Fußball-Kreisliga A, Ost: – Eigentlich ist Jan Wiedmann gelernter Feldspieler, spielte im Angriff und erzielte viele Tore. Doch seit den B-Junioren steht der 28-Jährige zwischen den Pfosten. Zunächst viele Jahre beim FC Erzingen, seinem Heimatverein, zuletzt für eine Saison beim SV Eschbach und seit diesem Sommer beim SV 08 Laufenburg. Dort sitzt er bei der „Ersten“ auf der Bank und steht bei der Reserve im Tor.
„Unser Stammkeeper hatte sich damals verletzt und irgendeiner musste ja ins Tor“, erzählt Wiedmann von seinem Positionswechsel: „Also habe ich es versucht und von da an war ich Torhüter.“ Und das machte er so gut, dass er in seinem zweiten Jahr als A-Junior sogar in die Schweiz wechselte. „Beim FC Beringen spielte ein Freund und der fragte mich, ob ich Lust auf einen Wechsel habe. Ich wollte mich in erster Linie weiterentwickeln und das eine Jahr mir doch sehr viel gebracht“, erzählt er von der Nachwuchsarbeit beim Nachbarn: „In der Schweiz ist schon bei den Junioren alles ganz anders strukturiert. Manches hat schon fast profihafte Züge.“
Gut zehn Jahre sind seither vergangen und in dieser Zeit hat Jan Wiedmann viel erlebt. Während seiner Berufsausbildung pausierte er, stieg dann wieder beim FC Erzingen in die Schuhe, aber nur für ein halbes Jahr. Dann gab er ein kurzes Intermezzo beim FC Dettighofen. „Dort wollte ich mit meinen Kollegen Dario Hauser, Fabio Kech und Lukas Mülhaupt endlich einmal aktiv spielen und nicht nur bei Grümpelturnieren.“
Fußball-Kreisliga A, Ost in Zahlen

Ein Jahr später kehrte Jan Wiedmann zum FC Erzingen zurück. Unter den Trainern Olli Neff, Christoph Fluck und Klaus Gallmann zählte er zwar zum Kader der ersten Mannschaft, spielte aber regelmäßig in der „Zweiten“. Mit der stand er am Ende der Saison 2021/22 unter dem Trainer-Duo Kadir Faslak und Ibrahim Illeri auf Platz zwei der Kreisliga B-4: „Wir haben namhafte Teams wie den SV Eggingen, den SV Gurtweil, den SV Berau, AGS Lauchringen und den FC Dettighofen hinter uns gelassen und lagen am Ende nur zwei Punkte hinter Meister FC Tiengen 08 II“, erinnert sich Jan Wiedmann.
In der Relegation ging es gegen die SG Höchenschwand/Häusern, die das Hinspiel in Erzingen mit 3:1 gewonnen hatte. „Trotzdem hatten wir noch Hoffnung, lagen aber im Rückspiel gegen die starken Höchenschwander früh hinten“, denkt Wiedmann gern zurück: „Nach dem 0:2 kurz vor der Pause war der Aufstieg so gut wie entschieden. Beide Spiele vor großartigen Kulissen bleiben ein unvergessliches Erlebnis“, lacht Jan Wiedmann und ergänzt: „Und natürlich die Aufstiegsparty in Höchenschwand.“
Vor etwas mehr als einem Jahr ist Jan Wiedmann aus beruflichen und familiären Gründen nach Schachen gezogen, schloss sich dabei dem SV Eschbach an: „Ich wollte weiter Fußball spielen. Da ich beruflich viel unterwegs bin, war es mir zu aufwändig, dreimal pro Woche nach Erzingen zu fahren.“ Das Jahr in Eschbach verlief durchwachsen für ihn. Er hatte Einsätze in allen drei Mannschaften, teilweise sogar wieder als Feldspieler.

Wechsel dank Michael Hagmann
Durch Michael Hagmann, der schon in Erzingen sein Trainer war, entstand der Kontakt zum SV 08 Laufenburg. Hier reizte die Möglichkeit, zum Landesliga-Kader zu gehören: „Als Torwart spielst du – was das Alter betrifft – meist länger als ein Feldspieler. Der SV 08 Laufenburg hat zwei sehr gute Mannschaften mit Perspektiven und dazu noch eine dritte Mannschaft“, kann sich Jan Wiedmann gut vorstellen, länger im Waldstadion aktiv zu sein.

Bei der „Ersten“ auf der Bank
Nachdem sich Diego Cambero zum TuS Blumberg verabschiedet hat, stehen für die „Erste“ und „Zweite“ vier Torhüter zur Verfügung – Fathi Er, Jan Wiedmann, Nicklas Joachim und Philipp Scheible. Aktuell sitzt Wiedmann beim Landesliga-Team auf der Bank, bekommt aber regelmäßig seine Einsätze unter Trainer Fabio Ferrari in der Kreisliga A.

„Die Mannschaft hat sich mittlerweile gefunden, die Tendenz zeigt nach oben“, strahlt Wiedmann viel Zuversicht aus: „Ich denke, dass für die Rückrunde ein Saisonziel ausgegeben werden kann. Wir haben das Zeug vorn mitzuspielen. Unter den ersten fünf Teams zu landen, ist sicher keine Utopie.“ Seinen Platz sieht Wiedmann derzeit in der „Zweiten“: „Es ist mir egal, wo ich spiele. Mein Bestes gebe ich immer. Fatih Er ist in der ersten Mannschaft gesetzt. Sollte er ausfallen, will ich parat sein.“
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