Fußball-Landesliga: – Wahrscheinlich hätten die meisten Mannschaften in einer ähnlichen Situation nicht an ein Fußballspiel gedacht und die Partie lieber abgesagt.
Für den FC Erzingen war eine Absage nie Thema gewesen. Trotz sechs kranker Spieler und drei verletzten Akteuren aus der Stammelf hatten insgesamt zwölf Spieler die Fahrt ins Weiler Nonnenholz angetreten. Aus der Reserve waren Marco Morawczik und Mario Astorino dabei.
Auf der Bank saß nur Ersatztorwart Jan Wiedmann, der sieben Minuten vor Ende noch als Feldspieler eingewechselt wurde, und Co-Trainer Michael Jauch, der Cheftrainer Klaus Gallmann vertrat, weil dieser auch das Bett hütete.

„Wir wollten die Partie aus Gründen der Fairness nicht absagen“, erklärte Michael Jauch nach der Partie. Das größte Lob kam vom gegnerischen Trainer. „Respekt vor dem FC Erzingen, dass sie hier mit dieser Elf angetreten sind“, zog Andreas Schepperle – bildlich gesprochen – den Hut.
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Es war also damit zu rechnen, dass die wackeren Erzinger mit einer Packung zurück in den Klettgau fahren würden.
Das war aber nicht so. „Wir haben über weite Strecken gut verteidigt“, lobte Jauch seine Spieler, die mit einer Defensivtaktik agierten. Damit hatte der SV Weil Probleme.
Die Partie begann für die Gastgeber nicht gut, da Marvin Stöhr nach einem Foul bereits nach einer Minute verletzt vom Platz getragen werden musste. Justin Samardzic mit einem Kopfball und Ridje Sprich, der nur die Latte traf, ließen gute Gelegenheiten aus.
Mit etwas Glück hätte der FC Erzingen in Führung gehen können, doch scheiterte Dominik Flum mit einem Handelfmeter am Weiler Torwart Sandro Keller.
Kurz vor dem Seitenwechsel traf Biuba Ceesay die Latte, doch Adrian Fischer verwertete den Abpraller per Kopf zur Führung der Gastgeber.
Die zweite Hälfte gehörte total dem SV Weil, der es aber nicht verstand, seine vielen Chancen auch in Tore umzumünzen. Entweder scheiterten Samardzic, Sprich, Fischer und der eingewechselte Niko Rusch am eigenen Unvermögen oder an Torwart Mirco Nannavecchia, der zu den besten Spielern bei den Gästen zählte. Immerhin trafen Samardzic und Sprich noch jeweils zum 3:0-Endstand.