Die DJK Bad Säckingen und der HC Lauchringen überzeugen mit großem Engagement im Handball

Handball: – Noch vor wenigen Wochen war Deutschland im Handballfieber. Rekordkulissen beim Auftritt der deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft im eigenen Land bewiesen, dass Deutschland eine Handballnation ist. Und auch wenn es sportlich nur bis ins Halbfinale gereicht hat, kann die Handball-EM als Erfolg gefeiert werden. Doch wie steht es um den Handball am Hochrhein?

Wie steht es um den Handball am Hochrhein

Vom Handball-Hype einer Europameisterschaft ist in der Region wenig zu spüren. Gerade noch zwei Vereine bieten aktiven Handballsport an. Das allerdings sehr erfolgreich. Die DJK Bad Säckingen und der HC Lauchringen sind übrig geblieben aus einer ganzen Reihe von aktiven Handballvereinen der 70er und 80er Jahre in der Region.

Das bedauert auch Sebastian Kaiser vom HC Lauchringen. Als aktiver D-Jugendtrainer und Mitglied des dreiköpfigen Vorstands versucht er als Kommunikationschef den Handballsport bestmöglich nach außen zu vertreten.

Großes Interesse beim Nachwuchs

Dabei ist der HC Lauchringen sehr aktiv und in den sozialen Medien gut vertreten. Der Erfolg gibt ihnen Recht. Denn beim Nachwuchs erfreut sich der Verein über viel Zuspruch. Wer bei den Kleinsten – den Minis – mitmachen möchte, muss sich sogar in Geduld üben und wird zunächst auf die Warteliste gesetzt. „Ab der B-Jugend bröckelt es dann aber gewaltig und in dem Alter kommen keine Neuen mehr nach“, bedauert Sebastian Kaiser.

Hinzu kommt, dass die talentiertesten Sportler gerne von Schweizer Teams wie dem HC Schaffhausen, der in der höchsten Schweizer Liga spielt, abgeworben werden. „Bei unseren Spielen sind regelmäßig Talentscouts vor Ort. Das sieht man natürlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits freut man sich über die mögliche Perspektive der jungen Talente, andererseits möchte man sie auch gerne behalten“, sagt Kaiser.

Aufstieg in die Bezirksliga

Die erste Mannschaft des HC Lauchringen, die zur Hälfte aus A-Jugendlichen besteht, ist in der Saison 2022/ 23 in die Bezirksliga aufgestiegen. Derzeit kämpft sie gegen den Abstieg. Nach einigen gewonnenen Spielen ist man aber zuversichtlich, die Klasse zu halten. „Die Mannschaft ist noch sehr jung und hat noch viel Potenzial.“

Das Ziel von Sebastian Kaiser ist es, in allen Jugendklassen eine Mannschaft zu stellen und vor allem im weiblichen Bereich wieder präsent zu sein. „Da sind wir gerade dabei, etwas aufzubauen“, zeigt sich Kaiser optimistisch.

Erfolge beim weiblichen Nachwuchs

Zumindest im weiblichen Bereich ist man bei der DJK Bad Säckingen schon einen Schritt weiter. „Wir haben derzeit 16 aktive Spielerinnen in der weiblichen D-Jugend“, freut sich Trainer Jürgen Helfer.

Im nächsten Jahr wird die Hälfte der Spielerinnen in die C-Jugend aufsteigen. „Ich hoffe, dass wir dann in beiden Staffeln eine Mannschaft stellen können“, wünscht sich Helfer. Langfristig sollen alle weiblichen Nachwuchsklassen besetzt werden. Bei den Aktiven gibt es derzeit eine Kooperation mit den „Regio Hummeln“ aus Grenzach.

Mannschaften in allen Altersklassen

Ansonsten stellt sich die Situation bei der DJK Bad Säckingen – die 2023 ihr 50-jähriges Jubiläum feierte – ähnlich wie in Lauchringen dar. Viel Zuspruch im Jugendbereich, der dann ab der B-Jugend merklich nachlässt.

Auch die erste Mannschaft rekrutiert sich überwiegend aus A-Jugendlichen, so dass es derzeit keine eigenständige A-Jugendmannschaft gibt. Das soll sich ändern, hofft der erste Vorsitzende Wolfgang von Sperl.

Ziel Breitsport und gesellschaftliches Engagement

Generell sieht er die Aufgaben der DJK im Breitensport: „Es geht uns darum, Jugendlichen und Erwachsenen die Möglichkeit zu geben, Handball zu spielen und Werte wie Respekt und Toleranz zu vermitteln.

Stolz ist er darauf, dass der Verein auch ein wichtiger Teil des gesellschaftlichen Lebens in Bad Säckingen ist. Damit meint er vor allem das bekannte Badmattenfest. „Das ist für uns eine tolle Möglichkeit, den Handballsport im Rahmen eines Familienfestes zu präsentieren, um den Nachwuchsbereich weiter zu stärken“, erklärt er und hofft, dem Handball am Hochrhein damit wieder zu einem höherem Stellenwert zu verhelfen.