer Kontrahent Gaetan Paturel erwischte indessen einen „gebrauchten Tag“. Beim Schießen zeigte er Nerven, erwischte bei fünf Nachladern drei Fahrkarten: „Das bedeutete, dass er drei Strafrunden zu laufen hatte“, so Kaskel, der somit 50 Sekunden gut machte und Linus Kesper mit einem Vorsprung von 21,3 Sekunden auf die Schlussetappe schickte. Den Vorsprung brachte der Sauerländer aus Willingen, der am Notschrei trainiert, locker ins Ziel.

Große Emotionen im Ziel
Viel Party war nicht angesagt, denn schon am nächsten Morgen riefen die Trainer um 9 Uhr zum Training. Gefeiert wurde indessen schon: „Für meine Verhältnisse bin ich vor Freude fast explodiert, als Linus im Ziel war“, lacht Fabian Kaskel, ein eher ruhiger Zeitgenosse: „Es war schlimm, draußen zu stehen und nichts tun zu können, dass er gut ins Ziel kommt. Aber wir wussten auch, was Linus kann.“
Wie eng es im entscheidenden Moment zugehen kann, erlebten die Österreicher, die auf Silberkurs waren. Schlussläufer Fabian Müllauer stürzte kurz vor dem Ziel und musste den Franzosen Edgar Geny passieren lassen.
Ende März ist Militär-WM in der Schweiz
Nach der WM in Schweden hat Kaskel nur kurz Pause. Ab 24. März nimmt er in der Schweiz an den Militärweltspielen teil. Im Aufgebot für die Wettkämpfe in Goms (Wallis) stehen neben ihm noch Philipp Horn (Arnstadt/Thüringen), Justus Strelow (Dippoldiswalde/Sachsen) und Lukas Fratzscher (Suhl/Thüringen) im Aufgebot.